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Sky kann Kundenzahl kaum steigern

Unter dem Strich hatte das Unternehmen im ersten Quartal nur 1000 Abonnenten mehr. Der Umsatz pro Kunde stieg jedoch deutlich.

Schon in den vergangenen Tagen hatte der neue Sky-Chef Brian Sullivan einige Analysten auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen vorbereitet. Er stimmte darauf ein, dass die Ergebnisse der ersten drei Monate des Jahres 2010 wohl nicht sonderlich prickelnd sein werden. Eine Zahl dürfte dem Unternehmen ganz besonders weh tun: Im Vergleich mit dem vierten Quartal 2009 hat Sky nur 1000 Abonnenten mehr – Sky zählt aktuell 2,471 Millionen Kunden. Ende des Jahres – so das Ziel des Unternehmens – sollen es zwischen 2,8 und 3,0 Millionen sein.

Neue Kunden fanden eigentlich reichlich zum Sender: Sky begrüßte 123.000 neue Haushalte, allerdings gingen eben fast genauso viele Kündigungen ein. Die Kündigungsquote konnte Sky im Vergleich zu vorherigen Quartalen allerdings durchaus drücken. Die annualisierende Quote liegt nun laut Unternehmensangaben unter 20 Prozent. Die rollierende Kündigungsquote beträgt derweil 21 Prozent. Sullivans Ziel ist es, diesen Wert mittelfrist in Richtung 15 Prozent zu bewegen. Ein erster Schritt ist getan.

Deutlich angestiegen ist der ARPU – also der Umsatz pro Kunde – der im ersten Quartal 2009 noch bei 24,85 Euro lag und inzwischen 28,85 Euro beträgt. Der Wert erhöhte sich binnen eines Jahres also um genau vier Euro. Der Anstieg ist neben dem HD-Angebot, das laut Sky gut angenommen werde, auch auf die Verpflichtung zurückzuführen, mit Sky Welt für 16,90 Euro ein Grundpaket zu abonnieren. Premiuminhalte wie Sport oder Film sind somit also nur noch ab 34,90 Euro erhältlich.

Den Gesamtumsatz steigerte Sky im ersten Quartal minimal: Er beträgt 234,7 Millionen Euro (Q1 09: 232,7 Millionen Euro). Der Umsatz aus Abos stieg um mehr als 20 Prozent. Der Anstieg wurde allerdings hauptsächlich durch den Rückgang der nicht periodisch wiederkehrenden und der Wholesale-Umsätze aus dem ersten Quartal 2009 nahezu ausgeglichen. Gestiegen sind allerdings auch die Kosten, die Sky tragen musste. Als Grund nannte das Unternehmen die Übertragungen der Bundesliga und die verstärkten Marketing-Aktivitäten. Sie lagen nun bei 309,4 Millionen Euro.

Nach wie vor macht Sky pro Tag mehr als eine Million Euro Schulden. Im ersten Quartal betrug das EBITDA bei -97,0 Millionen Euro. Die Nettoverbindlichkeiten betrugen am Ende des Quartals fast 140 Millionen Euro. CEO Sullivan gab sich am Mittwochmorgen dennoch zuversichtlich. „"Mich ermutigen unsere Fortschritte und ich sehe den Möglichkeiten von Sky im deutschen und österreichischen Markt mit gespannter Erwartung entgegen. In den vergangenen neun Monaten seit dem Start von Sky haben wir schon Einiges erreicht, aber es gibt noch Vieles zu tun. Diese Innovationen sind ein weitere Schritt, um unser Angebot noch werthaltiger zu gestalten, unsere Kunden zu binden und Sky weiter als beste Auswahl für Entertainment in Deutschland und Österreich zu positionieren“

Sky Deutschland sei der einzige Anbieter von echten Premiuminhalten - führend bei Sportübertragungen, Spielfilmen und bei HD. „Wir werden in Zukunft noch mehr attraktive kundenorientierte Innovationen einführen."Für Sullivan ist der Mittwoch kein leichter Tag. Mittags wird er den Analysten die Zahlen genauer erklären müssen. Zahlen, für die er noch gar nicht verantwortlich ist. In drei Monaten, wenn die Ergebnisse des zweiten Quartals vorliegen, ist die Schonfrist für den neuen CEO vorbei: Dann muss endlich eine Besserung sichtbar sein. Zahlreiche Experten bezweifeln aber, dass die von Sky selbst gesteckten Ziele wirklich realistisch sind.
12.05.2010 09:11 Uhr Kurz-URL: qmde.de/41911
Manuel Weis

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Sky

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