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Der Fernsehstammbaum: «Boston Legal»

Seite 1 «Star Trek», Anwälte und David E. Kelley. Diese Begriffe tauchen in nahezu allen Biografien der Mitwirkenden der Serie auf. Quotenmeter.de erklärt die komplexen Verbindungen der Darsteller und Macher untereinander.

«Boston Legal» erzählt die skurrilen Erlebnisse der exzentrischen Mitarbeiter einer Bostoner Anwaltskanzlei – allerdings nicht ohne kritische Meinungen zur aktuellen Politik zu vertreten. In den USA wurde sie trotz mehrerer Sendeplatzwechsel zu einer zuverlässigen Größe im ABC-Programm und brachte es vor allem aufgrund des überdurchschnittlichen Einkommens ihrer Zuschauer bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2008 auf fünf Staffeln. Bei uns begann der Sender VOX am 14. Juni 2010 alle 101 Folgen zu wiederholen.

Entwickelt und größtenteils geschrieben wurde das Format von David E. Kelley, der zunächst als Autor der legendären Anwaltsserie «L.A. Law» arbeitete, bevor er zusammen mit seinem Kollegen Steven Bochco mit der Comedy «Doogie Howser» erstmals an der Erschaffung einer eigenen Serie beteiligt wurde. Danach mauserte sich Kelley zu einem der kreativsten Autoren der TV-Branche. Aus seiner Feder stammen die Serien «Picket Fences - Tatort Gartenzaun», «Chicago Hope – Endstation Hoffnung», «Ally McBeal», «Boston Public» und «Practice – Die Anwälte». Derzeit werkelt er an seinem neusten Projekt «Harry's Law» mit Kathy Bates, das für die Midseason 2010/2011 von NBC eingeplant ist.

Kelley ist nicht nur ein äußerst fleißiger Autor (er schrieb an allen 101 Folgen von «Boston Legal» mit), sondern er arbeitet auch gern mit ihm bekannten Personen zusammen. Bill D’Elia, mit dem er «Boston Legal» produzierte und der auch bei 17 Ausgaben die Regie führte, war zuvor als Regisseur bei «Practice», «Ally McBeal», «Chicago Hope», «Picket Fences» und sogar «Doogie Howser» tätig. Genauso verhält es sich mit Mike Listo, der 19 Episoden inszenierte und 85 produzierte. Er war bereits für zahlreiche Folgen von «Ally McBeal» und «Boston Public» verantwortlich. Zuletzt setzte er jeweils eine Episode von «Mercy», «90210» und «Monk» um.

Für die Musik in «Boston Legal» konnte Kelley einen der wichtigsten Fernsehkomponisten gewinnen. Danny Lux war zudem für die musikalische Untermalung in vielen Episoden von «Profiler», «Slider», «My Name is Earl», «Melrose Place» und «The Good Wife» verantwortlich. Die meisten Ohren dürfte er mit den rund 100 Folgen von «Grey’s Anatomy» und etwa gleich viel Episoden von «Sabrina – Total verhext» erreicht haben. Für Kelley sorgte er neben «Boston Legal» in allen Folgen von «Ally McBeal» und der gefloppten Serie «The Wedding Bells» sowie in zahlreichen Episoden von «Boston Public» für die richtige Stimmung.

Die Hauptfigur von «Boston Legal» ist zweifelsfrei der umtriebige, streitsüchtige, aber dennoch prinzipientreue Anwalt Alan Shore, der von James Spader verkörpert wird. Die Figur erschuf Kelley bereits für seine Serie «Practice – Die Anwälte». Nachdem die Produktionskosten nach sieben Staffeln immer höher wurden, forderte der damalige Sender ABC die enorme Reduktion der Ausgaben, was zur Folge hatte, dass die Hälfte des Hauptcast entlassen wurde. Als Ausgleich stieg Spader ein und übernahm in den 22 Folgen der achten und letzten Staffel die heimliche Führung der Kanzlei. Zuvor war er vor allem für seine Hauptrollen in den Kinofilmen «Stargate», «The Watcher» oder «Sex, Lügen und Videos» bekannt.

Während seiner Zeit bei «Practice» traf er auch das erste Mal auf William Shattner, dessen Figur Danny Crane dort ebenfalls erstmals in Erscheinung trat. Die letzen Folgen von «Practice» bereiteten daher ausschließlich den Übergang zum Spin-Off «Boston Legal» vor. Neben Spader und Shattner wurden auch die Rollen von Rhona Mitra (Tara Wilson) und Lake Bell (Sally Heep) übernommen. Mitra wurde abseits ihrer Fernsehkarriere vor allem durch ihren freizügigen Auftritt in «Hollow Man» und durch ihre Arbeit als Live-Model der Computerfigur Lara Croft («Tomb Raider») bekannt. Zuletzt war sie im Kinofilm «Underworld – Aufstand der Lykaner» zu bewundern.

William Shattner spielte den senilen und erzkonservativen Senior-Partner Danny Crane. Legendär wurde der gebbürtige Kanadier mit seiner Rolle des Captain James T. Kirk des «Raumschiffs Enterprise». Neben seiner Mitarbeit an der Ur-«Star Trek»-Serie von 1966 bis 1969 wirkte er auch bei sieben Kinofilmen der Reihe mit. Zudem tauchte er in Zeichentrickserien, Dokumentationen und Computerspielen rund um die Kultserie auf. Von 1982 bis 1986 bekleidete er zudem die Titelrolle in 92 Episoden der Polizeiserie «T.J. Hooker». So ganz schien ihn das Science-Fiction-Thema nicht losgelassen zu haben, denn von 1994 bis 1996 übernahm er die Hauptrolle in der Serie «Tek War – Krieger der Zukunft», die er auch produzierte und in einigen Folgen Regie führte.

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20.06.2010 09:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/42691
Christian Richter

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Boston Legal

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