Die Jury hat von ihrem Recht Gebrauch gemacht und insgesamt fünf Fernsehsendungen zusätzlich auf die Grimme-Liste gesetzt.
Seit dem vergangenen Samstag tagen die Jurys im Adolf-Grimme-Institut im nordrhein-westfälischen Marl. Anfang vergangener Woche wurden die Nominierungen für die 46. Verleihung des Adolf-Grimme-Preis am 26. März 2010 bekannt. Nun hat die Jury, die sich noch bis zum 10 März tagen wird, von ihrem in den Statuten festgelegten Recht der Nachnominierung Gebrauch gemacht. Freuen dürfen sich darüber vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender. Fünf Beiträge wurden nachbenannt.
In der Kategorie Unterhaltung sind dies «Inas Nacht» (ARD) und die «heute-show» (ZDF). Ina Müllers (Tresen-)Talkshow mit Wohnzimmeratmosphäre aus der Hamburger Hafenkneipe „Zum Schellfischposten“ ist eine Mischung aus Talk, Comedy und Musik. Oliver Welkes Nachrichtenparodie «heute-show» hat bekanntlich seine Schlagzahl erhöht und wird nun wöchentlich ausgestrahlt. Eine deutsch-polnische Familiengeschichte, die von Nachkriegszeit und Gegenwart einer ver¬gessenen Generation erzählt, ist «Söhne» (ARD), das in der Kategorie Information und Kultur nachnominiert wurde. Zwei Produktionen entstammen schließlich der Kategorie Fiktion: «Entführt» (ZDF) ist ein Film über Geldgier, Schuld und unbewältigte Vergangenheiten. «Flug in die Nacht» (ARD) bietet eine fiktionale Rekonstruktion einer Flugzeugkatastrophe über dem Bodensee.
Für den im Rahmen des Grimme-Preises vergebenen Sonderpreis „Kultur NRW“ denkt die Jury über «Wie macht der Künstler Kunst?» aus der BR-Reihe «Willi will’s wissen» sowie die ZDF-Sendungen «logo – Der Kandidatencheck» und «Welches Instrument passt zu mir?» nach. Auch «Die kluge Bauerntochter» (MDR), «Der gestiefelte Kater» (NDR) und «Rumpelstilzchen» (WDR) haben Chancen. Sie alle entstammen der ARD-Märchenreihe «Acht auf einen Streich». Auf der Grimme-Liste stehen 52 Fernsehproduktionen.