Der Fernsehjournalist starb im Altern von 81 Jahren in Berlin. Er war ARD-Korrespondent in Washington, Moskau und Ost-Berlin.
Lothar Loewe ist tot. Er verstarb am gestrigen Montag im Alter von 81 Jahren in Berlin. „Lothar Loewe war ein leidenschaftlicher Journalist. Er war mit Leib und Seele dabei. Verantwortlich fühlte er sich seinen Zuschauerinnen und Zuschauern. Er war und blieb immer Reporter. Sobald die Aktualität rief, war er da. Wir werden Lothar Loewe nicht vergessen“, sagte rbb-Intendantin Dagmar Reim. Lothar Loewe, der am 9. Februar 1929 in Berlin geboren ist, war ARD-Korrespondent in Washington, Moskau und Ost-Berlin, wo er auch das neu errichtete ARD-Studio leitete.
Er berichtete unter anderem über die Selbstverbrennung des ostdeutschen Pfarrers Oskar Brüsewitz. Aufgrund eines kritischen Kommentars über die Schüsse an der Berliner Mauer wurde ihm die Akkreditierung entzogen. 1976 wurde er deshalb von den DDR-Behörden ausgewiesen und schrieb damit TV-Geschichte, wurde zum Star-Journalisten. „Lothar Loewe verkörperte den Berliner Nachkriegsjournalismus wie kaum einer sonst“, schreibt der „Tagesspiegel“ in seinem Nachruf.
Als Intendant leitete Loewe dann von 1983 bis 1986 den Sender Freies Berlin (SFB), einen der Vorgänger des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Sein ruppiger Führungsstil sorgte dafür, dass gegen den Berliner der erste Abwahlantrag in der Geschichte von ARD und ZDF zur Abstimmung stand, der aber keinen Erfolg hatte. Dann wurde es ruhiger um den TV-Haudegen, der keine Auseinandersetzung scheute.