Ein breites Feld großer Sender sichert die Vielfalt im deutschen Fernsehen? Beim Blick auf die Sender der zweiten Reihe bekommt man schon Zweifel an dieser Theorie, denn VOX, RTL II und kabel eins senden am Dienstagabend allesamt Dokusoaps und die auch noch mit extrem ähnlichen Prämissen. Eigentlich klar, dass die drei Sender sich in der Primetime somit gegenseitig die Zuschauer stahlen. An erster Stelle konnte sich
«Zuhause im Glück» auf RTL II platzieren, das 730.000 Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe überzeugen konnte und einen durchwachsenen Marktanteil von 5,4 Prozent erzielte. Bei allen Zuschauern kam man auf 4,3 Prozent.
Wer sich nicht für Leute interessierte, die von Australien zurück nach Deutschland wieder einwanderten, konnte bei VOX mitverfolgen, wie Menschen aus Deutschland auswandern.
«Goodbye Deutschland» kam diese Woche nur auf den zweiten Platz. 620.000 junge Zuschauer und 4,6 Prozent Marktanteil wurden registriert - eigentlich zu wenig für VOX. Insgesamt waren 1,16 Millionen Zuschauer dabei. Und auch kabel eins hatte keine zufriedenstellenden Quoten vorzuweisen.
«Mein neues Leben» kam nur auf schwache 3 Prozent in der Zielgruppe. 400.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren hatten eingeschaltet. Insgesamt langte es nur für 2,3 Prozent Marktanteil.
Am späten Abend setzt sich Schema übrigens fort, wenn alle drei Sender auf Reportage-Formate setzen. Auch hier kann sich kein Magazin bedeutend absetzen. Das beste Ergebnis erzielte noch
«Spiegel TV Extra» auf VOX, das auf 320.000 junge Zuschauer und 5,0 Prozent Marktanteil kam. Das schwächste Ergebnis musste RTL II hinnehmen.
«Exklusiv - Die Reportage» erreichte nur 230.000 Zuschauer und erzielte 3,8 Prozent Marktanteil. Den Tagesvergleich gewann übrigens VOX mit 5,6 Prozent in der Zielgruppe haarscharf vor kabel eins mit 5,5 Prozent. Alle drei Sender erwischten sehr schwache Tage. Vielleicht sollte man sich im Abendprogramm doch mal von der Konkurenz abheben.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.