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Die Kritiker: «Gonger 2 – Das Böse kehrt zurück»

Inhalt:


Das Böse im norddeutschen Städtchen Altbrunnstedt kommt nicht zur Ruhe und fordert ein weiteres Opfer: Helma erwacht aus einem Traum, der Philipps Rückkehr aus Indien prophezeit und sucht diesen im verlassenen Anwesen der Hansens auf – Ein ihr nur all zu bekannter roter Ball verdeutlich augenblicklich, dass es sich um eine Finte handelt. Der Gonger ist zurück und den Umständen entsprechend schlecht gelaunt.

Philipp, der mehr als ein Jahr in fremden Gefilden verbrachte, um ein Mittel, eine Waffe gegen die Mächte Erics zu finden, kehrt, sich dem Todesfall bewusst, mit leeren Händen in die Heimat zurück. Die Bewohner des Dorfes empfangen ihn mit reinem Hass und Ablehnung, während eine Gruppe Jugendlicher seine Nähe sucht, um den Gonger für ihre Verluste zur Rechenschaft zu ziehen. Gemeinsam mit ihnen zieht Philipp erneut in den Kampf gegen das Übernatürliche, allerdings mit einer differenzierten Einstellung, die definitiv ihren Tribut zollen wird.

Darsteller:


Sebastian Ströbel («Countdown») ist Philipp Hansen
Teresa Weißbach («Sonnenallee») ist Helma
Dario Stankewitz («Gegen jedes Risiko») ist Eric/Gonger
Daniela Schulz («Katzenleben») ist Pia
Alexander Merbeth («Verhältnisse») ist Felix
Vijessna Ferkic («Der Vorleser») ist Lili
Christian Blümel («Gangs») ist Lucas

Kritik:


Mit «Gonger – Das Böse vergisst nie» landete die rote Sieben im vergangenen Jahr einen wahrhaftigen Überraschungserfolg: 2,35 Millionen werberelevante Zuschauer ließen sich den Auftakt des Mystery-Montags zum damaligen Zeitpunkt nicht entgehen, 16,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren die Folge. Nach bereits kurzer Zeit sprach man von einer Fortsetzung, die nun, 12 Monate später, ein weiteres Mal das Publikum zu fesseln gedenkt. Dieselbe Zeitspanne verbrachte Philipp Hansen in unerreichbarer Ferne seiner Freundin Helma, die auf Grund dessen ihr Leben lassen muss. Von Schuldgefühlen geplagt kehrt der Protagonist zurück und stellt sich dem eigens heraufbeschworenen Unheil.

Das Ende des ersten Teils bildete ein Cliffhanger, der nicht etwa erschüttern, sondern den Weg einer potentiellen Fortsetzung ebnen sollte; die höchst erfreulichen Einschaltquoten taten anschließend ihr Übrigens. Obgleich die Handlung im Prinzip unverändert ist und die Charakterkonstruktion vollends zu wünschen übrig lässt, hat es Regisseur Philipp Osthus vollbracht, eine durchwegs unterhaltsame Fortführung der Erzählung zu kreieren, die Part eins gar in die Schranken weist – dies ist allerdings nur der Fall, insofern sich der Betrachter mit den großen Mankos, die der erste Teil indoktrinierte, arrangieren kann.

Ohne den Film gesehen zu haben, könnte man vermuten, die Handlung würde völlig versagen, hat sie sich doch zu keinem Bruchteil verändert. Zugegeben, es ist noch immer Eric sowie noch immer der sinnfreie Gonger-Fluch, doch im Gegensatz zu derart vielen Fortsetzung von Horror-Produktionen fühlt sich «Gonger 2» tatsächlich als solche an. Sebastian Ströbel, Dario Stankewitz und Teresa Weißbach sind weiterhin mit von der Partie, beenden Kapitel eins vollständig und schlagen die folgende Seite auf – dem Schema entsprechend erwartet das Publikum nun eine Reihe neuer Figuren, die das Kanonenfutter bilden. Lucas, der Bastler, Felix, der Horrorfilm-Anhänger, Marc, der Muskelprotz, sowie Pia, die undurchschaubare Intrigantin und Lili, der neue Love Interest für Philipp. Diese fünf haben Familie und Freunde an Eric verloren, weshalb sie mit dem letzen Hansen-Nachkommen den Fluch ausmerzen wollen.

Tiefe kann man selbstverständlich von keinem der neuen Rollen erwarten, weshalb sie mit der korrekten Erwartungshaltung auch keineswegs negativ auffallen sollten. Leider zerrt Ghostbusters-Fan Lucas dennoch am Geduldsfaden des Auditoriums. Dass es insgesamt 80 Minuten dauert, bis jemand wahrhaftig ins Totenreich übertritt, hilft der gesamten Affäre keineswegs. Man mag die unterschiedlichsten Ansichten über Horror teilen, doch weder der erste, noch der zweite «Gonger»-Teil sind in weiterem Maße spannend oder unvorhersehbar. Sieht man es allerdings als reine Mystery-Produktion gewinnt das Spektakel an Unterhaltung, man wünscht sich gar, mehr über Philipps Abstecher nach Indien und seine Suche zu erfahren. Gonger Eric, der versucht, die Rekruten mehr oder minder abwechslungsreich aus dem Leben scheiden zu lassen, hätte warten können. Da man jedoch mehr über die Vergangenheit und Beweggründe des im Watt ermordeten Kindes erfährt, ist man umso interessierter an der Auflösung des Filmes, die erneut Platz für Spekulationen lässt und zudem überaus gut gelungen ist.

Wie bereits in Teil eins verdankt man die Wirkung der Szenen der Sound- und Bildgestaltung, Thomas Knop und Peter Steuger haben großartige Arbeit geleistet. Die Kombination der beiden Gebiete macht die präsentierten Grusel-Sequenzen erst zu dem, was sie sind – Insbesondere der Fake-Showdown zwischen Philipp und Eric sei hierbei erwähnt. Fans des ersten Teils werden ihre helle Freude an «Gonger 2» haben, während es für die restlichen offenen Zuschauer ebenfalls ein unterhaltsamer Abend werden kann. Wahre Horror-Freunde sind auch weiterhin an der falschen Adresse.

ProSieben zeigt «Gonger 2» am Montag, 25. Januar 2010, um 20.15 Uhr.
24.01.2010 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/39783
Marco Croner

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Tags

Gonger

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