Als Sommervertretung von «Um Himmels Willen» schlug sich die deutsche Serie zumeist sehr gut.
Bereits im Jahre 2008 schickte das Erste Deutsche Fernsehen sechs Folgen der überaus humoristischen Krimiserie «Mord mit Aussicht» auf Sendung. Am Montagabend zur besten Sendezeit tat sich das Format zwar sichtlich schwer und konnte kein einziges Mal den Senderschnitt erreichen, aber aufgrund der positiven Zuschauerresonanz ließ die öffentlich-rechtliche Anstalt dennoch sieben weitere Folgen produzieren. Diese liefen zuletzt - nach erneuter Ausstrahlung der alten Episoden - am Dienstagabend, wo zuletzt die Familienserie «Um Himmels Willen» mit riesigem Erfolg aufgeführt wurde. An derartige Quoten konnte Kriminalkommissarin Sophie Haas und ihr Team zwar bislang zumindest beim Gesamtpublikum noch nicht heranreichen, ein voller Erfolg waren die allermeisten Folgen aber dennoch.
Bereits der Sendestart am 18. Mai ließ erahnen, dass die zweite Ausstrahlungsrunde ein deutlich größerer Erfolg werden könnte als die erste. Mit 5,83 Millionen Interessierten lag die Sehbeteiligung beinahe um zwei Millionen höher als bei der erfolgreichsten Folge vor zwei Jahren. Beim Gesamtpublikum sahen 19,3 Prozent aller Fernsehenden zu dieser Uhrzeit die ARD, bei der als oftmals als werberelevanten Zielgruppe deklarierten Zuschauergruppe der 14- bis 49-Jährigen langten 0,93 Millionen zu einem zufriedenstellenden Marktanteil von 7,7 Prozent.
Nachdem auch die zweite Ausgabe 14 Tage später mit 5,75 Millionen noch ein ähnlich großes Publikumsinteresse hervorrufen konnte, ging dieses in der Folge jedoch bedenklicherweise deutlich zurück. So sahen in der dritten Folge nur noch 4,73 Millionen Bundesbürger zu, in der vierten sogar nur 4,37 Millionen. Zwar generierte man sogar mit letzterer Folge noch immer zufriedenstellende 14,2 Prozent bei Allen sowie mittelmäßige 5,8 Prozent bei den Jüngeren, jedoch war der Negativtrend unübersehbar. Nach einer vorübergehenden Steigerung mit der fünften Folge auf 4,52 Millionen stellte der Staffelabschluss mit 4,06 Millionen einen neuen Tiefpunkt dar.
Besonders schwach lesen sich jedoch die Zahlen vom Auftakt der zweiten Staffel, die mit 3,51 Millionen die niedrigste Reichweite aller Folgen zu verzeichnen hatte. Auch schnitt man mit 11,3 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 4,3 Prozent bei den Jüngeren erstmals in beiden wichtigen Gruppen unterdurchschnittlich ab. Angemerkt muss dabei jedoch, dass parallel das Weltmeisterschaftshalbfinale zwischen der Niederlande und Uruguay stattfand und knapp 60 Prozent aller erreichbaren Menschen alleine dieses Spiel betrachteten.
Nach diesen Tiefpunkten folgte dann ab Folge acht wieder ein kontinuierlicher Aufwärtstrend, der zunächst bei 5,47 Millionen Zusehern gipfelte und aufgrund der niedrigen Gesamtreichweite in der Ferienzeit 19,6 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Hier konnte man auch erstmals in der noch recht überschaubaren Ausstrahlungshistorie die Millionenmarke beim Publikum im Alter zwischen 14 und 49 Jahren knacken und somit einen zweistelligen Marktanteil erzielen. Mit 1,15 Millionen und 10,8 Prozent lief es so gut wie noch nie.
Nach einem sehr kleinen Interessentenverlust mit der elften Folge galt es mit der vorletzten Ausgabe noch einmal Rekorde zu knacken. Mit 6,21 Millionen einschaltwilligen Deutschen sahen so viele zu wie noch nie, der daraus resultierende Marktanteil von 20,5 Prozent war ebenfalls ein neuer Höchstwert. Beinahe schon phänomenal hoch waren jedoch vor allem auch die Werte bei der jungen Zuschauerschaft, denn mit 1,36 Millionen Zusehern konnte man 11,9 Prozent erzielen und damit den Senderschnitt der ARD beinahe verdoppeln. Das «Mord mit Aussicht»-Staffelfinale erreichte am 24. August 5,94 Millionen Zuschauer und war bei Jung und Alt ein Hit: 20,3 Prozent Marktanteil wurden bei allen Zusehern gemessen, 10,3 Prozent bei den jungen Leuten.
Nach einem kurzen Einbruch zur WM-Zeit hatte sich die Serie somit schnell wieder gefangen und kam in der Endabrechnung auf durchschnittlich 5,00 Millionen Zuschauer und 17,7 Prozent. Dabei fesselte die erste Staffel in der Zweitausstrahlung im Schnitt 4,88 Millionen Menschen und 16,6 Prozent, während sich die neuen Folgen auf 5,10 Millionen und 18,7 Prozent steigern konnte. Damit lag man deutlich über dem ARD-Durchschnitt von 12,9 Prozent im vergangenen Fernsehjahr und konnte immerhin im Ansatz an «Um Himmels Willen» herankommen, das im neunten Durchgang 22,5 Prozent aller Fernsehenden tangierte.
Etwas anders sah es beim jungen Publikum aus, wo die sechs neuen Folgen sogar im Schnitt 0,98 Millionen Menschen erreichten und auf wirklich gute 9,5 Prozent aller Zuschauer kamen. Aufgrund der mit 6,9 Prozent noch etwas langsamer anlaufenden Episoden der ersten Staffel kam man zwar in der Endabrechnung nicht über gute 8,1 Prozent hinaus, konnte damit aber den Quotengarant mit Janina Hartwig um einen Prozentpunkt schlagen. Den Vergleich mit dem Senderschnitt von 6,8 Prozent hielt man sogar noch leichter stand, weshalb die Serie insgesamt als Quotenerfolg bezeichnet werden kann.