Neu bei Quotenmeter.de: Die Kinoneustarts der Woche. Damit Sie keinen wichtigen Film mehr verpassen, berichten unsere Filmredakteure über die neuesten Werke der Lichtspielhäuser. Diesmal: Liebe, Horror und der amerikanische Harry Potter.
«Percy Jackson - Diebe im Olymp»
In Deutschland ist Percy Jackson bisher wohl den wenigsten ein Begriff. Die fünfbändige Fantasybuchreihe um den titelgebenden Teenager, der eines Tages erfährt, dass er ein Halbgott ist und fortan von der griechischen Mythologie inspirierte Abenteuer erlebt, hat in den USA jedoch bereits Millionen Leser begeistert. Hierzulande sind bisher nur die ersten drei Bände erschienen. Trotz eines anderen Grundthemas ähneln die wesentlichen Zutaten der Romane zweifellos denen ihres britischen Vorbilds «Harry Potter». So ist es auch wenig verwunderlich, dass niemand geringeres als Chris Columbus mit der Inszenierung einer Adaption betraut wurde, hatte der «Kevin allein zu Haus»-Regisseur doch bereits äußerst gewinnbringend die ersten beiden «Potter»-Filme realisiert. Eine ähnlich erlesene Besetzung hat «Percy Jackson - Diebe im Olymp» zwar nicht vorzuweisen, doch lassen sich auch hier mit Stars wie Uma Thurman, Pierce Brosnan und Sean Bean einige prominente Namen finden.
Die Hauptrolle jedoch ergatterte der vergleichsweise unbekannte Logan Lerman. Der 18jährige Schauspieler wurde zuvor vor allem gern als Sohn von Protagonisten größerer Produktionen («Der Patriot», «Todeszug nach Yuma») oder deren jüngere Version («Was Frauen wollen», «Butterfly Effect») verpflichtet, bevor er im aktuell in den Kinos laufenden Actionfilm «Gamer» Gerard Butler „steuern“ durfte. Bleibt nur zu hoffen, dass Lerman seine Sache nun besser macht als Daniel Radcliffe in den «Harry Potter»-Adaptionen. Fest steht auf jeden Fall, dass den Zuschauer mit «Percy Jackson - Diebe im Olymp» ein kurzweiliges Fantasymärchen erwartet, bei dem es eher weniger um Handlung und Charaktere als vielmehr um Action und Spezialeffekte gehen dürfte.
OT: «Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief» von Chris Columbus; mit Logan Lerman, Brandon T. Jackson, Alexandra Daddario, Uma Thurman und Pierce Brosnan.
«Valentinstag»
Kann «Percy Jackson» in gewisser Hinsicht als amerikanisches Pendant zu «Harry Potter» betrachtet werden, handelt es sich bei «Valentinstag» wohl am ehesten um die Antwort Hollywoods auf die grandiose britische Ensemblekomödie «Tatsächlich Liebe». Wenn die Besetzung des romantischen Episodenfilms auch vielleicht nicht ganz die Klasse der Darstellerriege seiner britischen Entsprechung erreicht, schlägt «Valentinstag» aber wenigstens im Hinblick auf die schiere Fülle an prominenten Namen «Tatsächlich Liebe» um Längen. So befinden sich auf der Schauspielerliste illustre Namen wie Ashton Kutcher, Jennifer Garner, Jessica Alba, Jessica Biel, Anne Hathaway, Julia Roberts, Jamie Foxx, Queen Latifah und Shirley MacLaine, um nur einige zu nennen.
Der Film schildert dabei die Erlebnisse der von ihnen dargestellten Figuren an einem Valentinstag in Los Angeles, wobei sich die einzelnen Episoden auf unterschiedliche Art und Weise kreuzen. Ab kommenden Donnerstag zeigt sich, ob die Romantikkomödie sich ausschließlich auf die bloße Zugkraft ihrer zahlreichen berühmten Gesichter verlässt oder abseits dessen auch überzeugende Geschichten zu erzählen vermag. Regisseur Garry Marshall bewies zumindest einst mit «Pretty Woman» (1990), dass er es durchaus versteht, halbwegs originelle und amüsante Liebesfilme zu inszenieren.
OT: «Valentine’s Day» von Garry Marshall; mit Ashton Kutcher, Jennifer Garner, Anne Hathaway, Julia Roberts und Jamie Foxx.«Wolfman»
Auch im Jahr 2010 finden wieder zahlreiche Remakes ihren Weg auf die große Leinwand. Bevor sich die Kinobesucher jedoch eine Meinung über die Neuinterpretationen von Filmen wie «A Nightmare on Elm Street» (Start: 20. Mai) oder «Karate Kid» (Start: 22. Juli) bilden können, wird ihnen in dieser Woche mit «Wolfman» bereits eine auf den neuesten Stand der Technik gebrachte Version des gleichnamigen Klassikers (deutscher Titel: «Der Wolfsmensch») von 1941 vorgesetzt. Für die Wiederbelebung des einst so populären Werwolfmythos’ wurde mit Joe Johnston ein Regisseur engagiert, der bereits mit «Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft» (1989), «Jumanji» (1995) und «Jurassic Park III» (2001) bewies, dass er zumindest auf der Effektebene nicht unbegabt ist.
Das Drehbuch zu «Wolfman» stammt unter anderem von Andrew Kevin Walker, der vor 15 Jahren für das Skript von David Finchers Meisterwerk «Sieben» verantwortlich zeichnete. Walker orientierte sich dabei stark an der Handlung des Originals, in dem der Protagonist Lawrence Talbot nach der Rückkehr in seine englische Heimat das Verschwinden seines Bruders untersucht und im Zuge dessen erschreckende Erkenntnisse über sich selbst gewinnt. Mit den Oscarpreisträgern Benicio del Toro und Anthony Hopkins ist das Remake dabei hochkarätig besetzt. Unter all diesen Vorzeichen verspricht «Wolfman» trotz einer verzögerten Veröffentlichung doch noch recht interessant zu werden. Den letzten Kinoauftritt des Wolfsmenschen im lächerlichen «Van Helsing» (2004) wird der Horror-Thriller allemal in den Schatten stellen.
OT: «The Wolfman» von Joe Johnston; mit Benicio del Torro, Anthony Hopkins, Emily Blunt, Hugo Weaving und Geraldine Chaplin.