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«Fast & Furious» vs. «Transformers»

«Fast & Furious» vs. «Transformers»

Getunte Karren oder außerirdische Blechbüchsen. Quotenmeter.de verrät, bei welchem Blockbuster sich das Einschalten lohnt.

«Fast & Furious - Neues Modell. Originalteile.» (Sky Cinema/HD)

Es ist inzwischen einige Monate her, dass RTL zum letzten Mal auf die Ausstrahlung eines US-Blockbusters am Sonntagabend verzichtete. Doch in dieser Woche möchte der Kölner Sender mit der Eigenproduktion «C.I.S. - Chaoten im Sondereinsatz» (mit Sänger Sasha in der Hauptrolle) die Zuschauer zum Einschalten bewegen. So tritt ProSieben im Blockbuster Battle einmal mehr gegen Ersatzspieler Sky an. Der PayTV-Sender setzt am Sonntag mit «Fast & Furious» auf PS und Muskelkraft. Der mittlerweile vierte Teil der «The Fast and the Furious»-Reihe knüpft mit seiner Handlung an den ersten an und ist somit im Grunde die erste direkte Fortsetzung der Geschehnisse des Originalfilms. Dominic „Dom“ Toretto (Vin Diesel) hat sich inzwischen in die Dominikanische Republik abgesetzt, wo er gemeinsam mit seiner Freundin Letty (Michelle Rodriguez) weiterhin Tanklastwagen stiehlt. Als er jedoch erfährt, dass ihm die Polizei noch immer auf den Fersen ist, beschließt er, Letty zu ihrem Schutz zu verlassen. Doch schon kurz darauf wird sie in Los Angeles ermordet, was Dom dazu veranlasst, in die USA zurückzukehren, um dort eigene Nachforschungen anzustellen. Dabei trifft er bald auch auf den wieder als FBI-Agent tätigen Brian (Paul Walker), der ihm einst zur Flucht verholfen hat.

Mit «The Fast and the Furious» (2001) gelang Vin Diesel nach Auftritten in Steven Spielbergs «Der Soldat James Ryan» (1998) und dem gelungenen Science-Fiction-Film «Pitch Black» (2000) schließlich der große Durchbruch als neuer Actionheld des Hollywoodkinos. Diesen Status konnte der muskelbepackte Schauspieler im Jahr 2002 mit dem Spionageactioner «xXx - Triple X» sehr erfolgreich festigen. Doch ging es ab jenem Zeitpunkt für Diesel auch schon wieder allmählich bergab. Aufgrund seiner hohen Gagenforderungen blieb ihm das Mitwirken an den Fortsetzungen zu «The Fast and the Furious» sowie «xXx - Triple X» verwehrt. Anders sah es da bei «Riddick - Chroniken eines Kriegers» (2004), dem Sequel zu «Pitch Black», aus. Doch konnte der Film im Gegensatz zu seinem Vorgänger weder Kritiker noch das Kinopublikum überzeugen.

Der zwischenzeitliche Ausflug ins Komödienfach mit «Der Babynator» (2005) brachte an den Kinokassen zwar wieder Besserung, markierte auf qualitativer Ebene jedoch den Tiefpunkt von Diesels schauspielerischer Laufbahn. Die Rückkehr zu alten Tugenden im Endzeitthriller «Babylon A.D.» (2008) sollte daraufhin mehr Eindruck schinden. Jedoch spielte der Film gerade einmal seine Produktionskosten wieder ein. Den einzigen Ausweg sah Diesel letztlich darin, sich wieder dem Franchise zuzuwenden, das ihn einst groß gemacht hatte. Seine Entscheidung bereute er nicht, wurde «Fast & Furious» am Ende doch gar zum erfolgreichsten Film seiner gesamten Karriere. Da sich diese Rückbesinnung dermaßen ausgezahlt hatte, wird Diesel im geplanten fünften Teil der Reihe ebenfalls wieder mitwirken. Und auch für die zweite Fortsetzung von «xXx - Triple X» hat er bereits seine Rückkehr angekündigt.

OT: «Fast & Furious» (2009) von Justin Lin; mit Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster, John Ortiz und Michelle Rodriguez.

«Transformers» (ProSieben)


Erst im November des letzten Jahres konnte ProSieben mit der FreeTV-Premiere von «Transformers» einen großen Erfolg verbuchen. Nun, nur etwa ein halbes Jahr später, nimmt der Sender die außerirdischen Roboter erneut in sein Programm. Der Actionfilm aus dem Jahre 2007 erzählt von einem Bürgerkrieg zwischen den auf dem Planeten Cybertron beheimateten guten Autobots und den bösen Decepticons. Als ein uraltes, im Zentrum jenes Krieges stehendes Artefakt ins All geschleudert wird und schließlich auf der Erde landet, verlagert sich der Konflikt viele Jahre später auf unseren blauen Planeten.

Mit ihrem Spielfilm zu den 1984 vom Spielzeughersteller Hasbro auf den Markt gebrachten «Transformers»-Actionfiguren traten Produzent Steven Spielberg und Regisseur Michael Bay einen neuen Trend im ideenarmen Hollywood los, der bald mit Peter Bergs «Schiffe versenken»- und Ridley Scotts «Monopoly»-Adaption seine Fortführung erfahren soll: die Verfilmung von Spielzeugfiguren bzw. Gesellschaftsspielen. Bei Michael Bays «Transformers» handelte es sich jedoch eigentlich keineswegs um den ersten Kinoauftritt der wandelbaren Roboter, fanden sie doch schon 1986 im Zuge der «Transformers»-Zeichentrickserie der 80er Jahre in gezeichneter Form ihren Weg auf die (amerikanische) Leinwand. Damals endete «Transformers - The Movie» trotz namhafter Sprecher wie Leonard Nimoy oder Orson Welles aber als Totalflop. Ganz anders sah es da für die Realverfilmung im Jahre 2007 aus, welche mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 710 Mio. US-Dollar und drei Oscar-Nominierungen in technischen Nebenkategorien (Ton, Tonschnitt, visuelle Effekte) die Erwartungen aller Beteiligten weit übertraf.

Schon zuvor konnte der ehemalige Musikvideo- und Werbeclipregisseur Bay mit anspruchslosen Actionspektakeln wie «Armageddon» (1998) oder «Bad Boys II» (2003) Erfolge an den Kinokassen verbuchen. Das Gros der Kritiker war hingegen meist wenig begeistert von seinen Werken. Während «Transformers» aber noch vergleichsweise wohlwollend aufgenommen wurde, sah es zwei Jahre später für die Fortsetzung schon wieder ganz anders aus. Aufgrund ihres enormen Erfolges laufen die Vorbereitungen für den dritten Teil zurzeit dennoch auf Hochtouren. Für diesen versprach Bay die Actionszenen im Sinne der Handlung wieder ein wenig zurückzufahren. Ob gerade ihm dieses Unterfangen gelingen mag, bleibt fraglich. Mit namhaften Neuzugängen auf der Besetzungsliste wie Frances McDormand («Fargo», «Burn After Reading»), John Malkovich («Con Air», «Burn After Reading») und «Grey’s Anatomy»-Star Patrick Dempsey konnte er aber zumindest schon einmal einen vielversprechenden Cast verpflichten.

OT: «Transformers» (2007) von Michael Bay; mit Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel, John Turturro und Jon Voight.

Die Empfehlung von Quotenmeter.de


Auch wenn sich die Blockbuster von Sky und ProSieben am Sonntagabend hinsichtlich Gestalt und Handlung stark unterscheiden, haben beide doch eine ähnliche Ausrichtung. Die nebensächliche und in beiden Fällen nicht gerade oscarverdächtige Story rückt deutlich in den Hintergrund, um den ausufernden Schauwerten Platz zu machen. Hier wie da kriegt der Zuschauer nichts für das Hirn, dafür umso mehr fürs Auge geboten. Dennoch verfügen beide Filme über einen gewissen Charme. Im Fall von «Fast & Furious» ist dies vor allem tatsächlich der Rückkehr der Originalbesetzung zu verdanken. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt einfach, sodass es sogar eine Freude ist, sie endlich wieder versammelt zu sehen. Darüber hinaus weiß wohl kaum jemand besser als Vin Diesel, eine an sich meist recht lächerliche Rolle mit jeder Menge Coolness und der angemessenen rauen Präsenz zu füllen. Somit stellt der vierte Teil der Reihe zweifellos den unsäglichen zweiten in den Schatten und kann mit dem dritten mindestens mithalten. Viel getan hat sich ansonsten aber natürlich nicht. In seinen gleichgebliebenen Versatzstücken hat man es am Ende dann doch bloß mit einem Aufguss des Altbekannten zu tun.

Insgesamt hat daher «Transformers» auf jeden Fall den größeren Unterhaltungswert zu bieten. Die mit aufwendigen Effekten versehene Zerstörungsorgie, die Michael Bay in gewohnt eindrucksvollen Hochglanzbildern festgehalten hat, ist hinsichtlich seiner perfekten Animationen schier atemberaubend. Dabei kommt es dem Actionfeuerwerk auch sehr zu Gute, dass es sich die meiste Zeit selbst nicht wirklich ernst nimmt, sondern mit einer ordentlichen Portion Humor in zahlreichen Momenten ganz offen auf seinen zweifellos absurden Charakter hinweist. Bedenkt man dann noch den ein oder anderen überraschend originellen Einfall, kann man sich durchaus zu dem Schluss hinreißen lassen, dass Bay und sein Team wahrscheinlich sogar das Beste aus der ihrem Film zu Grunde liegenden, hirnrissigen Vorlage herausgeholt haben. Mit «Transformers» schufen sie ungemein unterhaltsames, wenn auch überlanges Popcornkino in Reinkultur, das noch eine ganze Spur spektakulärer als «Fast & Furious» ausfällt. Da können auch die teils doch recht lächerlichen Dialoge das Gesamtergebnis kaum trüben. Wer jedoch mehr Anspruch oder wenigstens überhaupt das Vorhandensein einer Handlung bevorzugt, sollte sich am Sonntag abseits des Blockbuster Battles vielleicht lieber bei Kabel eins umsehen, läuft dort doch Andrew Niccols ausgezeichneter Thriller «Gattaca».

Der Sieg geht an «Transformers» um 20.15 Uhr auf ProSieben.
07.05.2010 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/41836
Markus Trutt

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Blockbuster Battle

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