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Die Kritiker: «Schlaflos in Oldenburg»

Story
Nach ihrer Scheidung beschließt die attraktive und selbstbewusste Kommunikationstrainerin Lis Praetorius, das Kapitel Männer ein für alle mal aus ihrem Leben zu streichen. Doch als sie bei einem Mitarbeitercoaching im Stadtarchiv Oldenburg den Kantinenkoch Jan Plathe kennen lernt, gerät ihr Vorsatz unerwartet ins Wanken. Auch Jan kämpft sich nach einer privaten Enttäuschung durchs Leben.

Er hadert mit seiner gescheiterten Ehe, seinem fehlenden Mut zu einem beruflichen Neuanfang und seiner halbgaren Affäre mit Andrea Lenze, der attraktiven Buchhalterin des Stadtarchivs. Lis und Jan fühlen sich auf Anhieb zueinander hingezogen, doch um aus dieser Sympathie eine Liebe wachsen zu lassen, müssen sie sich ihrer Beziehungsangst stellen, ihre Schwächen akzeptieren und alte Verhaltensmuster ablegen. Vor allem aber müssen sie lernen, dass es sich - auch nach einer Enttäuschung - immer wieder lohnt, für seine Träume und für die Liebe zu kämpfen.

Darsteller
Suzanne von Borsody («Bis nichts mehr bleibt») ist Lis Praetorius
Hannes Jaenicke («Post Mortem») ist Jan Plathe
Hubertus Hartmann («Kommissar Süden und der Luftgitarrist») ist Alexander
Laura Lo Zito («Engel sucht Liebe») ist Simone
Erika Marozsán («Das jüngste Gericht») ist Andrea Lenze
Ralph Misske («Fünf Sterne») ist Mayerhofer
Irene Rindje («Tiere bis unters Dach») ist Karin
Klaas Schramm («A Small Place») ist Jens

Kritik
Bereits 2007/08 entstanden, erblickt die Liebeskomödie «Schlaflos in Oldenburg» von Regisseur Johannes Fabrick («Ein riskantes Spiel») und Drehbuchautorin Katrin Ammon («Einmal Toskana und zurück») erst jetzt das Licht der Öffentlichkeit. Warum der Film allerdings so lange im Archiv anstauben musste, erklärt sich auch nach Durchsicht der 90 Minuten nicht so ganz. Natürlich bietet das Genre der Liebeskomödie mit leichten kritischen Untertönen kein Umfeld, in dem der Zuschauer große Überraschungen zu erwarten hat. Doch allein mit Suzanne von Borsody und Hannes Jaenicke wartet dieser Film schon mit einer Besetzung auf, die das Einschalten lohnenswert macht. Beide überzeugen als On-/Off-Liebespaar im „Besten Alter“ und versehen ihre Rollen auch mit den Sorgen und Nöten, die man als geschiedene Personen mit dem Finden und Verlieren einer neuen Beziehung erleben kann.

Als Kulisse der Handlung dient das Oldenburger Stadtarchiv. Es beheimatet so manches Unikum des Beamtentums und erinnert nicht selten an eine beliebte Bürosatire eines bekannten Münchner Senders samt eigenwilligem Chef. Diese z.T. skurrilen Einfälle und Figuren machen den Film dann auch sehr sympathisch und ergänzen die heitere bis melancholische Hauptgeschichte geschickt mit so manchem Nebenplot.

Wie oben schon erwähnt, ist die Innovationskraft nicht gerade hoch, das Drehbuch schafft es aber trotzdem, die gesamten 90 Minuten mit einer ansprechenden, teils auch nachdenklich stimmenden Geschichte zu füllen. Von Borsody und Jaenicke füllen ihre Rollen mit Leben und spielen und sinnieren glaubhaft über das Für und Wider der späten Liebe. Ihnen zur Seite steht ein sehr gutes Ensemble aus größtenteils recht unverbrauchten Gesichtern, denen Autorin Katrin Ammon z.B. mit sehr lustigem Karaoke-Training und anderen Dingen aber auch einiges abverlangt. Allerdings fehlt es dem Film auf der anderen Seite an so mancher Stelle an Dynamik und Erzähltempo. Wäre an diesem Punkt noch etwas gefeilt worden, wer weiß, was dann noch aus diesem netten Film herauszuholen wäre?

Und überhaupt: die Musik nimmt eine zentrale Stellung im gesamten Films ein. Stets wird ein aussagekräftiges Lied zur jeweiligen Szenerie oder Stimmung im Hintergrund abgespielt. Allerdings geraten diese Einspieler zeitweise auch sehr laut, so das der Genuss sich in diesen Momenten in Grenzen hält. Am Ende ist «Schlaflos in Oldenburg» ein solides Stück Romantik-Komödie, das zumindest für einen Abend prima unterhält.

Das Erste zeigt «Schlaflos in Oldenburg» am Mittwoch, den 14. April 2010, um 20:15 Uhr.
13.04.2010 11:52 Uhr Kurz-URL: qmde.de/41308
Torben Gebhardt

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Schlaflos in Oldenburg

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