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Quotencheck: «Dr. House»

Die Erstausstrahlungen der fünften und sechsten Staffel konnten nicht mehr an die Top-Quoten aus früheren Zeiten heranreichen.

Seit vier Jahren ist Hugh Laurie in seiner Rolle als Dr. Gregory House mittlerweile bereits auf RTL zu sehen. Während die erste Staffel noch einen relativ verhaltenen Start hinlegte, entwickelte sie sich in der Folge schnell zu einem der größten Quotenhits des Kölner Senders. Zusammen mit «CSI: Miami» und «Monk» bildete sie lange Zeit ein schier unschlagbares Trio am Dienstagabend und konnte nicht selten Marktanteile von über 30 Prozent in der wichtigen Zielgruppe einfahren. In den letzten Monaten zeichneten sich jedoch bei allen drei Serien Negativtendeznen ab, sodass die bisherigen Übertragungen der fünften und sechsten Staffel von «Dr. House» ein deutlich geringeres Zuschauerinteresse zu verzeichnen hatte als zu besten Zeiten. Ein großer Erfolg bleibt der zynische Arzt jedoch auch weiterhin.

Zum Start des fünften Durchgangs sah es jedoch noch sehr gut aus für House: Mit 5,19 Millionen Zuschauern konnte die Episode "Sterben verändert alles" gleich zu Beginn den besten Wert aller Folgen für sich verbuchen, der Marktanteil lag bei starken 16,8 Prozent. Wie für die Serie typisch waren vor allem die 14- bis 49-Jährigen besonders angetan vom neuen Fall, sodass man mit 3,96 Millionen Zuschauern auf phänomenale 30,2 Prozent kam. Dennoch blieb man auch schon hier hinter den Auftaktwerten der beiden Vorgängerstaffeln zurück, die mit 5,89 Millionen bzw. 5,62 Millionen deutlich besser ausfielen.

Hätte man jedoch die Quoten der ersten Folge halten können, hätte auch diese Staffel insgesamt an die Werte der vorherigen anknüpfen können. Aber bereits in der zweiten Sendewoche fiel die Serie unter die Fünf-Millionen-Marke und konnte nur noch 4,78 Millionen Menschen aus der Bundesrepublik begeistern. Dies führte auch zu einem deutlichen Verlust an Marktanteilen, nur noch 15,4 Prozent aller und 26,7 Prozent der jüngeren Zuschauer sahen hier zu. Da jedoch dies insgesamt die schwächste der ersten acht Folgen war und gleich zwei der kommenden Episoden nochmal mehr als 30 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe generierten, fiel das Zwischenfazit zur ersten Ausstrahlungspause nach dem 21. April 2009 durchaus noch positiv aus. Im Schnitt sahen diese 4,91 Millionen Bundesbürger, was 16,3 Prozent aller Fernsehenden waren. Deutlich besser lief es mit 3,65 Millionen bei den Umworbenen, die den Sender zu einem tollen Durchschnittswert von 29,0 Prozent führte.

Nachdem man über vier Monate lang das Publikum mit Wiederholungen abspeiste, setzte die Sendeanstalt Anfang September vergangenen Jahres endlich die Ausstrahlung neuer Ausgaben fort. Offensichtlich nahmen die Zuschauer dem Sender zunächst die lange Pause nicht krumm, denn "Ultima ratio" wurde am 01. September wieder von 4,89 Millionen Serienfreunden verfolgt. Die Marktanteile lagen mit 17,9 Prozent beim Gesamtpublikum und 28,5 Prozent bei der jungen Zuschauerschaft in etwa auf dem Niveau, das auch zuvor erzielt werden konnte. Einen deutlichen Hänger erlebte die Serie jedoch mit den Folgen elf, zwölf und 15, die mit Reichweiten unterhalb von 4,50 Millionen erstaunlich schlecht liefen und den Marktanteil auf unter 15 Prozent fallen ließen. Hier setzte auch ein erster deutlicher Zuspruchsverlust bei den Jüngeren ein, von denen zu dieser Zeit nur noch etwa 25 Prozent die Serie verfolgten. Die Reichweite wieder steigern konnte man zwischen Oktober und November erst wieder, wo gleich drei Folgen mehr als 5 Millionen Zuschauer vor die Geräte lockten. Da jedoch die Frequentierung der Fernseher zu dieser Zeit allgemein ziemlich hoch war, stiegen die Anteile an der Gesamtzuschauerzahl nur leicht auf gut 16 Prozent und knapp 27 Prozent in der Zielgruppe.

Die letzte Folge vor der zweiten Ausstrahlungspause wurde dann wieder vor schwächeren 4,54 Millionen Zuschauern aufgeführt. Mit einem Zielgruppenmarktanteil von 24,9 Prozent war dies die zweitschwächste Folge von bis dato 20 ausgestrahlten, die Reichweite lag bei enttäuschenden 3,25 Millionen. Nimmt man den Durchschnittswert der in dieser Periode ausgestrahlten Folgen, so wird der schleichende Quotenverfall noch offensichtlicher: Statt 4,91 Millionen sahen hier nur noch 4,74 Millionen Menschen zu, der Marktanteil fiel von 16,3 Prozent auf 15,9 Prozent. Vor allem das junge Publikum wandte sich mehr und mehr Alternativen wie «Two and a half Men» zu, was aus dem Einbruch von 29 Prozent auf 26,6 Prozent bei durchschnittlich 3,42 Millionen Zuschauern geschlossen werden kann.

Noch weiter bergab ging es bei den letzten vier Folgen, die in Kombination mit der Erstausstrahlung von Episoden der sechsten Staffel gezeigt wurden. Offenbar hatten viele Fans genug vom ständigen Warten auf neue Ausgaben, sodass die Märzfolgen im Schnitt gerade einmal noch leicht überdurchschnittliche 13,9 Prozent bei 4,37 Millionen Zuschauern generierte. Auch die jungen Zuschauer ließen RTL im Regen stehen, hier waren nur noch 3,04 Millionen Menschen dabei, was dem Sender 22,6 Prozent einbrachte. Besonders schwach lief die Folge am 30. März 2010, die in Konkurrenz zum Champions League-Viertelfinalspiel von Bayern München gegen Manchester United lief und nur noch 20,4 Prozent der jungen Zuschauer erreichte.

Eine leichte Erholung stellte sich dann aber wieder mit den ersten sechs Folgen der sechsten Staffel ein, denn die erste Folge im April wurde wieder von starken 4,89 Millionen Menschen verfolgt und konnte somit auf 15,4 Prozent bzw. 24,8 Prozent Marktanteil klettern. Erneut in Konkurrenz zur Champions League-Übertragung des FC Bayern München gestellt, konnte einzig die Ende April ausgestrahlte vierte Folge mit 4,19 Millionen Zusehern und 12,9 Prozent nicht so recht überzeugen. Zumindest lief es aber mit 21,3 Prozent bei 3,03 Millionen Zuschauern etwas besser bei den Werberelevanten.

In Kumulation erreichten die 24 Ausgaben der fünften Staffel durchschnittlich 4,74 Millionen Menschen und 15,7 Prozent des Gesamtpublikums. Der deutliche Abwärtstrend innerhalb der Staffel offenbart sich vor allem dann, wenn man die Werte der sechsten Staffel zu Rate zieht: Mit 4,76 Millionen Zuschauern und 15,2 Prozent liegt diese auf Höhe der Vorgängerfolgen, im Vergleich zu den letzten Episoden des fünften Durchgangs aber waren sie ein großer Erfolg. Beim jüngeren Publikum lief Staffel fünf mit durchschnittlich 3,43 Millionen und 26,7 Prozent deutlich besser als die sechste, die nur noch von 3,34 Millionen und den daraus resultierenden 24,8 Prozent verfolgt wurde.

Da der Durchschnittsmarktanteil des Kölner Senders beim Gesamtpublikum bei überproportional starken 14,0 Prozent lag, ist «Dr. House» hier gar nicht mehr so deutlich überdurchschnittlich. Anders sieht es da beim jungen Publikum aus, wo man zwar nicht mehr die 30 Prozent von früher zu erreichen imstande ist, jedoch noch immer mehr als sechs Prozentpunkte oberhalb des RTL-Schnitts liegt, der zuletzt 18,8 Prozent betrug. Von daher wird der Sender auch weiterhin an der US-Serie festhalten, wenngleich sie längst nicht mehr die Traumwerte vergangener Jahre erzielt.
17.05.2010 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/42017
Manuel Nunez Sanchez

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House

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