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Quotencheck: «Unter uns»

Dank besserem Vorprogramm konnte sich die RTL-Soap in 2010 bislang deutlich besser schlagen als im vergangenen Jahr.

Am 28. November 1994 wurde Fernsehgeschichte geschrieben, denn an diesem Datum startete mit «Unter uns» eine echte Kult-Soap. Abgesehen von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» lief die Seifenoper von allen Formaten dieses Genres am längsten, in wenigen Monaten feiert man bereits den 16. Geburtstag. Die Quoten in den vergangenen Jahren waren jedoch oftmals gar nicht mal mehr so gut, was allerdings oftmals auch am grauenhaften Lead-In lag. Dies änderte sich vor wenigen Monaten, wovon die Serie eindeutig profitieren konnte, denn mit besserem Programmumfeld konnte man die besten Einschaltquoten seit 2007 einfahren.

Der Start ins neue Jahr ging jedoch eher daneben, denn die erste Sendewoche war mit durchschnittlich nur 2,15 Millionen Zuschauern und den daraus resultierenden 11,1 Prozent Marktanteil noch kein wirklicher Erfolg. Vor allem die Werte bei den jungen Menschen, die ja eigentlich die Hauptzielgruppe des Formats bilden sollen, waren mit nur 1,14 Millionen und 16,5 Prozent überaus ernüchternd. Besonders enttäuschende Werte fuhr die Mittwochsepisode ein, die gerade einmal 9,9 Prozent aller Fernsehenden und 14,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen für sich zu gewinnen wusste und damit in beiden Altersgruppen die schwächsten Werte des kompletten Jahres generierte. Ursache dafür ist jedoch eher die Tatsache, dass Anfang Januar deutsche Fernseher überdurchschnittlich oft zu dieser Sendezeit frequentiert wurde und eine Soap aufgrund eines Stammpublikums nur selten zu profitieren weiß, denn mit 2,06 Millionen war die Reichweite am Mittwoch durchaus in Ordnung.

Nachdem in der zweiten Sendewoche bereits bei etwa gleichbleibenden Zuschauerzahlen die Marktanteile auf 11,4 Prozent bei allen Zuschauern und 17,5 Prozent bei den besonders umworbenen Fernsehkonsumenten anstiegen, konnten die elfte und zwölfte Episode erstmals wirklich starke Werte verbuchen. Mit 2,31 Millionen bzw. 2,23 Millionen Zusehern lag man zwar insgesamt mit zunächst 12,8 Prozent und später 12,4 Prozent weiterhin unterhalb des Senderschnitts, aber da mehr als ein Fünftel aller Fernsehenden zwischen 14 und 49 Jahren das Format sehen wollten, konnte man mit den Werten wirklich zufrieden sein. Die Montagsausgabe der Folgewoche konnte dann mit 2,37 Millionen Interessierten auch auf die stärkste Reichweite aller Ausgaben in 2010 zurückweisen, mit 12,8 Prozent lief es jedoch weiterhin nur mittelprächtig. Anders bei den Jungen, wo dank 1,35 Millionen sehr überzeugende 20,3 Prozent erzielt wurden.

Erstmals unterhalb der Zwei-Millionen-Marke lief die zweite Folge im Februar, die gerade einmal von 1,96 Millionen gesehen wurde. Trotz der Tatsache, dass sich dies seitdem zur Regel entwickelte, stiegen die Durchschnittsmarktanteile auf höhere Werte als zuvor. So sahen am 03. März nur 1,75 Millionen Deutsche zu, was so wenige waren wie nie zuvor in 2010, dennoch war der Marktanteil mit 11,1 Prozent im durchaus soliden Bereich. Ähnliches beim jungen Publikum, wo es trotz bescheidener 820.000 Soap-Fans noch zu ordentlichen 17,5 Prozent langte.
Zwei besonders starke Wochen schaffte der Kölner Sender ausgerechnet in den Osterwochen, wo man im Wochenschnitt bei der jüngeren Zuschauerschaft zum einzigen Mal im kompletten Jahr mit jeweils 20,3 Prozent mehr als ein Fünftel dieser Zuschauergruppe zu begeistern wusste. Mit nur 1,91 Millionen und 1,67 Millionen schaffte man es mit 14,0 Prozent und 13,7 Prozent sogar beim Gesamtpublikum ausnahmsweise einmal über den Senderschnitt, obgleich keine Folge mehr als zwei Millionen Menschen begeisterte.

Durchschnittlich sahen die bisher gezeigten 78 Ausgaben in diesem Jahr 2,02 Millionen Menschen, was zu einem Marktanteil von 12,6 Prozent führte. Dies sind immerhin 0,3 Prozent mehr, als die 248 Folgen im vergangenen Jahr zu erreichen wusste. Und auch in der werberelevanten Zielgruppe konnte man mit durchschnittlich 1,08 Millionen Zusehern und 18,9 Prozent seinen Marktanteil steigern, hier jedoch sogar um ganze zwei Prozent. Vergleicht man die Werte mit den Durchschnittsanteilen der Sendeanstalt, so muss dennoch resümiert werden, dass man weiterhin immerhin 0,8 Prozent beim Gesamtpublikum unterhalb des Senderschnitts liegt. Da man allerdings zumindest in der Zielgruppe leicht oberhalb des Mittelwertes liegt, müssen sich Serienfans weiterhin keine großen Sorgen um ihre Lieblingssoap machen.
29.04.2010 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/41627
Manuel Nunez Sanchez

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Gute Zeiten schlechte Zeiten Unter Uns Unter uns

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