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Ulrich Wickert beklagt geringe ARD-Talentförderung

Nach seiner Kritik an der Nachrichtensprache der Öffentlich-Rechtlichen im November, kritisiert Wickert jetzt, dass nur wenige Moderatoren aufgebaut werden.

In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ kritisiert der ehemalige «Tagesthemen»-Sprecher Ulrich Wickert die Talentförderung der ARD. „Was ich bedauere ist, dass in der ARD zu wenige Moderatoren aufgebaut werden, aus denen später mal Jauchs oder Harald Schmidts werden könnten“, sagte Wickert der Zeitung über die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt. Es werde häufig nur nach Leuten gesucht, die nur gefällig seien, meinte der Journalist, der nicht zum ersten Mal gegen seinen früheren Arbeitgeber wetterte.

„Wenn die ARD Jauch braucht, dann ist das eben so“, kommentierte Ulrich Wickert den geplanten neuen Polit-Talk des Moderators im Ersten. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte Wickert nach seiner Meinung über Jauchs Produktionskosten angeblich in Höhe von über 4000 Euro pro Sendeminute gefragt, worauf „Mister Tagesthemen“ nicht näher einging. Bereits im vergangenen November hatte Wickert in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ das Niveau der öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen kritisiert.

„Wenn es um Sprache geht, bedaure ich, dass nur noch wenige Autoren von Stücken für «Tageschau» und «Tagesthemen» oder für «heute» und «heute journal» den Satzbau beherrschen“, sagte Wickert vor einigen Monaten. Auch heute noch setzt er sich für eine Verbesserung der Aufbereitung von Nachrichten ein: „Diejenigen, die über Themengewichtung und Sondersendungen zu politischen Ereignissen entscheiden, denken seit der Kritik mehr darüber nach, welche Themen sie in welcher Form platzieren“, sagte er den „Süddeutschen Zeitung“.
09.08.2010 15:42 Uhr Kurz-URL: qmde.de/43776
Jürgen Kirsch  •  Quelle: Süddeutsche Zeitung

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Ulrich Wickert Tagesschau

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