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Fernsehfriedhof Spezial: Neue Trends und Rekorde

Quotenmeter.de erinnert anlässlich des 60. Geburtstags des deutschen Fernsehens an die Programmhighlights der achtziger Jahre.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir dem 60. Jahrestag der ersten deutschen Fernsehsendung nach dem Krieg. In sechs Spezialausgaben lassen wir daher die Programmhighlights der bisherigen deutschen Fernsehgeschichte Revue passieren. Heute: Die Höhepunkte der 80er Jahre.

«Scheibenwischer»


(12. Juni 1980, Deutsches Fernsehen)

Dieter Hildebrandts Kabarettsendung mit theaterähnlichen Aufführungen sorgt wegen seinen provokanten Inhalten mehrfach für Aufregung. Im Mai 1986 blockiert der BR in Bayern die Ausstrahlung der Ausgabe anlässlich der Tschernobyl-Katastrophe. Nach dem Ausstieg von Hildebrandt im Jahr 2003 wird das Format von Mathias Riechling unter dem Titel «Satire Gipfel», fortgesetzt.

«Wetten dass..?»


(14. Februar 1981, ZDF)

Frank Elstners Showkonzept wird dank spektakulärer Wetten und hochkarätigen Gaststars zur erfolgreichsten Fernsehshow Europas. Selbst zu Beginn des neuen Jahrtausends begeistert sie noch regelmäßig mehr als zehn Millionen Zuschauer. Neben Elstner (bis 1987) und Wolfgang Lippert (von 1992 bis 1993) führt Thomas Gottschalk (von 1987 bis 1992, wieder ab 1994) durch die Sendung und wird zu einem der bekanntestes Moderatoren Europas.

«Dallas»


(30. Juni 1981, Deutsches Fernsehen)

Die amerikanische Serie um den texanischen Öl-Mogul J.R. erreicht Rekordsehbeteiligungen von 20 Millionen Zuschauern. Bis 1991 zeigt das Erste am Dienstagabend fast 360 Folgen. Während einer Pause im Dezember 1986 übernimmt «Miami Vice» den Sendeplatz und erreicht nahezu gleiche Zuschauerzahlen.

«Formel Eins»


(05. April 1983, WDF)

Die 30minütige Sendung mit Moderator Peter Illmann ist jahrelange die einzige im deutschen Fernsehen, in der aktuelle Musikvideos zu sehen sind und daher vor allem bei jüngeren Zuschauern sehr beliebt. Trotzdem wechselt sie erst 1988 ins Programm des Ersten. Sie ebnet den Weg für spätere deutsche Musiksender wie MTV und VIVA. Weitere Moderatoren sind Ingolf Lück (1985), Stefanie Tücking (1986 bis 1987) und Kai Böcking (1988 bis 1990).

«Heimat»


(16. September 1984, Deutsches Fernsehen)

Die elfteilige Serie von Peter Steinbach und Edgar Reitz erzählt die Geschichte einer Familie und deren Heimatdorf im Hunsruck nach dem Ersten Weltkrieg. Die Produktion vom WDR und SFB fesselt mit jeder Ausgabe fast zehn Millionen Zuschauer. Im Anschluss folgen ausführliche Dokumentationen über die aufwendigen Dreharbeiten.

«Die Schwarzwaldklinik»


(22. Oktober 1985, ZDF)

Die Krankenhausserie wird mit durchschnittlich 25 Millionen Zuschauern zu einer der beliebtesten Fernsehserien. Die Ausgabe vom 17. November 1985 ereicht mit knapp 28 Millionen Zuschauern sogar die höchste Reichweite abseits von Sportübertragungen im deutschen Fernsehen aller Zeiten. Hauptdarsteller Klausjürgen Wussow wird so stark mit seiner Rolle verbunden, dass er oft nur noch als Dr. Brinkmann angesprochen wird.

«Lindenstraße»


(08. Dezember 1985, Deutsches Fernsehen)

Nach dem Vorbild der britischen Produktion «Coronation Street» startet die erste Endlosserie im deutschen Fernsehen und entwickelt sich zu einem Dauerbrenner mit bis zu 13 Millionen Zuschauern. Später folgen weitere Wochenserien wie «Hinter Gittern» (ab 1997, RTL) oder «In aller Freundschaft» (ab 1998, ARD).

«Herzblatt»


(09. Oktober 1987, Erstes Deutsches Fernsehen)

Rudi Carrell belebt mit seiner «Show zum Verlieben» das Konzept der Kuppelformate neu, in der sich bisher fremde Menschen ineinander verlieben können. Sie ist der Grundstein für spätere Shows wie «Geld oder Liebe» und «Bauer sucht Frau». Fast zeitgleich moderiert Carrell zudem im Abendprogramm eine nach ihm benannte Überraschungsshow. Mitte der 90er Jahre wechselt er zu RTL und arbeitet dort an seiner letzten Sendung «7 Tage, 7 Köpfe» bevor er 2006 stirbt.

«Glücksrad»


(07. November 1988, Sat.1)

Nach dem Vorbild des amerikanischen «Wheel of Fortune» (seit 1975) startet Sat.1 seine erfolgreichste Spielshow. Die Kandidaten müssen anhand von Buchstaben Worte erraten. Die Gewinne erdrehen sie am titelgebenden Rad. Da sämtliche Preise gesponsert werden, muss die Sendung ab 1991 den Zusatz „Dauerwerbesendung“ tragen. Ähnliche Formate wie «Geh’ aufs Ganze» (ab 1992, Sat.1) oder «Der Preis ist heiß» (ab 1989, RTL) folgen.

«Explosiv – Der heiße Stuhl»


(05. Januar 1989, RTLplus)

RTLplus bringt eine bewusst provokante Talkshow nach amerikanischem Vorbild ins deutsche Fernsehen. Themen wie "Wiedervereinigung - nein danke" oder "Die Deutschen sind faul" bringen hohe Einschaltquoten und stoßen die Tür zum sogenannten "Unterschichtenfernsehen" auf. Für viel Aufsehen sorgt Rosa von Praunheim, der zahlreiche Prominente ohne deren Zustimmung als homosexuell outet.

Mögen die beerdigten Sendungen in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs erscheint am kommenden Donnerstag und widmet sich dann in einer weiteren Spezialausgabe den Programm-Highlights der 90er Jahre.[/url]

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05.08.2010 09:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/43689
Christian Richter

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Fernsehfriedhof

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