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Die Kritiker: «SOKO 5113: Vendetta»

Inhalt


Auf einer Baustelle wird in letzter Minute die Leiche eines Mannes entdeckt, die ansonsten nie mehr hätte gefunden werden können. Der Tote, ein Finanzmakler, ist erschossen worden. Arthur Bauer und seine Kollegen von der SOKO 5113 beginnen zu ermitteln und stoßen bald auf einen Hauptverdächtigen, der allerdings als Täter denkbar unwahrscheinlich wirkt: Antonio Mori ist Dozent an der Universität, ein braver Familienvater, und nie in irgendeiner Weise übel aufgefallen.
Allerdings scheint er mit einem Mann bekannt zu sein, den Gerüchte zur kalabrischen Mafia zählen: Rocco Santarella, ein wohlhabender Restaurantbesitzer, der in München bei Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur bekannt und beliebt ist.

Die SOKO glaubt, dass Santarella hinter dem Mord steckt. Aber was hat ein anständiger Bürger wie Antonio Mori damit zu tun? Als Dr. Lavinia Bertone, eine Anti-Mafia-Staatsanwältin aus Italien, unerwartet auftaucht und ihre Hilfe anbietet, nehmen die Ermittlungen eine neue Wendung...

Darsteller


Gerd Silberbauer («Der Landarzt») ist Arthur Bauer
Michel Guillaume («Solo für Sudmann») ist Theo Renner
Bianca Hein («Verliebt in Berlin») ist Katharina Hahn
Ornella Muti («Doc West») ist Lavinia Bertone
René Ifrah («Das 100 Millionen Dollar Date») ist Antonio Mori
Patrick Elias («Die Schule am See») ist Rocca Santarella
Florian Odendahl («Lotta in Love» ist Dr. Weissenböck

Kritik


«SOKO 5113», die älteste Serie des ZDF-SOKO-Franchises, legt ihrem ursprünglichen Konzept aus dem Jahre 1976 zufolge großen Wert auf Realitätsnähe und Authentizität. Zwar ist die neue Folge “Vendetta” sicherlich realitätsnaher als so manch überkandideltes Polizeiprocedural à la «CSI» oder «Cold Case», doch Drehbuchautorin Renate Kampmann hat sich in der neuen «SOKO 5113»-Episode deutlich erkennbare Freiräume erlaubt, die den Bogen des Glaubwürdigen klar überspannen. Das wird beispielsweise in Kauf genommen, um auf Biegen und Brechen eine Romanze zwischen Hauptkommissar Arthur Bauer und seiner italienischen Kollegin Lavinia Bretone inszenieren zu können, die an Vorhersehbarkeit und schematischem Geschreibe schwer zu überbieten ist.

Problematisch ist auch, dass aufgrund der Erzählstruktur das “Whodunnit”-Motiv gänzlich wegfällt. Der Täter ist dem Zuschauer (und auch der Polizei) von Anfang an bekannt. Es geht nicht darum, wer die Tat begangen hat, sondern darum, die Hintermänner der italienischen Mafia dingfest zu machen. Da fällt es schwer, Spannung aufzubauen, was der Autorin auch überhaupt nicht gelingen mag. Relativ öde plätschert der Plot eineinhalb Stunden lang dahin, bis schließlich die leider recht seelenlos geratene Klimax im «The Departed»-Stil nahezu alle Beteiligten dahinrafft.

Ein wenig kann man Martin Scorseses Mafia-Epen auch durchaus als Vorbild von «SOKO 5113: Vendetta» sehen, wenn man hier auch versucht, zu viele Plots einzuführen, die alle recht schnell im Sande verlaufen. Ständig geht eine Geldübergabe daneben, dann platzt wieder ein Drogendeal und die Maulwurfsjagd will auch nicht gelingen. Doch einen wirklichen Hook gibt es nicht. Dafür sind die Charaktere viel zu eindimensional.

Bis auf René Ifrah, der seine Darstellung gänzlich auf eine Stereotypisierung seiner Figur ausgelegt hat, kann der Cast überzeugen, doch der Funke will nicht so recht überspringen. «SOKO 5113: Vendetta» von Regisseur Andreas Herzog ist daher ein Krimi wie jeder andere, wenn auch zu einem relativ abstrusen Thema, das jedoch an vielen Stellen nicht ganz zu Ende gedacht wurde.

Das ZDF zeigt «SOKO 5113: Vendetta» am Karfreitag, 2. April 2010, um 21.15 Uhr.
01.04.2010 11:23 Uhr Kurz-URL: qmde.de/41103
Julian Miller

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SOKO 5113

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