Die Rückkehr der Teenie-Vampire, ein hochgelobtes Science-Fiction-Drama und ein tollpatschiger Vierbeiner. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Eclipse - Biss zum Abendrot»
Mit ihren Vampir-Romanen der «Twilight»-Reihe konnte die US-amerikanische Jugendbuchautorin Stephenie Meyer in den letzten Jahren Millionen Leser auf der ganzen Welt (vorwiegend weibliche) in ihren Bann ziehen. Natürlich ließen da auch die dazugehörigen Verfilmungen nicht lange auf sich warten. Diese verhalfen dem Franchise mit ihrem außerordentlichen Erfolg (Teil eins und zwei spielten zusammen über eine Mrd. US-Dollar ein) schließlich noch einmal zu einem enormen weltweiten Popularitätsschub und trugen endgültig entscheidend zum neu entfachten Teenie-Vampir-Hype bei. Nicht einmal acht Monate nach dem deutschen Kinostart des zweiten Teils der Reihe, steht mit «Eclipse - Bis(s) zum Abendrot» nun bereits die dritte «Twilight»-Episode in den Startlöchern. Diese knüpft nahtlos an die Geschehnisse des Vorgängers an. So zögert die menschliche Hauptfigur Bella (Kristen Stewart) zunächst noch damit, den Heiratsantrag ihres Vampirfreundes Edward (Robert Pattinson) anzunehmen. Jedoch sind die beiden ohnehin schon bald mit weitaus schwerwiegenderen Problemen konfrontiert, wird die Stadt Seattle doch von einer seltsamen Mordserie heimgesucht hinter der allem Anschein nach eine Gruppe von neugeborenen Vampiren unter der Führung einer alten Bekannten zu stecken scheint. Um der schnell wachsenden Armee gefährlicher Blutsauger etwas entgegen setzen zu können, sieht sich Edwards Familie dazu gezwungen, sich den Werwölfen um Bellas besten Freund Jacob (Taylor Lautner) anzunähern.
Nach Catherine Hardwicke («Twilight») und Chris Weitz («New Moon») nahm bei «Eclipse» nun der Brite David Slade auf dem Regiestuhl Platz. Dieser hatte sich mit seinen Filmen «Hard Candy» (2005) und «30 Days of Night» (2007) zuvor vor allem als Regisseur von brutaler und schmutziger Thriller- bzw. Horrorunterhaltung für Erwachsene einen Namen gemacht. Ob er der «Twilight»-Reihe somit endlich einen reiferen und düsteren Ton verpassen konnte, bleibt jedoch weiter fraglich, waren doch schon den vorherigen Regisseuren aufgrund der Vorlage und der Erwartungen der Fans, vor allem aber wohl wegen der weichgespülten Drehbücher klare inszenatorische Grenzen gesetzt. Auch «Eclipse» wird daher wohl kaum neue Pfade beschreiten, sondern in erster Linie ein Film für die eingefleischten Anhänger der Reihe sein, die am dritten Leinwandauftritt von Edward, Bella & Co. wieder ihre Freude haben werden. Und wie es für die Adaptionen der «Twilight»-Romane inzwischen typisch ist, müssen sie sich bis zum nächsten und finalen Teil der Saga auch nicht allzu lange gedulden. Ähnlich wie das Ende der «Harry Potter»-Verfilmungen, wird aber auch der letzte Abschnitt der Vampirromanze in zwei Teilen in die Kinos gebracht. Den Anfang macht die erste Hälfte voraussichtlich im November 2011.
OT: «The Twilight Saga: Eclipse» von David Slade; mit Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Bryce Dallas Howard und Ashley Greene.
«Moon»
Nachdem das britische Science-Fiction-Drama «Moon» in seinem Produktionsland im November des vergangenen Jahres sogar schon auf DVD und Blu-Ray erschienen ist, steht dem Independent-Streifen in dieser Woche nun endlich auch ein deutscher Kinostart bevor. Wie der Titel des Films bereits vermuten lässt, ist der Mond der Schauplatz der Handlung. Dieser dient der Erde in einer nahen Zukunft als lebenswichtiger Rohstoff- und Energielieferant. Daher wurde eine weitestgehend automatisch operierende Raffinerie auf dem Trabanten errichtet, die lediglich eines einzelnen Menschen für anfallende Wartungsaufgaben bedarf. Dieser Aufgabe kommt der Astronaut Sam Bell (Sam Rockwell) nach, dem nun nach fast drei Jahren der Einsamkeit (lediglich ein Roboter leistet ihm während seines Aufenthalts Gesellschaft) endlich die Rückkehr zur Erde und seiner Familie bevorsteht. Doch je näher dieser lang ersehnte Tag rückt, desto häufiger kommt es zu mysteriösen Vorkommnissen. Von Halluzinationen geplagt, beginnt Sam bald an seinem eigenen Verstand zu zweifeln. Bis es schließlich zu einem folgenschweren Unfall kommt.
Auch wenn «Moon» in Großbritannien und den USA letzten Endes nicht allzu viele Menschen zu einem Gang ins Kino bewegen konnte, wurde das Regiedebüt von David Bowies Sohn Duncan Jones von zahlreichen Kritikern äußerst positiv aufgenommen, was anhand des atmosphärischen und beklemmenden Plots durchaus nachvollziehbar anmutet. Ob das Science-Fiction-Drama am Ende auch wirklich das halten kann, was es verspricht, lesen Sie am Wochenende in der Quotenmeter.de-Kinokritik.
OT: «Moon» von Duncan Jones; mit Sam Rockwell, Dominique McElligott, Rosie Shaw, Adrienne Shaw und Kaya Scodelario.«Marmaduke»
Der amerikanische Filmemacher Tom Dey ist nicht gerade ein Kritikerliebling. Seine letzten beiden Filme, die Komödien «Showtime» (2002) und «Zum Ausziehen verführt» (2006), wurden in der Fachpresse trotz namhafter Besetzung alles andere als positiv aufgenommen. Sein Spielfilmdebüt «Shang-High Noon» kam im Jahr 2000 da noch etwas besser weg. Und so hat sich Dey mit Owen Wilson für seine neueste Produktion nun einen seiner Hauptdarsteller von damals geschnappt. Auch wenn dieser der vierbeinigen Hauptfigur von «Marmaduke» lediglich seine Stimme leiht (und das natürlich auch nur im Original). Denn trotz des Auftauchens realer Schauspieler steht bei der Adaption eines vor allem im amerikanischen Raum sehr populären Zeitungs-Comicstrips ganz klar der beste Freund des Menschen im Mittelpunkt.
So handelt es sich bei dem titelgebenden Protagonisten um eine Deutsche Dogge, die mit Herrchen und Frauchen sowie deren beiden Kindern von Kansas nach Kalifornien zieht. Dort angekommen, kämpft der tollpatschige Neuling Marmaduke (dt. Stimme: Christian Ulmen) auf dem örtlichen Hundeplatz, der vom hitzigen Rocco (dt. Stimme: Tobias Meister) kontrolliert wird, um Anerkennung. Dabei wird er schon bald von der Außenseiterbande um die Mischlingshündin Lucy (dt. Stimme: Nora Tschirner) freundlich aufgenommen. Doch als er sich in der hübschen Colliedame Beverly, Roccos Freundin, verguckt, setzt er seine neu gewonnenen Freundschaften schon wieder aufs Spiel. Diese nett gemeinte Übertragung einer klassischen Highschool-Komödie auf einen Hundeplatz in Form einer Kombination aus Live-Action und Animationsfilm dürfte ob seiner putzigen Hauptfiguren und des etwas albernen Humors vor allem für die jüngeren Zuschauer kurzweilige Unterhaltung bieten.
OT: «Marmaduke» von Tom Dey; mit Lee Pace und William H. Macy; dt Sprecher: Christian Ulmen, Bülent Ceylan, Nora Tschirner und Tobias Meister.