Auch die dritte Staffel der Superhelden-Serie hatte mit einem herben Quotenrückgang zu kämpfen. Nach neun Folgen wurde die Serie ins Nachtprogramm versetzt.
Topquoten konnte RTL II mit der US-Serie «Heroes» einfahren, als diese im Herbst 2007 erstmals in Deutschland zu sehen war. Starke 18,5 Prozent erzielte damals die zweite Episode in der Zielgruppe – ein Wert, der rund dreimal so hoch ist wie der RTL II-Senderschnitt. Doch die Freude hielt nicht lange an: Die Quoten gingen drastisch zurück, die letzten Folgen der ersten Staffel erreichten nur noch rund acht Prozent. Nur aufgrund des erfolgreichen Starts rettete sich «Heroes» damals auf einen Durchschnittswert von 9,8 Prozent. Dieser konnte von der zweiten Staffel im Jahr 2008 klar unterboten werden: Nur noch 6,6 Prozent wurden damals verbucht. Zwischen September 2009 und Februar 2010 war nun die dritte Staffel der Science-Fiction-Serie zu sehen. Wie sich die Quoten entwickelt haben, verrät Quotenmeter.de.
Die neue Staffel startete am 2. September 2009 noch ordentlich: Insgesamt schalteten 1,37 Millionen Zuschauer ein und bescherten RTL II einen tollen Marktanteil von 4,8 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren. Auch in der Zielgruppe sah das Ergebnis mit 1,06 Millionen Zuschauern und 9,1 Prozent recht gut aus. In der folgenden Woche ging die Quote dann jedoch auf 6,8 Prozent zurück, wo sie für weitere zwei Wochen verharrte. Die fünfte Folge, „Engel und Monster“, markierte am 30. September schließlich einen neuen Tiefstwert. Nicht nur, dass der Zielgruppenmarktanteil mit fünf Prozent erstmals unterhalb des Senderschnitts lag, auch beim Gesamtpublikum knackte die Episode als erste überhaupt nicht mehr die Eine-Million-Marke. Nur 0,80 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wurden erreicht, der Marktanteil betrug schwache 2,6 Prozent.
In den Folgewochen blieben die Reichweiten relativ konstant, in der Zielgruppe pendelte der Marktanteil weiterhin zwischen fünf und sechs Prozent. Als Ende Oktober die Episode „Zeit der Schatten“ mit 4,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen einen neuen Negativrekord aufstellte, zog RTL II die Reißleine und verschob «Heroes» ins Nachtprogramm. Fortan war die Serie immer mittwochs um 23:00 Uhr zu sehen. Die Reichweiten nahmen zunächst keinen großen Schaden und pendelten zwischen 0,60 und 0,70 Millionen Zuschauern, bei den Werberelevanten steigerte sich der Marktanteil durch die späte Sendezeit wieder auf bis zu 8,5 Prozent.
Einen weiteren Quoteneinbruch erlebte die Serie erst am 23. Dezember. Mit 0,46 Millionen Zuschauern ab drei Jahren ging es im Vergleich zu den Vorwochen deutlich bergab, aus der Zielgruppe wollten nur noch 0,31 Millionen Menschen zusehen – so wenige wie noch nie. Der Marktanteil betrug 3,4 Prozent und sollte damit der schlechteste sein, den die Serie je erreichte. Eine Woche später zogen die Werte wieder etwas an und pendelten bis zum Schluss zwischen vier und sechs Prozent.
Insgesamt sah es für die dritte Staffel somit äußerst schlecht aus. Die ersten neun Episoden, die RTL II noch um 20:15 Uhr ausstrahlte, erreichten im Schnitt 0,98 Millionen Zuschauer bei 3,3 Prozent Marktanteil. Die zweite Staffel erreichte zum Vergleich noch 1,13 Millionen bei 3,7 Prozent. In der Zielgruppe kamen die ersten neun Folgen auf 6,2 Prozent und lagen damit exakt auf Höhe des RTL II-Senderschnitts. Dass der Wert nicht darunter lag, war insbesondere dem starken Staffelstart zu verdanken.
Die Folgen, die der Münchner Sender um 23 Uhr ausstrahlte, wurden im Schnitt von 0,53 Millionen Zuschauern ab drei Jahren sowie von 0,41 Millionen 14- bis 49-Jährigen gesehen. Der durchschnittliche Marktanteil beim Gesamtpublikum fiel mit 3,5 Prozent etwas besser aus als bei den Primetime-Folgen. In der Zielgruppe sah es dagegen schlechter aus: Hier wurden nur noch 5,9 Prozent erreicht und der Senderschnitt damit eindeutig unterschritten.
Wie es mit «Heroes» weitergeht ist derzeit noch unklar. In den USA wurde bereits eine vierte Staffel produziert, die in Deutschland – sofern RTL II an der Serie festhält – vermutlich im kommenden Herbst zu sehen sein wird. Aufgrund schwacher Quoten auch in Übersee ist eine Fortsetzung nach der vierten Staffel jedoch alles andere als sicher. Eine Entscheidung hierzu wird erst in den kommenden Wochen bzw. Monaten erwartet.