Unter der Woche liefert das Wissensmagazin «Galileo» stets gute Quoten ab. Doch wie schaut es mit den sonntäglichen Ausgaben aus?
Ursprünglich gehörte der Sendeplatz am Sonntag um 19.00 Uhr dem Wissensmagazin «Welt der Wunder», das Ende 2004 jedoch nach einem Rechtsstreit zusammen mit Moderator Hendrik Hey zu RTL II wechselte. Für Ersatz war schnell gesorgt: Ab Januar 2005 strahlte ProSieben das Magazin «Wunderwelt Wissen» aus. Nachdem die Quoten im Jahr 2007 jedoch zurückgingen, gab der Münchner Sender die Einstellung bekannt. Besserung versprach man sich durch eine Ausweitung der Erfolgsmarke «Galileo» auf den Sonntagabend. Das Wissensmagazin ist seither sechsmal pro Woche zu sehen – lediglich am Samstag gönnt ProSieben der Sendung eine Pause. Thematisch unterscheiden sich jedoch die wochentäglichen Ausgaben von «Galileo» mit denen am Sonntag. Während unter der Woche ein bunter Mix an Themen präsentiert wird, widmen sich die Sonntagsausgaben zumeist nur einem oder wenigen Themen – nicht selten unter Verwendung des Superlativs. So werden beispielsweise Menschen bei der Zubereitung des „längsten Sandwichs“ oder der „größten Pizza“ der Welt begleitet. Es lohnt sich also einen Blick auf die Quoten zu werfen. Kann das Wissensmagazin «Galileo» auch am Sonntag beim Publikum punkten?
Blickt man zurück auf die allererste Ausgabe am 6. Januar 2008, sah es zunächst mau aus. 1,77 Millionen Zuschauer wurden damals erreicht, in der Zielgruppe betrug der Marktanteil nur elf Prozent. Doch dabei sollte es sich nur um einen Ausnahmefall handeln. Tatsächlich erreichte das Magazin im Jahr 2008 durchschnittlich 13,5 Prozent bei den Werberelevanten – ein ordentlicher Wert.
Auch das Jahr 2009 begann vielversprechend. Die erste Folge erzielte bereits gute 12,9 Prozent, auch insgesamt lief es mit 2,09 Millionen Zuschauern äußerst gut. Bis Ende März bewegte fast jede Ausgabe über zwei Millionen Menschen zum Einschalten. Anschließend gingen die Reichweiten stark zurück, dies wurde vor allem in den Sommermonaten deutlich. Zwischen Juli und September erreichte das Magazin im Schnitt nur 1,57 Millionen Zuschauer. Den Marktanteilen schadete dies nur geringfügig: Sie gingen auf durchschnittlich 12,94 Prozent zurück und lagen damit weiterhin oberhalb des ProSieben-Schnitts.
Der Tiefstwert des Jahres war zu diesem Zeitpunkt bereits überwunden. Am 31. Mai 2009 erreichte «Galileo» nur 1,08 Millionen Zuschauer – so wenig wie zuletzt am 11. Mai des Vorjahres. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 11,6 Prozent nur mittelmäßig aus. Umso überraschender, dass bereits eine Woche später, am 7. Juni 2009, ein neuer Bestwert in der Zielgruppe aufgestellt wurde. Starke 17,7 Prozent erreichte das Magazin damals. Die Gesamtzuschauerzahl betrug 2,37 Millionen – ein Zuschaueranstieg von über 219 Prozent gegenüber der Vorwoche. Am Konkurrenzprogramm kann es nicht gelegen haben, das sah in beiden Wochen gleichermaßen unspektakulär aus.
Seit Oktober sind die Quoten nun wieder im Aufwind. Am 22. November wurde gar der Bestwert von Anfang Juli nochmals eingefahren. Zugleich war es die erste Ausgabe seit Bestehen der Sendung, die am Sonntag die Zwei-Millionen-Hürde in der Zielgruppe knackte. So wurden starke 2,14 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer erreicht. Bei den Gesamtzuschauern wurde mit 2,71 Millionen Zuschauern ebenfalls ein Jahresbestwert erzielt. Und auch im Januar 2010 ging das Magazin auf Rekordjagd. Alle fünf Ausgaben erreichten mehr als 2,30 Millionen Zuschauer, am 31. Januar wurde mit 2,76 Millionen sogar der Bestwert vom November nochmals überboten.
Unterm Strich ist die Sonntagsausgabe von «Galileo» somit sehr erfolgreich. Im Jahr 2009 kamen die Sonntagssendungen auf durchschnittlich 1,93 Millionen Zuschauer und erreichten im Schnitt 7,2 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe konnte der
Wert von 2008 nochmals um 0,3 Prozentpunkte ausgebaut werden: Satte 13,8 Prozent verzeichnete «Galileo» hier. Die durchschnittliche Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen betrug 1,43 Millionen und lag damit ebenfalls knapp über dem Wert des Vorjahres.
Somit fanden die Sonntagsausgaben mehr Zuschauer als die regulären Sendungen unter der Woche. Diese erreichten 2009 nur 1,67 Millionen Zuschauer, auch der Marktanteil in der Zielgruppe fiel mit 13,3 Prozent etwas geringer aus. Verstecken muss sich «Galileo» deswegen allerdings nicht, liegt der Wert schließlich knapp anderthalb Prozentpunkte über dem ProSieben-Schnitt.
Alles in allem darf der Münchner Sender also stolz auf sein sonntägliches Magazin sein. Vor allem, weil es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass die Sendung trotz der häufigen Ausstrahlung ihren Zenit bereits überschritten haben könnte. Im Gegenteil: Die Rekorde purzelten in der jüngsten Vergangenheit nur so und der Trend zeigt ein durchweg positives Bild. Die Zuschauer müssen sich also keine Sorgen machen.