Story
Don ist ein neurotischer Single und Endzwanziger, der sich damit abmüht, sein Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Er ist ein wahrer Kindskopf, der sich gegenüber seinem Umfeld überheblich und oftmals unangemessen verhält. Als Don das Haus seiner verstorbenen Großmutter erbt, wähnt er sich finanziell abgesichert - doch das stattliche Anwesen hat nicht nur enorme Hypothekenbelastungen, sondern wird auch noch von einem komischen Kautz bewohnt: Eddie, der Pfleger seiner Großmutter, will partout nicht ausziehen und kümmert sich fortan um Don wie um eine hilfsbedürftige Person.
Um etwas Geld für die Hypothekenzahlungen zu verdienen, beschließt Don, einen Untermieter für das riesige Haus zu suchen. Ausgerechnet seine Grundschulliebe Abby stellt sich als potentielle Mieterin vor - und Don schwebt wieder im siebten Himmel. Doch mit Abby tritt auch ihr Freund Karl in sein Leben, den Don gar nicht ausstehen kann.
Darsteller
Dan Clark («Comedy Lab», «Mad About Alice») ist Donald «Don» Danbury
Sinéad Moynihan («Drop Dead Gorgeous») ist Abby Jones
Finlay Robertson («Life Begins») ist Karl «Cockface» Menford
David Armand («Pulling») ist Edward «Eddie» Singh
Kritik
Dan Clark, britischer Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler, bekam im Jahr 2006 den Auftrag, für Comedy Central kurze Clips zu drehen. Das Produkt waren «Dan Clark's Guide to Dating» und «Dan Clark's Guide to Working», zwei humoristische Leitfäden, die vor verschiedensten Fettnäpfchen warnten. Ein deutsches Pendant produzierte Michael Kessler mit «Kesslers Knigge» im Jahr 2009. Clarks Comedyclips fanden ihren Weg ins Internet und waren dort so erfolgreich, dass BBC Clark mit der Produktion einer halbstündigen Serie im gleichen Format beauftragte - die Idee für «How Not to Live Your Life» war geboren.
Nun gibt es britische Miniserien wie Sand am Meer - und dank ZDFneo schaffen es auch einige dieser kleinen Meisterwerke auf deutsche Bildschirme. Die Szenerie ist dabei eher redundant, denn die Gefühlswelt paarungswilliger Kreativchefs, Fernsehproduzenten oder Agenten in ihren besten Jahren, gerne garniert mit Neurosen, Geldproblemen oder Beziehungsproblemen vor der Kulisse einer Großstadt, scheint vielen Verantwortlichen das Nonplusultra moderner Fernsehunterhaltung zu sein. Die sechsteilige BBC-Sitcom «How Not to Live Your Life» macht da keine Ausnahme und bewegt sich im Rahmen ihres BBC-Kollegen «Free Agents» oder der NBC-Variante «30 Rock» - und ist doch etwas anders.
Wollte man die Sitcom mit einem Wort treffend beschreiben, würde man wohl nicht um die so vieldeutige Bezeichnung skurril herumkommen. Handlung und Erzählweise sind trotz Indizienkonformität mit ähnlichen Formaten erfrischend normabweichend gestaltet: Don übernimmt über viele Strecken die Rolle des Erzählers und kommentiert Ereignisse aus seiner naiven und teils arroganten Sicht - dass sich Vieles gänzlich anders entwickelt, als es sich Don ausmalt, ist klar. Der Ursprung der Serie zeigt sich in kurzen Traumsequenzen, die alternative Handlungsmöglichkeiten oder Dons Wünsche aufzeigen sowie in fantasievollen Negativbeispielen à la «Vier Dinge die Ihre Nachbarin hoffentlich nie sagt» oder «Fünf Dinge, die man nach einer Kündigung unterlassen sollte».
Diese «Scrubs»-ähnliche Erzählweise lockert das Format auf, integriert sich allerdings nicht so schön wie in der NBC-Serie. Die Charaktere sind liebevoll und schrullig gestaltet und weisen zahlreiche Eigenarten auf, leiden allerdings teilweise unter einer Unzugänglichkeit. Der Humor ist teils brachial, teils typisch britisch und sicherlich Geschmackssache - so wie das ganze Format. Aber ganz nach Dons Motto, «Da ich nie eine Möglichkeit auslasse, treffe ich auch nie eine falsche Entscheidung!», sollten Genrefans die Möglichkeit ergreifen und einen Blick riskieren.
ZDFneo zeigt «How Not to Live Your Life» ab dem 18. Februar 2010 immer donnerstags um 22:30 Uhr.