Story
Es herrscht Abendstimmung. An dem kleinen See am Waldrand außerhalb von München hält sich kaum jemand mehr auf. Einzig eine junge Frau steht an einer einsamen Stelle am Ufer. Juliane Lenhard scheint dort auf jemanden zu warten. Ihre Freude auf das baldige Treffen kann sie kaum mehr verbergen. Plötzlich aber fällt ein Schuss und Juliane sinkt tödlich getroffen zu Boden.
Die Umgebung um den kleinen Waldsee beleuchten Scheinwerfer, in deren Licht Beamte der KTU bereits erste Spuren sichern, als auch Hauptkommissar Herzog und seine Kollegen der Münchener Mordkommission dort eintreffen. Am Ufer liegt die Leiche von Juliane. Ihre Wunde stammt aus einem Jagdgewehr, das offenbar aus großer Entfernung zielsicher auf sie gerichtet wurde.
Der Forstwirt und Freund der Toten, Thilo Bruckner, ist fassungslos. Sowohl er als auch Julianes Eltern, Ralf und Hedwig Lenhard, bestätigen den Kommissaren, dass die junge Frau ruhig und sehr zurückgezogen lebte. Dennoch glauben Rolf Herzog und seine Kollegen nicht die gesamte Wahrheit über Julianes Leben erfahren zu haben. Allen voran scheint Ralf Lenhard etwas zu verbergen. Und er hasst Bruckner.
Zudem recherchieren die Kommissare, dass Juliane wohl eine innige Beziehung zu Gabriel Humbold hatte, einem älteren Herrn und Ehemann einer renommierten Haushaltsratgeber-Autorin. Dieser zeigt sich vom Tod der jungen Frau besonders betroffen. Herzog ist überzeugt, dass Gabriel Humbold eine Liebesbeziehung zu Juliane nur vortäuscht und dass hinter diesem vermeintlichen Verhältnis mehr steckt, als der Familienvater verraten will.
Die Ermittlungen über Julianes Mörder geraten allmählich ins Stocken, da entdecken die Kommissare die Tatwaffe: Ein altes Gewehr, das Elisabeth Humbold von ihrem Vater vererbt wurde. Doch sämtliche Mitglieder der Familie, die Zugang zu der Waffe gehabt hätten, scheinen für die Tatzeit ein handfestes Alibi zu besitzen. Einzig ein vager Hinweis, der bislang unbeachtet blieb, bringt Herzog und seine Kollegen auf eine gänzlich unerwartete Spur.
Darsteller
Walter Kreye («Der Dicke») ist Hauptkommissar Rolf Herzog
Michael Ande («Derrick») ist Gerd Heymann
Pierre Sanoussi-Bliss («Dinner for Four») ist Axel Richter
Markus Böttcher («Fremde Freundin») ist Werner Riedmann
Ulf Söhmisch («Ich schenk dir einen Seitensprung») ist Polizeiarzt
Charlotte Schwab («Das Duo») ist Elisabeth Humbold
Peter Prager («Doctor´s Diary») ist Gabriel Humbold
Henriette Richter-Röhl («Sturm der Liebe») ist Laura Humbold
Gerald Alexander Held («Gier») ist Ralf Lenhard
Katharina Böhm («Sechs Tage Angst») ist Hedwig Lenhard
Kritik
Seit 1977 sind nunmehr 344 Folgen der Serie «Der Alte» über die Bildschirme geflimmert. Viele Geschichten wurden erzählt, Generationen von Zuschauern haben sich gut unterhalten gefühlt und so manchen Wechsel in der Besetzung verziehen. Mit dem Start der vier neuen Folgen, die das ZDF ab dem 19. März 2010 auf dem Freitagabend-Sendeplatz um 20:15 Uhr zeigt, sei aber gleichzeitig darauf hingewiesen, das alles genauso weiter verläuft, wie es der Zuschauer aus den bisherigen Jahren und Staffeln gewohnt war. Soweit die gute Nachricht. Die Schlechte lautet aber, dass sich das Format mittlerweile aber so stark abgenutzt hat, dass nur noch wirklich hartgesottene Fans Spaß daran haben werden.
Die Fälle lahm und uninspiriert, die schauspielerische Leistung solide, aber irgendwie auch lustlos und die Spannung nahezu auf Sparflamme. Da hilft es dann auch wenig, mit Henriette Richter-Röhl einen hoch gelobten Jungstar auf der Besetzungsliste zu haben. Wenn der Verlauf der Kriminalgeschichte schon ab Minute fünf vorhergesagt werden kann, kann man auch auf diese Weise keine Pluspunkte sammeln. Keine Frage, an den Akteuren auf der Mattscheibe liegt es nun am wenigsten, dass der Funke nicht überspringt. Den Schuh müssen sich vor allem der krimierfahrene Regisseur Michael Schneider («SOKO Köln») und der ebenso nicht genrefremde Drehbuchautor Albert Sandner («Siska») anziehen. Aber auch das ZDF muss sich bewusst werden, das sich
selbst eine Institution, wie es «Der Alte» nach gut 33 Jahren nun einmal ist, gut und gerne mal überlebt. Dafür gibt es mit «Stolberg», «Lutter» und dem einen oder anderen «SOKO»-Ableger gerade beim ZDF genügend Charaktere und Serien, die in die Lücke hineintreten könnten, ohne dass es dem Zuschauer wirklich auffallen würde. Der Punkt, die einstige Kult-Serie «Der Alte» in Würde zu Ende zu bringen, hat man aber um Längen schon überschritten.
Was bleibt ist nur noch Krimikost auf magerem Niveau, das letztlich nur noch den Titel einer deutschen Krimilegende trägt.
Das ZDF zeigt «Der Alte: Ende der Schonzeit» am Freitag, den 19. März 2010, um 20:15 Uhr.