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Oscar 2010: Die zehn Anwärter auf den besten Film
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Quotenmeter.de stellt die zehn Kandidaten der wichtigsten Oscar-Kategorie vor: „Best Picture“. Anwärter auf den beliebtesten Preis der Filmindustrie sind unter anderem «Avatar», «Oben», «Inglourious Basterds» und «District 9».
«Inglourious Basterds»
Während des zweiten Weltkriegs macht sich eine Armee aus jüdisch-amerikanischen Soldaten im Nazi-besetzten Frankreich einen Namen als die „Basterds“. Ihr Auftrag: So viele Deutsche wie möglich zu töten. Ihre Ausführung dieses Auftrags: erfolgreich. Als sich in Paris bei einer Vorführung eines Propagandafilms die Chance bietet, gleich zahlreiche hochrangige Nazis, darunter Hitler und Goebbels, zu töten, hecken die Basterds einen tödlichen Plan aus. Doch auch die jüdische Kinobetreiberin Shoshanna, in deren Theater der Film gezeigt werden soll, hat mit den Nazis noch eine Rechnung offen: Sie musste den Mord an ihrer Familie durch die Deutschen vor Jahren mit eigenen Augen ansehen – und schmiedet nun ihre eigenen Pläne, um sich an den Nazis zu rächen. «Inglourious Basterds» gilt schon heute als gefeiertes Meisterwerk von Kult-Regisseur Quentin Tarantino und ist auch unter Fans als eine der besten Arbeiten seiner Karriere anerkannt. Gleichzeitig wurde er mit über 300 Millionen Dollar Einnahmen sein kommerziell erfolgreichster Film. Unter der hochkarätigen Besetzung befinden sich mit Diane Kruger, Til Schweiger, Daniel Brühl und anderen auch zahlreiche deutsche Schauspieler. Christoph Waltz gilt mit seiner Rolle als SS-Standartenführer Hans Landa als mit Abstand heißester Anwärter auf den Preis für den besten Nebendarsteller. Ursprünglich sollte einer der größten Komponisten des vergangenen Jahrhunderts, Ennio Morricone (besonders bekannt durch die Musik in «Spiel mir das Lied vom Tod», «Zwei glorreiche Halunken» und «Es war einmal in Amerika»), den Soundtrack zum Film beisteuern, doch er sagte aus Zeitgründen anlässlich seines 80. Geburtstags ab. Tarantino verwendete daher zahlreiche frühere Stücke von Morricone im Film.
«Precious»
Die 16-jährige Analphabetin Claireece Jones lebt in einem persönlichen Albtraum: Sie ist zum zweiten Mal schwanger; beide Kinder stammen von ihrem Vater, der sie seit der Kindheit missbraucht. Ihr erstes Kind ist behindert und wird größtenteils von ihrer Großmutter aufgezogen. Mit der zweiten Schwangerschaft gerät ihr Leben aus den Fugen, denn sie kann ihre Schullaufbahn nicht fortsetzten. Claireece, die sich selbst „Precious“ (kostbar) nennt, fühlt sich immer wert- und nutzloser. Ihre Mutter verachtet sie. Als Claireece sich einem ein Lernprojekt anschließt, lernt sie mit Hilfe ihrer Lehrerin ihr Leben und sich selbst wieder wertzuschätzen. Der Film «Precious» basiert auf dem Roman «Push» der Autorin Sapphire, die selbst einmal Kinder und Erwachsene im Lesen und Schreiben unterrichtet hat. «Precious» wurde für dutzende von Preisen nominiert, von denen die meisten gewonnen wurden. Bei den Oscars hat man Chancen auf sechs Trophäen. Regisseur Lee Daniels wurde durch den Film «Monster’s Ball» von 2001 bekannt, für den Halle Berry bei den Oscars einen Preis als beste Hauptdarstellerin gewann.
«A Serious Man»
Die schwarze Komödie handelt von Larry Gopnik, einem jüdischen Physikprofessor, dessen Leben nicht besser sein könnte: Er hat Aussichten auf eine Anstellung auf Lebenszeit an seiner Universität und eine liebende Frau an seiner Seite. Doch plötzlich scheint Gopnik vom Pech verfolgt: Seine Frau will sich plötzlich von ihm scheiden lassen; sie hat eine Affäre angefangen. Sein Bruder, der in seinem Hause lebt, wird wegen illegalen Glücksspiels verklagt und anonyme Briefe an den Arbeitgeber in seiner Uni versuchen Gopnik zu sabotieren und seine Festanstellung zu gefährden. Sein Leben gerät aus den Fugen – schafft es Larry Gopnik, das Chaos wieder in ordentliche Bahnen zu lenken? «A Serious Man» ist als reine Komödie mit einer Oscar-Nominierung für den besten Film eine der größten Überraschungen der Academy. Bei den Golden Globes wurde er mit nur einer Nominierung – der für den besten Hauptdarsteller – nahezu übergangen. Die Regie-Brüder Ethan und Joel Coen haben allerdings schon Erfahrungen mit der Academy: Ihr Streifen «No Country For Old Men» gewann im Jahr 2008 vier Oscars.
«Up»
Der junge Abenteurer Carl Fredericksen träumt von einem Leben als Abenteurer und Entdecker, ähnlich wie sein Vorbild Charles Muntz es führt. Bald trifft er Ellie, die Muntz ebenfalls als ihr Idol auserkoren hat. Beide heiraten und führen ein glückliches Leben, nur ihren großen Traum können sie sich nicht erfüllen: ein Haus in einem vergessenen Land in Südamerika neben den Paradise Falls. Einige Jahre nach Ellies Tod soll Carl von seinem Haus in ein Seniorenheim verfrachtet werden. Doch das lässt er sich nicht gefallen, und so wandelt er sich endlich zu dem Abenteurer, der er immer sein wollte: Bevor er weggesteckt und sein Haus abgerissen werden kann, fliegt Carl mit seinem Domizil einfach davon – mittels tausender von Luftballons. Doch schnell stellt sich heraus, dass er seine Reise durch die Lüfte nicht allein bestreiten wird. Ein kleiner, ebenfalls abenteuerlustiger Junge namens Russel fliegt als blinder Passagier mit. Sie beide erleben ihr größtes Abenteuer. Der jüngste Disney-Pixar-Film «Up», im Deutschen «Oben» genannt, war mit über 700 Millionen Dollar Einnahmen weltweit der zweiterfolgreichste Pixar-Streifen aller Zeiten nach «Findet Nemo». Außerdem ist er erst der zweite Animationsfilm überhaupt, der für die Königskategorie „Bester Film“ nominiert wurde. Zuvor hat das nur «Die Schöne und das Biest» aus dem Jahr 1991 geschafft. Den Sieg fast sicher hat «Up» in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ – dass die Academy über ihren Schatten springt und ihn auch zum besten Film macht, ist eher unwahrscheinlich. Director des Streifens war Pete Docter, der zuvor schon in derselben Position für «Die Monster AG» verantwortlich zeichnete und vor zwei Jahren an der Story von «Wall-E» mitarbeitete. Das farbenfrohe Bildspektakel ist in fünf Oscar-Kategorien nominiert. Übrigens basiert die Figur des Carl Fredericsksen auf den Schauspielern Walther Matthau und Spencer Tracy.
«Up in the Air»
Der Businessman Ryan Bingham arbeitet als Rationalisierungsexperte und reist das ganze Jahr per Flugzeug in den USA herum, um Leute von ihren Jobs zu feuern. Er liebt sein freies, mobiles Leben und will sich an nichts und niemanden binden. Doch als seine Firma die junge aufstrebende Karrierefrau Natalie anheuert, die ein Konferenzsystem erfindet, das Kündigungen ohne persönliches Gespräch ermöglicht, sieht Ryan seinen Job gefährdet. Um sich und seinen „Way of life“ zu beschützen, nimmt er Natalie auf einem Flug mit. «Up in the Air» ist eine Tragikomödie mit George Clooney als Ryan Bingham in der Hauptrolle. Jason Reitman schrieb gemeinsam mit Sheldon Turner das Drehbuch und führte Regie. Er gewann 2008 schon den Oscar für das beste Originaldrehbuch mit «Juno». Der Streifen war auch in der Hauptkategorie „Bester Film“ nominiert, verlor damals allerdings gegen «No Country For Old Men». Dieses Jahr ist George Clooney auch als bester Hauptdarsteller für «Up in the Air» bei den Academy Awards nominiert – 2008 verpasste er den Preis für seine Rolle in «Michael Clayton».
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• Oscar
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