Besonders die Kabelsender gewinnen durch die nachträgliche Nutzung erheblich Zuschauer hinzu. Hier die genauen Zahlen.
Während das zeitversetzte Anschauen von Fernsehsendungen mithilfe von Festplatten- und DVD-Recordern in Deutschland bislang kaum Auswirkungen auf die Einschaltquoten hat, ist es in den USA bereits zu einer wichtigen Größe geworden. Von der verbesserten Messmethode profitieren besonders die Kabelsender, deren Reichweiten nachträglich zum Teil um rund 50 Prozent ansteigen.
«White Collar» vom USA-Network konnte seine Zuschauerzahlen bei den 25 bis 54jährigen zuletzt um 51 Prozent steigern. Insgesamt nahm die Reichweite der jüngsten Ausgabe von knapp vier Millionen auf 5,32 Millionen Zuschauer um rund ein Drittel zu. Auch die anderen USA-Produktionen «Burn Notice», «Psych» und «Covert Affairs» gewannen bei den 18- bis 49jährigen deutlich über 40 Prozent an weiteren Zuschauern hinzu. Die Sehbeteiligungen stiegen dadurch bei «Burn Notice» von 5,58 auf 7,18 Millionen und bei «Psych» von 3,78 auf rund 5,01 Millionen Zuschauer allen Alters an. Die Fangemeinde von «Covert Affairs» vergrößerte sich um 37 Prozent von 5,17 auf 7,09 Millionen Menschen.
Der Sender TNT kann ebenfalls im Nachhinein Zuschauer für seine Serien gewinnen. «The Closer», «Rizzoli & Isles» und «Memphis Beat» sahen nach der Liveausstrahlung immerhin noch rund 30 Prozent werberelevante Zuschauer mehr, während «Hawthorne» offenbar mit einer Steigerung von nur 12 Prozent eher selten aufgenommen wird. Doch nicht nur Serien profitieren von der technischen Weiterentwicklung. Die Ausstrahlung des Spielfilms «Dark Blue» mit Kurt Russel sorgte ebenfalls für einen nachträglichen Anstieg der jungen Zuschauerschaft um 49 Prozent.
Beim zeitversetzten Fernsehen werden in den USA auch die Zuschauer berücksichtigt, die sich eine Sendung innerhalb von sieben Tagen nach der Erstausstrahlung anschauen. Da vor allem in den jungen Zielgruppen der 18 bis 54jährigen diese Technik genutzt, ist hier der Anstieg am stärksten.