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Die Kritiker: «Grey’s Anatomy: Die Entscheidung» (6x11)

Story


Mit der Episode „Die Entscheidung“ setzt ProSieben die sechste Staffel fort. Das Beziehungskarussell bei «Grey’s Anatomy» dreht sich gewohnt heftig. Mark Sloan lässt Doktorin Addison Montgomery aus Los Angeles einfliegen, in der Hoffnung, dass seine Exkollegin das ungeborene Baby seiner Tochter vor einer lebenslangen Behinderung bewahren kann. Cristina akzeptiert begeistert das Angebot, die Verantwortung für eine Herzklappenoperation zu übernehmen, nicht ahnend wie ernst es Doktor Altman mit dem Begriff Verantwortung ist. Bei dieser Folge handelt es sich zudem um eine Crossover-Episode, die ihre Fortsetzung in der anschließenden «Private Practice»-Folge findet. Ob Addison tatsächlich also helfen kann, erfahren die Zuschauer erst im Anschluss.

Darsteller


Ellen Pompeo («Life of the Party») ist Dr. Meredith Grey
Eric Dane («Charmed») ist Dr. Mark Sloan
Kate Walsh («Private Practice») ist Dr. Addison Montgomery-Shepard
Patrick Dempsey («Enchanted») ist Dr. Derek Shepherd
Sandra Oh («Defendor») ist Dr. Cristina Yang
Katherine Heigl («The Ugly Truth») ist Dr. Izzie Stevens
Justin Chambers («Lakeview Terrace») ist Dr. Alex Karev
Chandra Wilson («Frankie and Alice») ist Dr. Miranda Bailey
James Pickens Jr. («Akte X») ist Dr. Richard Webber
Sara Ramirez («Naked Hotel») ist Dr. Callie Torres
Chyler Leigh («The Practice») ist Dr. Lexie Grey
Kevin McKidd («Journeyman») ist Dr. Owen Hunt
Jessica Capshaw («The Practice») ist Dr. Arizona Robbins

Kritik


Zurück aus der Sommerpause geht es bei «Grey’s Anatomy» in der sechsten Staffel auch gleich wieder zur Sache. Nicht nur, dass eine Crossover-Episode mit «Private Practice» ansteht, sondern auch die Thematik hat es in sich. Dabei ist es gar nicht zuviel verraten, wenn man anmerkt, dass es eben die von Los Angeles eingeflogene Addison Montgomery-Shepard ist, die den Übergang zwischen beiden Serien-Folgen möglich macht. Ihr Aufgabe in «Grey’s Anatomy: Die Entscheidung» ist aber auch keine einfache: Ein Kind einer jungen Mutter droht mit einer Behinderung auf die Welt zu kommen, da ist jeder ärztliche Rat teuer. Zu Beginn wird gewohnt souverän in die Thematik eingeführt. Dies sind zwei Themenschwerpunkte: Einmal die bereits erwähnte Schwangerschaft der Patientin, bei der beim Ultraschall eine mögliche körperliche Behinderung des Kindes festgestellt wird. Zum anderen die höhere Berufung der Verantwortung einer Herzklappenoperation für Doktorin Cristina Yang. Dazwischen wird in die üblichen Beziehungsgeflechte eingeführt. Im heimischen Schlafgemach oder unter der Dusche werden die Charaktere ertappt und dadurch ihre Liaison leicht unfreiwillig in den Mittelpunkt gestellt oder offenbart.

Doch sind das in dem Fall nur Nebengeschichten, die nicht so sehr von Belang sind, wie der Fall der schwangeren Patientin, die um ihr Kind bangt. Auch moralische Fragen werden aufgeworfen: Soll sie ihr Kind bekommen, auch wenn die körperliche Behinderung absehbar ist? Wie steht der Zuschauer zu ihren offenbarten Einstellungen diesbezüglich? Offene Fragen, die sich der «Grey’ Anatomy»-Fan vor dem Bildschirm selbst beantworten muss, denn die Kontroverse wird in der Serie nur aufgezeigt, nicht aber ausdiskutiert. Doch so hat die Episode «Die Entscheidung» auch einen tiefgründigen Charakter, denn die Moral-Fragen ziehen in Anbetracht der Hauptgeschichte wie ein roter Faden durch diese «Grey’s Anatomy»-Episode. Etwas Spannung durch die Sensibilisierung für den Fall der jungen, schwangeren Patientin kommt schließlich doch auf. Ein Cliffhanger steht am Ende, der den Zuschauer aber teils im Ungewissen lässt, gleichzeitig aber auch neugierig macht. Dann wäre da noch die Verantwortung, die auf Doktorin Yang lastet, was ebenfalls eine Geschichte darstellt, in die sich der Betrachter mit Leichtigkeit hineinversetzen kann.

Denn insgesamt bleiben die Charaktere bei «Grey’s Anatomy» gut gezeichnet und machen erst in der großflächigen Beziehungskonstellation in der Serie eine gute Figur. Die ansprechend in Szene gesetzten Steilvorlagen des Drehbuchs, das sowohl moralischen Fragen nachgeht als auch Drama und Romantik kombiniert, bieten jedenfalls genügend Unterhaltung für den gemeinen Serien-Zuschauer. Zur Halbzeit der sechsten Staffel ist selbige jedenfalls keineswegs langweilig geworden, auch die Figuren funktionieren weiterhin, auch wenn Autorin Shonda Rhimes zu Beginn der Staffel bereits einige Charaktere herausgeschrieben hat, weil sich die Stars ein wenig quer gestellt hatten. Doch geschadet hat es der Serie «Grey’s Anatomy» noch nicht merklich, lebt sie doch von den guten Geschichte und der überzeugenden Charakterzeichnung. Der Zuschauer darf sich auf interessante Szene im Seattle Grace Hospital im amerikanischen Westen freuen.

ProSieben zeigt die neue Folge «Grey’s Anatomy: Die Entscheidung» am Mittwoch, den 14. Juli 2010 um 20.15 Uhr. Im Anschluss läuft die Crossover-Episode von «Private Practice».
12.07.2010 14:28 Uhr Kurz-URL: qmde.de/43186
Jürgen Kirsch

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Grey's Anatomy Die Kritiker

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