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Entschieden: Endemol macht ZDF-Telenovela

«Hanna» wird nach den geplanten 130 Episoden enden – dann folgt im ZDF eine Adaption eines erfolgreichen argentinischen Formats.

Seit einiger Zeit deutete manches darauf hin, dass Grundy Ufa ihren Produktionsauftrag für die ZDF-Telenovela am Nachmittag um 16.15 Uhr verlieren wird. Das Unternehmen stellte seit 2004 Ausgaben von verschiedenen Herzschmerz-Serien her. Man begann mit «Bianca», ging zu «Julia» über und machte zuletzt «Alisa» und eben «Hanna». Weil die beiden letztgenannten Formate aber die hohen Quotenerwartungen nicht erfüllten, soll nun Endemol an die einstigen Topwerte («Julia» erreichte teils um 20 %) anknüpfen. Wie geplant wird «Hanna» demnach nach 130 Folgen enden. Ausgestrahlt wird die tägliche Serie folglich wohl noch bis September.

Direkt im Anschluss startet eine neue tägliche Serie, die aus dem Hause Endemol stammt und den Namen «Lena - Liebe meines Lebens» tragen soll. Hergestellt wird sie vom Joint Venture Wiedemann & Berg Television, welche aus Endemol und Wiedemann & Berg Film hervorgeht und den Bereich TV-Fiction abdeckt. Wiedemann & Berg Film machte zuletzt Kinofilme wie «Friendship!», «Männerherzen» oder «U-900». Das Konzept der neuen Telenovela kommt aus Argentinien, heißt dort «Don Juan y Su Bella Dama» – und war ein großer Erfolg. Die Telenovela orientiert sich wieder am Klassischen, kann als moderne Aschenputtel-Geschichte beschrieben werden.

In Kürze werden die Dreharbeiten beginnen, Details zu den Darstellern sind aktuell noch geheim. Heike Hempel, Hauptredaktionsleiterin beim ZDF, äußerte sich zur Entscheidung im exklusiven Quotenmeter.de-Interview am Dienstagvormittag: „Uns hat die Möglichkeit gereizt, ein erfolgreiches lateinamerikanisches Telenovela-Format zu adaptieren. Endemol ist international sehr erfolgreich im Telenovela-Geschäft. Die Zuschauer erwarten von uns werktäglich um 16:15 Uhr romantische, packende und moderne Telenovela-Unterhaltung – egal von welchem Anbieter,“ so Heike Hempel. Die Arbeit von Grundy Ufa schätze man auch weiterhin und werde die Zusammenarbeit sicherlich an „der ein oder anderen Stelle“ fortsetzen.

Das neue Projekt trägt bisher noch den Arbeitstitel «Lena» - ob dieser Name auch bleibt, ist fraglich. Auch Sat.1 wollte «Anna» einst «Lena» nennen, durfte dies aber aus rechtlichen Gründen nicht. Worum es in dem neuen Format geht, verriet Heike Hempel exklusiv gegenüber Quotenmeter.de: „Es geht um eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen, die sich in einen erfolgreichen Musiker und Frauenhelden aus reichem Haus verliebt. Während er ihr musikalisches Talent entdeckt und sie durch ihn eine märchenhafte Musikkarriere macht, lernt er mit ihr zum ersten Mal in seinem Leben wahrhaft zu lieben und sich auf einen Menschen ganz einzulassen.“ Die Liebenden würden aber nicht ahnen, dass sie ein dunkles Schicksal verbinde und deren Feinde selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken. „Sie merken schon: das ist eine doppelte Dosis Liebe, verbunden mit Krimianteilen und der Musik als starkes Thema“, verspricht Hempel.

Die neue Telenovela würde drei Frauengenerationen miteinander verbinden – Tochter, Mutter und Großmutter werden eine wichtige Rolle spielen. Heike Hempel und das ZDF-Team wissen aber auch, dass sich der Erfolg von «Bianca» oder «Julia», die einst 20 Prozent Marktanteil holten, nicht wiederholen lässt. „Der Markt ist jetzt sehr viel segmentierter und gesättigter. Die Zuschauer bzw. die Zuschauerinnen am Nachmittag schauen ein, vielleicht auch zwei, der angebotenen Programme. Wir müssen also gute Gründe liefern, warum ausgerechnet unser Angebot zum Suchtfaktor werden soll“, so Heike Hempel.
08.06.2010 13:04 Uhr Kurz-URL: qmde.de/42470
Manuel Weis

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Tags

Telenovela

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