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Primetime-Check: Freitag, 12. März 2010

War die Suche nach Deutschlands Vertreter in Oslo wenigstens im Finale erfolgreich oder konnte RTL der Show erneut ein Beinchen stellen? Wie lief es für die kleineren Sender?

Insgesamt hatte man sich sicherlich etwas mehr Zuschauerbegeisterung über die einmalige musikalische Zusammenarbeit zwischen der ARD und ProSieben versprochen. Gerade beim Privatsender sackte die Show «Unser Star für Oslo» immer wieder in unbefriedigende Werte ab, jedoch wurde man zumindest bei der finalen Entscheidung Tagessieger beim jungen Publikum. Mit 2,50 Millionen Menschen lief die Talentsuche im Finale so gut wie nie, für ARD-Verhältnisse grandiose 20,3 Prozent wurden erzielt. Deutlich geringer war jedoch auch zum Schluss die Begeisterung der älteren Zuschauer, weshalb die letzte Ausgabe der Show zwar starke 14,6 Prozent bei 4,50 Millionen Menschen zu verzeichnen hatte, jedoch im direkten Vergleich nur dritter Sieger hinter ZDF und RTL wurde. Der Tagessieg ging wie schon vergangene Woche an den Mainzer Sender, das mit «Der Kriminalist» und «SOKO Leipzip» die Deutschen sehr erfolgreich mit Krimis ins Wochenende führt. 5,97 Millionen Menschen sahen zunächst zur besten Sendezeit den Kriminalisten, was 18,7 Prozent aller zu erreichenden Zuschauer waren. Immerhin leicht überdurchschnittliche Werte konnte man auch in der Zielgruppe verzeichnen, mit 8,2 Prozent bei 0,99 Millionen Zuschauern reihte man sich bei den jungen Fernsehzuschauer jedoch weiter hinten ein. Ein ähnliches Bild vermittelte auch die «SOKO»: 5,64 Millionen Zuschauer und 17,6 Prozent bedeuteten im Tagesvergleich Platz 2, jedoch lief es in der wichtigen Zuschauergruppe mit 7,7 Prozent bei genau einer Million Serienfans nur mittelprächtig.

Nur noch pures Mittelmaß strahlt mitlerweile die von Oliver Pocher präsentierte Quiz-Show «5 gegen Jauch» aus. Obgleich diese Sendung aufgrund der seltenen Ausstrahlung von RTL viel mehr wie ein besonderes Event verkauft wird als das zweimal wöchentlich gesendete «Wer wird Millionär?», hat sich schon die vierte Ausgabe im grauen Mittelmaß eingefunden und holte am Freitagabend derart Werte, die das von Günther Jauch moderierte Kult-Quiz nur an äußerst schlechten Tagen erzielt. Mit 5,20 Millionen interessierter Bundesbürger, von denen sich 2,08 Millionen im werberelevanten Alter befanden, konnte die Show zwar in beiden Zuschauergruppen zumindest Platz 2 ergattern. Jedoch liegen der dabei erzielte Marktanteil von 16,8 Prozent in der Zielgruppe unter dem Senderschnitt, was sich der Kölner Sender mit Sicherheit ganz anders vorgestellt hatte. Die 16,5 Prozent, die Pocher beim Gesamtpublikum zu holen wusste, waren hingegen überzeugend. Die im Anschluss gesendete Doku über Michael Jackson wurde nur noch von 2,33 Millionen Fans geschaut, in der Zielgruppe fiel man mit 15,5 Prozent noch tiefer unter den Schnitt.

Zufrieden konnte ProSieben mit seinen beiden gezigten Filmen sein, die beide zumindest leicht überdurchschnittlich liefen und sich somit bei den jungen Fernsehzusehern hinter der ARD und RTL einzureihen wussten. Zunächst zeigten die Münchener die Actionkomödie «Welcome to the jungle» mit Actionstar Dwayne Johnson, welcher auch den Spitznamen "The Rock" trägt. Stahlharte 2,45 Millionen Menschen verfolgten das Geschehen interessiert, in der Zielgruppe lief es mit 1,61 Millionen und 12,9 Prozent sehr solide. Zwei Stunden später wusste auch der zweite Actionstreifen des Abends, «Rome must die», zu überzeugen: 1,66 Millionen Menschen führten zu guten 8,5 Prozent bei allen Fernsehenden, bei den Umworbenen waren 1,11 Millionen mit von der Partie, was zu geringfügig schwächeren 12,6 Prozent führte. Zufrieden sein kann auch RTL II mit seinem Blockbuster-Abend, wenngleich der Start etwas holprig war. Die Comic-Verfilmung «X-Men», die unter anderem mit Hugh Jackman eine durchaus prominente Besetzung vorweisen kann, lief bei 1,31 Millionen Deutsche über das Fernsehgerät, was zu mäßigen 4,1 Prozent Marktanteil führte. In der Zielgruppe waren angesichts 0,91 Millionen auch keine großen Sprünge drin, mit 7,3 Prozent konnte die Sendeanstalt jedoch leben. Jedoch sorgte vor allem der anschließend gesendete Horrorstreifen «Underground» für strahlende Gesichter, da er mit 0,90 Millionen Umworbenen gerade einmal 10.000 Zuschauer abzugeben hatte. Aufgrund der schlechteren Sendezeit stieg der Marktanteil auf genau 10,0 Prozent. Insgesamt schalteten 1,13 Millionen Menschen ein.

Unterdurchschnittlich liefen in dieser Woche «CSI: New York» und «The Closer», die nur 1,55 Millionen bzw. 1,39 Millionen Zuseher zu generieren wussten. In der Zielgruppe waren bei 0,71 Millionen zunächst 5,8 Prozent zu holen, später ging die Reichweite zwar mit 0,73 Millionen leicht nach oben, dennoch fiel der Marktanteil auf 5,6 Prozent. Nach dem plötzlichen Quotenhoch hat sich auch «Ghost Whisperer» mitlerweile wieder auf mittelmäßigen Quoten eingependelt: 1,01 Millionen waren bei der zweiten neuen Folge hintereinander dabei, was unterdurchschnittlichen 3,2 Prozent entspricht. In der Zielgruppe konnte man mit 720.000 treuen Serienfans zumindest 6,0 Prozent generieren und damit VOX schlagen. Dringend etwas einfallen lassen muss sich aber am Freitagabend vor allem Sat.1, denn die dort gezeigten Comedy-Sendungen laufen inzwischen ausnahmslos unter Ausschluss der breiteren Öffentlichkeit. Die «Schillerstraße» verfolgten zunächst miserable 1,07 Millionen Deutsche, was 3,3 Prozent des Gesamtpublikums waren. In der Zielgruppe waren 0,70 Millionen an den Improvisationskünsten von Jürgen Vogel und Co. interessiert, was mit grauenhaften 5,8 Prozent noch der beste Wert des Abends war. «Ladykracher» und «Pastewka», von denen der Bällchensender kurzfristig Wiederholungen anstatt weiterer Städtereisen von Ralf Schmitz ins Programm nahm, konnten das Vertrauen nicht ansatzweise rechtfertigen: Nur 1,06 Millionen und 0,97 Millionen Menschen sahen zu, in der Zielgruppe sackten die Werte noch minimal auf 5,4 Prozent und 5,3 Prozent ab. Besonders schwer zu verdauen wird für die Verantwortlichen des Bällchensenders wohl vor allem die Erkenntnis sein, dass Oliver Pochers Late Night-Show mit 0,88 Millionen und 3,7 Prozent am Gesamtpublikum ebenso vorbeisendet wie an den jungen Zuschauern, wo lediglich 0,57 Millionen die Witze von Pocher gefielen.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
13.03.2010 09:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/40732
Manuel Nunez Sanchez

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