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Die Kritiker: «HawthoRNe» (1x01)

Christina Hawthorne leitet die Abteilung der Krankenschwestern innerhalb des Richmond Trinity Hospital – Ein ihr vertrauter Patient versucht, sich das Leben zu nehmen, während ein Pfleger beinahe einen Tod verschuldet und sich ihre Tochter an Getränkeautomaten ihrer Schule kettet.

Inhalt:


Ein Anruf reißt Christina Hawthorne spät abends aus gewonnener Ruhe und dem komfortablen Bett: David, ein Freund ihres verstorbenen Mannes und Patient des Richmond Trinity Hospitals, in dem Christina als Krankenschwester tätig ist, wollte sich verabschieden, bevor er sein durch Krankheit gezeichnetes Leben mit einem Sprung in die Tiefe beendet – Der Flug führt allerdings zu unerwarteten Konsequenzen, sowohl für David, als auch Christina, die auf Grund unbefugten Betretens und Handelns kurzerhand verhaftet wird.

Ihr Vorgesetzter Tom sorgt für Begnadigung und obwohl es ihrer freier Tag ist, macht sich die Schwester ans Werk: Pfleger Ray handelte auf eigene Faust und brachte einen Patienten deshalb in immense Gefahr. Auch Christinas Tochter Camille sorgt pünktlich zum Todestag ihres Vaters für Probleme, ebenso wie Schwiegermutter Amanda, die Teil des Aufsichtsrates ist.

Darsteller:


Jada Pinkett Smith («The Human Contract») ist Christina Hawthorne
David Julian Hirsh («Blue Hill Avenue») ist Ray Stein
Christina Moore («Delta Farce») ist Candy Sullivan
Suleka Mathew («Men in Tress») ist Bobbie Jackson
Hanna Hodson («The Ron Clark Story») ist Camille Hawthorne
Michael Vartan («Alias») ist Dr. Tom Wakefield
Joanna Cassidy («Boston Legal») ist Amanda Hawthorne

Kritik:


«Hawthorne», das innerhalb dieses Textes auf Grund von Prinzipien ohne Großbuchstaben besteht, erhielt eine gar unerschöpfliche Menge an Kritiken. Vorherrschend waren diese überaus negativ und oftmals durch einen sarkastischen Ton geprägt – Zum Leidwesen der Autoren, Darsteller und Produzenten wird auch hier keine divergierende Bewegung zu betrachten sein: Die Serie, die ursprünglich den Titel «Time Heals» inne hatte, hat sich von Anfang an viel vorgenommen, doch nur wenig überzeugt.

Die umstrittenste Thematik ist sicherlich die Besetzung Jada Pinkett Smiths, die Ehefrau des Hollywood-Sterns Will Smith. Ihr Spiel wirkt zwar nicht unglaubwürdig, oder dilettantisch, aber zweifellos bemüht und angespannt – Adjektive, die auf die gesamte erste Episode “Ich will leben!“ zutreffen. Man war offensichtlich zu bestrebt, die Dinge in die Hand zu nehmen, etwas Besonderes zu bieten in einer nur all zu bekannten Szenerie, denn man mag es leugnen oder nicht, im Bezug auf Medical-Formaten ist der Markt inzwischen definitiv gesättigt. Keineswegs deshalb, da sich derart viele erfolgreich ihren Weg durch die Programmschemas bahnen; die Materie war schlicht überpräsent in den vergangenen Jahren. 15 Jahre Emergency Room sollten prinzipiell alles erzählt haben, was es zu erzählen gibt. Kein Wunder also, dass die Ereignisse der ersten Folge wenig ansprechend sind. Christina Hawthorne, starke Power-Frau und gleichzeitig trauernde Witwe, sowie verzweifelnde Mutter. Verfechterin der Patientenrechte und des Lebens im Allgemeinen. Selbstverständlich fehlt nicht der attraktive Vorgesetzte, eine Gegenspielerin, die weniger Verstand, aber mehr Befugnis besitzt und diverse Nebencharaktere, in deren Dilemma das Publikum geworfen wird, als hätte man es bereits vor sieben Tagen verfolgt.

Besonders gelungen ist allerdings der Beginn der Episode, der Hoffnung aufkeimen lässt. Der minder informierte Wachposten erkennt Christina nicht, welche ihren Ausweis vergessen hat. Da es sich jedoch um einen Notfall handelt, sprintet die Krankenschwester an der Autorität vorbei und direkt auf das Dach des Gebäudes. Dort steht David, ein altbekannter Freund und Patient. Bereit zu springen und sein Schicksal hinter zu sich lassen. Der folgende Schockmoment sitzt – Auch wenn die Storyline letztlich vorhersehbar endet. Auf Patientengeschichten wurde in “Ich will leben!“ ohnehin nicht geachtet und das obwohl man die Charaktere auf eine Art und Weise einführte, die an falsches Speed-Dating erinnert, was eigentlich zu genügend Zeit hätte führen sollen. Eine Person steht vor dir, nennt weder Namen noch Hobbys und handelt mit der Erwartung, man kenne sie bereits. Mit deutlichem Blick scheint das kein Nachteil zu sein, Personen wie Ray, Candy und Bobby erfüllen ein Muster und werden stimmungsvoll und naturgemäß inszeniert. Abgesehen von Christina selbst, die tatsächlich etwas Tiefe zu bieten hat, sind es keine Figuren, über die es speziell Gutes oder Schlechtes zu schreiben gibt bzw. lohnt.

«Hawthorne» hat sich im Piloten simpel gesagt etwas übernommen. Man schien eine detailreiche, unterhaltsame, bewegende und zum Nachdenken anregende Episode schaffen zu wollen. Da übergreifende Handlungsbögen wie die der rebellischen Tochter und unfreundlichen Schwiegermutter beispielsweise völlig uninteressant sind und die potentiellen Beziehungen von vier Mitgliedern des Personals noch eine gewisse Zeit benötigen werden, schaffte man es nicht über den Durchschnitt. Vor allem durch den Überblick der gesamten Folge lässt sich die Diagnose der künftigen Wiederholung stellen. Im Prinzip wäre es durchaus möglich, dem Piltofilm 60 bis 65 Prozent zuzusprechen, doch die gesamte Serie ist und bleibt unnötig. Dementsprechend wird der ein oder andere Gefallen finden, während die Mehrzahl bald vergisst und sich innovativeren Formaten der Serienlandschaft zuwendet. 51 Prozent, die ausdrücken: Ansehen und einer Ecke zuordnen - “In Ordnung“ oder “40 Minuten meines Lebens, die ich nicht wieder bekomme“.

ProSieben zeigt den Beginn der ersten Staffel «HawthoRNE» am Mittwoch, den 13. Januar 2010 um 22:15 Uhr.
12.01.2010 09:50 Uhr Kurz-URL: qmde.de/39527
Marco Croner

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Tags

Hawthorne

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