Die siebte Staffel der RTL-Castingshow erzielte durch die Bank weg sehr gute Einschaltquoten.
Mehrzad Marashi ist seit Samstagabend der siebte von RTL gefundene «Superstar». Wenngleich heutzutage wohl nur noch die Wenigsten seiner Vorgänger wirkliches Öffentlichkeitsinteresse genießen, wird der Kölner Sender wohl weiter suchen. Denn die siebte Staffel lief nicht nur konstant deutlich über dem Senderschnitt, sondern konnte insgesamt die zweitbeste Durchschnittsreichweite aller Zeiten für sich verbuchen.
Die ersten sieben von insgesamt 20 Ausgaben des Formats thematisierten die Castings. Wie gewohnt bekam man einen schönen Mix aus schrägen Vögeln, untalentierten Möchtegernsängern und wirklich talentierten jungen Menschen zu Gesicht. Und dies lockte traditionell eine sehr breite Zuschauergruppe an: Der am 06. Januar dieses Jahres ausgestrahlte Auftakt war mit 7,37 Millionen Menschen die zweitmeistgesehene Episode der gesamten Staffel, schon beim Gesamtpublikum waren sehr ansehnliche 20,9 Prozent dabei. Doch damit nicht genug, denn bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man zum einzigen Mal knapp mehr als fünf Millionen Zuschauer generieren. Dank 5,04 Millionen konnte man über 34,8 Prozent jubeln.
Zwar ließ danach der Zuschauerzuspruch etwas nach, aber weniger als 6,85 Millionen und 19,6 Prozent musste man an den ersten fünf Sendetagen kein einziges Mal hinnehmen. Deutlich schlechter lief einzig die sechste Ausstrahlung der Castings, die am 23. Januar mit «Wetten, dass...?» im Gegenprogramm vergleichsweise enttäuschende 5,46 Millionen Bundesbürger sahen. Mit 3,49 Millionen Zuschauern bei der umworbenen Zuschauergruppe langte es zu 28,9 Prozent, womit man erstmals weniger als 30 Prozent generierte. Dass dies jedoch nur ein einmaliger Ausrutscher war, zeigte das siebte und letzte Casting vier Tage später, welches wieder von 7,09 Millionen und 33,7 Prozent der Zielgruppe gesehen wurde.
Mit Spannung wurden die Werte der drei Recall-Ausgaben erwartet, die in den vergangenen Jahren gerne einmal für einen beträchtlichen Zuschauerrückgang sorgten. Zunächst sah es mit 6,39 Millionen Zusehern und 19,7 Prozent auch durchaus im Ansatz bedenklich aus, allerdings steigerten sich die beiden Folgeausgaben auf 6,50 Millionen und 6,86 Millionen Zuschauer. Letztere konnte mit Marktanteilen von 21,2 Prozent bei allen und 35,0 Prozent bei den jungen Deutschen sogar mit die stärksten Werte der Staffel einfahren. Enttäuschend lief allerdings die Top 15-Show, die von 6,13 Millionen Menschen gesehen wurde und auch beim jungen Publikum zum zweiten Mal im Staffelverlauf unter die Vier-Millionen-Marke fiel.
Möchte man unbedingt eine Krise in die letzte «DSDS»-Staffel hineinreden, so ist dies wohl am ehesten noch bei den Mottoshows mit den erzielten Werten zu vereinbaren. So war beispielsweise die Sendung der Top 9 Ende Februar in allen Belangen die quotenschwächste der gesamten Staffel: Mit 5,29 Millionen Zuschauer erzielte man insgesamt dennoch sehr gute 16,7 Prozent, beim jungen Publikum sogar mit 3,33 Millionen wieder einmal überragende 27,8 Prozent. Aber auch die Shows der Top 5 und Top 4 fielen mit 5,90 Millionen und 5,79 Millionen Zuseher knapp unter die Sechs-Millionen-Marke, womit drei Viertel aller Sendungen unterhalb dieser Marke Mottoshows waren. Derselbe prozentuale Wert ergibt sich auch bei Betrachtung der Folgen, die in der Zielgruppe unter vier Millionen blieben, denn dieser sechs von acht befanden sich bei den Shows der letzten Zehn.
Richtig erfolgreich lief jedoch am Ende nochmal die Finalsendung, die am 18. April von 7,58 Millionen Menschen verfolgt wurde und dem Sender RTL mit 24,4 Prozent zum Abschluss den stärksten Wert seit langem brachte. Auch in der Zielgruppe lief es mit 4,72 Millionen und 39,2 Prozent noch einmal spektakulär.
Durchschnittlich verfolgten die Shows 6,51 Millionen Bundesbürger, womit 19,8 Prozent aller Fernsehenden erzielt werden konnten. Wenig überraschend, dass dieser Wert deutlich oberhalb des Senderschnitts in Höhe von 13,4 Prozent liegt. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen 4,24 Millionen zu, womit 32,7 Prozent generiert wurden. Dies sind knapp 15 Prozentpunkte mehr, als der Sender normalerweise für sich verbuchen kann.
Auch im Vergleich zur sechsten Runde konnte man klar zulegen: Damals verfolgten "nur" 5,43 Millionen aller Zuseher und 3,24 Millionen bei den 14- bis 49-Jährigen die Mottoshows. Wer also meint, dem Castingformat würde eine Sendepause gut tun, mag inhaltlich Recht haben, quotentechnisch wäre dies jedoch nur wenig nachvollziehbar aus Sicht des Kölner Senders.