In den letzten Monaten fiel die RTL-Soap trotz starkem Vorprogramm wieder regelmäßig unter den Senderschnitt.
Auch in diesem Jahre ist «Unter uns» weiterhin ein werktäglicher Bestandteil des RTL-Vorabendprogramms. Nachdem es in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuschauerschwund zu konstantieren gab, schien es aufgrund des starken Lead-Ins in diesem Jahr erstmals wieder eine deutliche Steigerung geben zu können. Mittlerweile sieht es diesbezüglich aber schon wieder deutlich weniger rosig aus, wenngleich man im Juni oftmals gegen die Fußball-Weltmeisterschaft anzutreten hatte.
Am Montag, den 26. April 2010 führte der Kölner Privatsender sein Vorabendformat unter einer Sehbeteiligung von starken 2,10 Millionen Zuschauern auf und konnte hiermit schon beim Gesamtpublikum einen deutlich überdurchschnittlichen Marktanteil von 14,7 Prozent verzeichnen. Dass die Zuschauerschaft dieser Sendung verhältnismäßig jung ist, zeigte sich an den richtig starken 21,7 Prozent, die sie am selben Tag in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen generierte. In den kommenden Tagen wurde jedoch ein solch hohes Interesse nicht nochmal erreicht, am schwächsten lief es am Freitag mit nur 1,58 Millionen Einschaltenden, aus denen solide 12,8 Prozent bei allen Zuschauern sowie 18,5 Prozent bei den Werberelevanten heraussprangen.
Erstmals seit langem wieder unterhalb des Senderschnitts positionierte sich die Freitagsausgabe in der ersten Maiwoche, die aufgrund der hohen Frequentierung der Fernsehgeräte an diesem Tag trotz einer soliden Reichweite von 1,79 Millionen Menschen nur auf unzureichende 12,1 Prozent beim Gesamtpublikum kam. Besonders bitter waren jedoch die Werte in der werberelevanten Zielgruppe an diesem Tag, denn es sahen gerade einmal 16,1 Prozent aller zu dieser Zeit fernsehenden Menschen das Format bei einer Reichweite von 0,91 Millionen. Noch schwächer lief es wenige Tage später bei einer Mittwochsfolge, wo es sogar nur zu 15,9 Prozent aller Umworbenen reichte. Kurioserweise war diese Folge jedoch beim Gesamtpublikum deutlich weniger erfolgsarm, denn hier reichte es angesichts der 1,90 Millionen Zuschauer immerhin zu 12,5 Prozent Marktanteil.
Kurioserweise erwischte «Unter uns» ausgerechnet einen Tag vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika einen seiner stärksten Tage in diesem Jahr. Weniger aus Sicht der Reichweiten, wo es mit 1,74 Millionen Zuschauern mit Sicherheit nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überragend aussah, als viel mehr aus Sicht der Marktanteile, die aufgrund der geringen Fernsehnutzung an diesem warmen Sommertag in die Höhe schnellten. Beim Gesamtpublikum gab es hier nämlich 15,1 Prozent, in der jüngeren Zielgruppe wurden an diesem Tag sogar fantastische 22,8 Prozent Marktanteil erzielt, nachdem es an den drei Vortagen nur rund 17 Prozent dieser Zuschauergruppe zu holen gab. Mit dem Beginn des großen Sportturniers war es jedoch vorbei mit der Herrlichkeit, denn während parallel Millionen Menschen das Eröffnungsspiel zwischen Südafrika und Mexiko sehen wollten, ließ das Interesse an der täglichen Soap-Kost doch zu wünschen übrig: Mit nur 1,27 Millionen Zuschauern sahen gerade einmal 7,5 Prozent aller erreichbaren Bundesbürger zu, bei den Jüngeren resultierten 9,1 Prozent aus 0,61 Millionen Zusehern.
Mit vergleichbaren Werten wurde die Soap in den beiden Folgewochen zunächst jeden Tag abgestraft, einen kleinen Anstieg gab es erst wieder an den WM-freien Tagen am 30. Juni und 1. Juli, wo man auf 1,37 Millionen bzw. 1,57 Millionen Fans bauen konnte und somit erstmals wieder auf zweistellige Marktanteile zu verweisen hatte. Am ersten Tag waren dies noch eher maue 10,9 Prozent, am zweiten aber immerhin 14,0 Prozent beim Gesamtpublikum, bei den 14- bis 49-Jährigen schaffte man es ebenfalls zumindest am zweiten Tag wieder über den Senderschnitt und ergatterte sich 18,4 Prozent dieser Zuschauergruppe. Am darauf folgenden Freitag musste man sich ein letztes Mal gegen ein Fußballspiel behaupten und konnte der hochklassigen Partie zwischen der Niederlande und Rekordweltmeister Brasilien nicht im Ansatz standhalten. Gerade einmal 1,09 Millionen entschieden sich ab 17:30 Uhr für RTL, damit wurden nicht nur die schwächste Reichweite aller Episoden in diesem Jahr, sondern mit nur 5,9 Prozent bei allen sowie 7,0 Prozent bei den Jungen auch der geringste Marktanteil im gesamten Jahr eingefahren.
In den drei Folgewochen konnten sich die Werte wieder auf ein höheres Niveau steigern, mehr als 1,70 Millionen waren jedoch aufgrund des fernsehunfreundlichen Klimas in der Regel nicht zu erreichen. Besonders groß war der Erfolg des Formats jedoch auch nicht, denn an keinem Tag wurden im Juli bislang mehr als 18,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen generiert, der Negativrekord lag in dieser Zeit indes bei 14,5 Prozent aller Erreichbaren.
Im Schnitt sahen seit Ende April 1,61 Millionen die 63 seither gesendeten Folgen, der Marktanteil lag bei 12,3 Prozent. Dies ist im Vergleich zu den Werten, die in den ersten Monaten dieses Jahres eingefahren wurden, ein drastischer Reichweiten-
Verlust von durchschnittlich 410.000 Zuschauern und ein weniger drastischer Verlust in Sachen Marktanteile, wo es um 0,3 Prozentpunkte bergab ging. Auch in der werberelevanten Zielgruppe lief es mit 0,81 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 16,5 Prozent deutlich schwächer als in den ersten Monaten des Jahres, wo noch 1,08 Millionen gute 18,9 zur Folge hatten.
Dieser Negativtrend wirkte sich selbstredend auch in den Gesamtzahlen aus, die «Unter uns» im Jahre 2010 bislang erreichen konnte. Im Schnitt sahen die Folgen von Januar bis Juli 1,84 Millionen Menschen, der Marktanteil betrug 12,5 Prozent bei allen sowie 17,8 Prozent bei den Jungen. Den Vergleich mit den Werten aus dem Vorjahr kann man zwar immer noch gewinnen, jedoch lässt der Vorsprung merklich nach: Damals sahen 12,3 Prozent des Gesamtpublikums und 16,9 Prozent der Jüngeren zu. Gegenüber dem RTL-Senderschnitt muss man aber bereits jetzt schon wieder kapitulieren, denn mit 13,4 Prozent bei allen und 18,1 Prozent bei den jungen Zuschauern lief es im vergangenem Fernsehjahr normalerweise doch besser für den Kölner Sender als für die Kult-Soap.