Eigentlich erzielte «Das Sat.1-Magazin» gute Quoten. Dann allerdings musste es den Sendeplatz für «Eine wie keine» räumen.
Seit Herbst 2007 läuft «Das Sat.1-Magazin» und hat damit schon die eine oder andere Umgestaltung des Sat.1-Vorabends mitgemacht. Vergangenen November war es zum nunmehr dritten Mal so weit und die von Annika Kipp moderierte Sendung musste ihren Sendeplatz um 18 Uhr an die neue Soap «Eine wie keine» abtreten. Und so wie die Quoten des Magazins einst vom neuen Sendeplatz um 18 Uhr profitiert haben, so litten sie darunter, diesen wieder zu verlassen zu müssen. Glücklicherweise machte sich das in der Zielgruppe weniger bemerkbar als bei den Gesamtzuschauern.
Zu Beginn des zweiten Halbjahres 2009 konnte «Das Sat.1-Magazin» noch äußerst zufriedenstellende Ergebnisse abliefern. Die Sendung vom 1. Juli erzielte bei den jungen Zuschauern 14,4 Prozent Marktanteil und damit einen Wert weit über den 10,8 Prozent, die Sat.1 im vorangegangenen TV-Jahr hatte erzielen können. Auch bei allen Zuschauern lief es mit 1,45 Millionen Zuschauern und 11,7 Prozent Marktanteil ordentlich. In den ersten drei Tagen des Juli kam das Magazin im Schnitt auf 12,3 Prozent in der Zielgruppe, in der ersten kompletten Juli-Woche immerhin auf 11,6 Prozent. Auch die darauffolgenden vier Wochen brachten durchgehend zufriedenstellende Ergebnisse von jeweils über 12 Prozent im Wochenschnitt. Lediglich zwei dieser ersten 28 Sendungen des Halbjahres konnten die 10,8-Prozent-Marke nicht erreichen. Insgesamt kam die Sendung in dieser Zeit auf 11,3 Prozent bei allen Zuschauern und 12,4 Prozent bei den jungen.
Mitte August begann das Format dann leicht zu schwächeln. Das Wochenergebnis vom 10. bis 14. August kam durch einen guten Wochenabschluss immerhin genau auf 10,8 Prozent und insgesamt noch auf zweistellige 10 Prozent, musste aber gleich drei unterdurchschnittlich laufende Ausgaben hinnehmen. Am Mittwoch wurden gar nur 8,8 Prozent in der Zielgruppe gemessen. Von weiteren Aussetzern dieser Größenordnung verschont, konnte das Magazin anschließend wieder auf gewohnte Werte und sogar darüber hinaus klettern. Am 1. Oktober erreichte es mit 13,6 Prozent insgesamt und 16,5 Prozent in der Zielgruppe die besten Werte des Halbjahres. 2,08 Millionen Zuschauer sahen zu, 910.000 von ihnen waren zwischen 14 und 49. Mit 14 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern und einem Marktanteil von 12,1 Prozent bei allen wurde die ganze Woche ebenfalls die beste seit Anfang Juli und blieb es bis heute.
In den darauffolgenden Wochen fuhr «Das Sat.1-Magazin» dann weiter solide Werte ein, mit einem kleinen Ausreißer nach unten am Mittwoch, den 14. Oktober, als 570.000 junge Zuschauer und 1,40 Millionen insgesamt nur für Marktanteile von 8,7 Prozent bzw. 7,5 Prozent reichten, sowie genau eine Woche später mit sehr guten Werten von 12,2 Prozent bei allen Zuschauern und 16,1 Prozent in der Zielgruppe. In dieser Zeit wurden bis zur letzten Sendung auf dem alten Sendeplatz am 13. November im Schnitt 1,87 Millionen Zuschauer und 10,6 Prozent Marktanteil erreicht sowie 760.000 junge Zuschauer bei einer mittleren Einschaltquote von 12 Prozent.
Ab dem 16. November 2009 lief das Magazin dann um 19 Uhr statt 18 Uhr. Zwar stiegen dadurch die Reichweiten an, aber nicht ausreichend, um die Quoten stabil zu halten. Gleich die erste Woche auf dem neuen Sendeplatz kam nur noch auf 8 Prozent insgesamt und 10,4 Prozent in der Zielgruppe und geriet damit zur bis dahin schlechtesten Woche des Halbjahres. In der Zielgruppe war mit durchschnittlich 910.000 Zuschauern allerdings ein Bestwert erzielt worden. Zwei Wochen später gab es mit nur noch 7,4 Prozent bei allen Zuschauern ab 3 Jahren und 9,6 Prozent der 14- bis 49-jährigen den nächsten Tiefpunkt, der in der letzten Woche des Jahres mit schlechten 6,9 Prozent und 8,4 Prozent noch einmal unterboten wurde.
Mit nur 620.000 jungen Zuschauern erzielte die letzte Ausgabe des Jahres am Tag vor Silvester mit nur 6,7 Prozent in der Zielgruppe einen katastrophalen Tiefstwert. An den TV-Jahresschnitt von Sat.1 von 10,8 Prozent kam von den jüngsten zehn Ausgaben nur noch eine einzige. Auf dem neuen Sendeplatz kommt das Magazin bislang im Schnitt auf 7,5 Prozent Marktanteil insgesamt sowie genau 10 Prozent bei den Werberelevanten.
So wie vielen anderen Formaten hat auch dem «Sat.1-Magazin» der Umbau des Vorabends also alles andere als gut getan. Trotz des Fernsehwetters der vergangenen Wochen stagnierten die Reichweiten zuletzt nur noch, wodurch man auf dem späteren Sendeplatz gegen die Konkurrenz nicht mehr bestehen konnte. Darüber dürfen die seit dem 1. Juli erzielten Quoten von glatten 10 Prozent insgesamt und 11,6 Prozent bei den Jungen bei im Schnitt 1,7 Millionen Zuschauern, davon 740.000 werberelevante, nicht hinwegtäuschen. Möglicherweise ein Argument für den neuen Sat.1-Geschäftsführer Andreas Bartl, den Vorabend abermals umzukrempeln.