Mit der finalen Staffel der Krimi-Serie kann kabel eins alles andere als zufrieden sein, selbst für die Verhältnisse des kleinen Senders lief es miserabel.
Mit der finalen Staffel der Krimi-Serie kann kabel eins alles andere als zufrieden sein, selbst für die Verhältnisse des kleinen Senders lief es miserabel.
Dass es mit «Without a Trace» in Zukunft nicht weitergehen würde, war den Verantwortlichen von kabel eins schon vor der Ausstrahlung der siebten Staffel klar. Mitte 2009 gab CBS das Ende der Serie bekannt, als Grund wurden damals zu hohe Produktionskosten genannt. Das Ende dürfte in München aber zumindest kein Wehmut auslösen, der letzte Durchlauf verabschiedete sich nun äußerst mies. Von einstigen Top-Werten war die Serie meilenweit entfernt, der Sprung über den Senderschnitt von kabel eins gelang nur selten.
Die erste Folge der siebten Staffel flimmerte am 22. August 2009 über die TV-Bildschirme, schon damals schalteten nur 720.000 Menschen ein, 340.000 von ihnen kamen aus der Zielgruppe. Zudem belief sich der Marktanteil auf schlechte drei Prozent, bei den Werberelevanten wurden 4,1 Prozent gemessen. Glücklicherweise stiegen die Reichweiten nach der Premiere etwas an, die Episoden zwei bis vier hatten dann kurioserweise sogar die gleiche Zuschauerzahl. Alle drei Folgen wurden von 1,04 Millionen Menschen gesehen, der Marktanteil bei allen Zuschauern pendelte um vier Prozent herum. Des Weiteren brachten die drei Folgen jeweils zirka 500.000 Werberelevante zum Einschalten, in der Altersklasse der 14- bis 49-Jährigen schwankte der Marktanteil zwischen 5,3 und 6,4 Prozent. Die nachfolgende fünfte Episode mit dem Titel "20 Minuten" wurde von kabel eins dann ausgelassen, da sie aus Jugendschutzgründen nicht vor 22.00 Uhr gezeigt werden durfte. Ob bzw. wann der Sender die fehlende Folge noch zeigen wird, ist derzeit nicht klar.
Der Höhepunkt der gesamten siebten Staffel war aus Sicht der Quoten dann schon am 26. September erreicht, als 1,33 Millionen Menschen die Folge "Rachefeldzug" einschalteten. Damals wurde ein Marktanteil von 4,9 Prozent gemessen, in der Zielgruppe lag dieser Wert bei guten 7,7 Prozent. 780.000 Menschen aus der werberelevanten Zielgruppe schauten sich die siebte Folge der Staffel an. Doch die genannte Episode blieb nur ein einmaliger Ausreißer nach oben, schon eine Woche später dürfte angesichts 1,19 Millionen Zuschauern und 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe wieder Ernüchterung in der Chefetage von kabel eins geherrscht haben.
Lange dümpelten die Quoten in diesen Bereichen herum, im ganzen Oktober lag die durchschnittliche Reichweite bei 1,11 Millionen Zuschauern. In der Zielgruppe erreichte die Serie im Mittel nur 4,9 Prozent. Der nächste Ausbrecher nach oben folgte dann schließlich doch noch, am 14. November fesselte die 14 Folge der finalen Staffel immerhin 1,50 Millionen Bundesbürger vor dem Fernseher, 4,8 Prozent Marktanteil wurden bei den Zuschauern ab drei Jahren gemessen. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Serie endlich einmal auf Senderschnitt, hier reichten 760.000 Zuschauer zu 6,3 Prozent. Doch schon wie nach dem ersten kleinen Ausbruch kehrte nur eine Woche später wieder Realität ein. 850.000 Zuschauer und 3,2 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum wurden am 21. November mit der Episode "Chamäleon" erreicht.
Die beiden im Dezember gezeigten Folgen konnten das Jahr dann auch nicht mehr würdig beenden, die Gesamtreichweite der beiden Episoden lag bei 900.000 bzw. 780.000. 3,0 und 2,4 bei allen sowie 4,7 und 3,2 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern sind selbst für kabel eins Verhältnisse viel zu wenig. Die Folgen 19 bis 22 wurden Anfang 2010 im Mittel von genau einer Million Menschen verfolgt, der Marktanteil belief sich auf durchschnittlich drei Prozent. In der Zielgruppe sah es nicht viel
besser aus, hier wurden im Durchschnitt 470.000 Zuschauer und 3,7 Prozent Marktanteil gemessen. Das Finale von «Without a Trace» zeigte kabel eins schließlich am 30. Januar in einer Doppelfolge, das Zuschauerinteresse war allerdings nur minimal höher als sonst. 1,09 Millionen Menschen sahen die Folge um 20.15 Uhr, eine Stunde später stieg die Reichweite immerhin auf 1,19 Millionen an. Doch für ein Serienfinale ist das viel zu wenig, vor allem die Marktanteile enttäuschten. Hier holten die beiden letzten Episoden lediglich 3,8 und 4,1 Prozent bei den jungen Menschen.
Letztendlich ergibt sich für die siebte und letzte Staffel «Without a Trace» ein äußerst desolates Bild. Nur durchschnittlich 1,04 Millionen Menschen konnte die Produktion von Jerry Bruckheimer in Deutschland begeistern, der Marktanteil belief sich auf schwache 3,5 Prozent. Bei den für kabel eins wichtigen Werberelevanten lief es zudem nicht besser, hier erreichte man im Mittel 520.000 Zuseher. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jähirgen belief sich auf 4,7 Prozent. Im Schnitt erzielt kabel eins derzeit rund sechs Prozent. Ab nächsten Samstag gibt es um 20.15 Uhr dann die neue US-Serie «Castle» zu sehen.