Wie entwickelten sich die «Popstars»-Quoten? Verbesserten sich die Werte von dem angeschlagenen «CSI»? Wie viele Menschen hatten auf US-Serien bei RTL II oder kabel eins Lust?
Deutschland ist wieder im Casting-Fieber: Letzte Woche meldete sich
«Popstars - Girls forever» mit einem gelungenen Start zurück. Obwohl die Quoten nicht an frühere Erfolge anknüpfen konnten, war ProSieben zufrieden. In Woche 2 blieben die Quoten durchweg unspektakulär: So sahen 1,93 Millionen Zuschauer zu, das reichte dennoch für einen Spitzen-Marktanteil von 17,0 Prozent in der Zielgruppe. Auch ältere Zuschauer haben offenbar Gefallen an der Castingshow gefunden: Insgesamt interessierten sich 2,40 Millionen Bundesbürger für die neue Ausgabe. Detlef D! Soost und seine Kollegen verhalfen auch dem Boulevardmagazin
«red!» zu fast vergessenen Höhen: Die Zuschauerzahl ging zwar auf 930.000 zurück, trotzdem war ein solider Marktanteil von 11,9 Prozent drin gewesen. Die gute Nachricht für RTL:
«Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei» hat zu alter Stärke zurück gefunden, die schlechte: «CSI» bereitet weiterhin Sorgen. 2,43 Millionen Zuschauer schalteten zu Beginn des Abends ein, damit kam ein Marktanteil von 21,6 Prozent bei den Begehrten zu Stande. Insgesamt wurden 4,71 Millionen Zuschauer und 16,4 Prozent Marktanteil bei allen fernsehenden Deutschen ab drei Jahren ermittelt. Die Krimiserie
«CSI - Den Tätern auf der Spur» rutschte anschließend immer tiefer in den Abgrund. Nur 1,96 Millionen verfolgten eine Wiederaufführung, einen Marktanteil von 16,5 Prozent kann der Marktführer eigentlich nicht tolerieren. Im Vergleich zu den zuvor gezeigten Serien tat sich das amerikanische Format auch insgesamt schwer. Mit 3,73 Millionen Zusehern und 13,0 Prozent Marktanteil ist man bei den Kölnern glatt durchgefallen.
Umso erstaunlicher ist es immer wieder, wenn
«Bones - Die Knochenjägerin» um 22.15 Uhr wieder alles für RTL richtet. Die Quote steigerte sich nämlich auf 1,86 Millionen werberelevante Zuschauer. In der Zielgruppe konnte sich auch der Marktanteil sichtlich erholen: 20,3 Prozent können als erfolgreich gewertet werden. Als Publikumsmagnet konnte sich Oliver Pocher - auch bekannt als
«Vollidiot» - am gestrigen Donnerstagabend wahrlich nicht erweisen. Lediglich 1,11 Millionen Menschen wollten den Film sehen, der im Vorjahr mit einem deutlich höheren Quoten-Niveau bei Sat.1 Free-TV Premiere feierte. Sat.1 wurden bittere 9,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil beschert. Unterdessen blieben auch etliche ältere Zuschauer dem Bällchensender fern. Insgesamt wurden 1,59 Millionen Zuschauer unterhalten, dies hatte einen enorm schlechten Marktanteil von 5,6 Prozent zur Folge. Das schlechte Vorprogramm riss auch
«Kerner» ins Bodenlose, der mit miserablen 7,1 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe nach längerer Zeit einen neuen Negativ-Rekord aufstellte.
Das ZDF rief in der Hauptsendezeit zur
«Hilfe für Pakistan» auf. Das Interesse fiel trotz der nach wie vor dramatischen Situation im Krisengebiet mickrig aus: Die Spendengala verfolgten im Schnitt nur 2,03 Millionen Deutsche. Mit exakt sieben Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum blieben die Mainzer im tiefroten Bereich hängen. Bei den jüngeren Zuschauern sorgte die Flutkatastrophe ebenfalls für wenig Spendenfreude: 250.000 Menschen verfolgten die Show, der Marktanteil belief sich auf katastrophale 2,1 Prozent - knapp zehn Prozentpunkte unter den gewöhnlich erzielten Werten bei den 14- bis 49-Jährigen. Das Erste zeigte
«Die große Show der Naturwunder» und bewegte 5,16 Millionen Zuschauer zum Einschalten. Der Marktanteil bei allen Zusehern ab drei Jahren schnellte auf 17,6 Prozent hoch. Bei der jungen Bevölkerung verharrte die Sendung jedoch im einstelligen Bereich: Immerhin erreichte man noch einen halbwegs ordentlichen Marktanteil von 7,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Die kleineren TV-Sender duellierten sich mit fiktionalem Stoff. kabel eins ging dabei als Verlierer aus dem Rennen. Die US-Serie
«Numb3rs - Die Logik des Verbrechens» konnte abermals nicht bei den werberelevanten Zuschauern punkten. Das Doppelpack erreichte 0,49 Millionen bzw. 0,57 Millionen fernsehende Deutsche. Enttäuschend fällt auch der Blick auf die Marktanteile aus: Mit ernüchternden 4,3 und 4,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen musste sich der Privatsender begnügen. Dagegen fuhr RTL II mit der kanadischen Produktion
«Flashpoint - Das Spezialkommando» um einiges besser. 0,58 Millionen Zuschauer und 5,2 Prozent Marktanteil bei den Begehrten sind zwar noch nicht ganz optimal, immerhin geht es in die richtige Richtung. Pünktlich zum
«Frauentausch» ging es dann wieder bergauf für RTL II: 760.000 junge Zuschauer verschafften dem Privatsender einen Marktanteil von 7,3 Prozent. Zu VOX zappten die meisten Zuschauer: 0,86 Millionen entschieden sich für den Musikfilm
«Die Jacksons - Ein amerikanischer Traum». Der fast vierstündige Spielfilm kam mit Unterbrechung im Durschnitt auf tolle 11,6 Prozent Marktanteil.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.