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Die amerikanische Serie des Networks ABC hat nach lediglich zwei Staffeln eine bewegte Vergangenheit hinter sich gebracht. Autorenstreik, Produzentenwechsel, Darstellerwandel und neue Farben im Spektrum alter Gemälde. Dirty Sexy Money: Eine Seifenoper unter Drogeneinfluss.
Im Juli des Jahres 2006 nahm das Projekt, das zu diesem Zeitpunkt noch keinen Titel inne hatte, seinen Anfang: Das Network ABC erwarb die Rechte eines Drehbuches, verfasst vom Autoren Craig Wright, der seinem Namen mit diversen Schriftstücken in unterschiedlichen Bereichen bereits zur notwendigen Prominenz verhalfen hatte: Unter anderem zeichnet er sich für, in den Vereinigten Staaten populäre Theaterstücke wie «Mistakes Were Made» oder «Recent Tragic Events» verantwortlich. Andere Erfolge trug der 44-jährige im Geschäft der Serien davon: 2003 wurde er Teil des Autorenstabs der Kabelserie «Six Feet Under», die sich in ihrer dritten Staffel befand. Für “Twilight“ (Folge 12) wurde er für den begehrten Emmy nominiert. Nach dem Ende des Formates, in dessen Rahmen er letztlich gar zu einem ausführenden Produzenten aufstieg, war Wright am Schreibprozess zweier Episoden von «Lost» beteiligt («Orientation», «What Kate Did») und wurde anschließend Co-Executive Producer der Serie «Brothers & Sisters».
Letztgenannte Engagements folgerten aus seinem Vertrag mit Touchstone Television, den Studios der American Broadcast Company. Eben dieser Konzern erteilte im Januar 2007 den Auftrag, aus dem Konzept, das im Folgenden einen prägnanten Namen erhalten sollte, eine erste Episode zu entwickeln. Während die Castings begannen, erklärte sich Peter Horton («Thirtysomething»), dessen Biografie ebenfalls eine Emmy-Nominierung aufweisen kann, bereit, den Pilotfilm in Szene zu setzen. Im Laufe der Zeit wurden sowohl Produzenten, als auch Darsteller verpflichtet und noch bevor die Upfronts im Mai ihren Auftakt fanden erfolgte seitens der Sendeanstalt der Auftrag einer ersten Staffel mit den brachenüblichen dreizehn Episoden, deren Publikumsanklang stets über weitere Folgen entscheidet.
«Dirty Sexy Money» spricht für sich selbst. Erzählt wird die Geschichte des schmutzigen, anziehenden Geldes der wohlhabensten Familie der Metropole New York. Gestatten: Die Darlings - Angeführt vom Patriarchen Patrick III, genannt Tripp (Donald Sutherland), der mit Darling Enterprises die Verantwortung für ein fünfzig Millionen Dollar schweres Unternehmen trägt, das ihm, seiner Frau Letitia (Jill Clayburgh) und ihren fünf Abkömmlingen ein überaus kostspieliges Leben ermöglicht. Doch der Reichtum, die Macht führen über die Möglichkeiten und Engpässe gewöhnlicher Menschen hinaus, weshalb man oftmals in Konflikt mit dem Gesetz gerät. Zwischen den Darlings und der Rationalität steht Devlin 'Dutch' George, der Familienanwalt, der sein gesamtes Dasein den Begierden und Anforderungen seiner Klienten widmete. Sein Sohn, Nick, verbrachte die Kindheit indes im Schatten von Grenzgebieten. Während ihm die Türen eines Lebenstils, der weitgehend seinesgleichen sucht, weit offen standen, sah er sich gezwungen, ohne Eltern aufzuwachsen, nachdem seine Mutter ihn und seinen Erzeuger auf Grund der Darlings verlassen hatte.
Mit steigendem Alter und Bewusstsein keimte in Nick Verachtung und Wut gegenüber seinem Vater und dessen Mandanten auf. Er distanzierte sich davon, gab seine Beziehung mit Tripps Tochter Karen auf und avancierte selbst zum Bestreiter des Unrechts. Nick George (Peter Krause) ist kein Kind mehr. Er ist anerkannter Rechtsbeistand und hat mit seiner Frau Lisa (Zoe McLellan) und der gemeinsamem Tochter Kiki eine eigene Familie – Alles verläuft reibungslos, bis Dutch bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben kommt, dessen Ursachen und Beweggründe von dunklen Wolken verschleiert werden. Die Trauerfeier führt zur Konfrontation zwischen dem verlorenen Sohn und den Darlings, endet allerdings keineswegs wie erwartet. Tripp offeriert Nick die Stelle seines verstorbenen Vaters und wenngleich sich sowohl jede Faser seines Seins, als auch seine eigene Ehefrau dagegen sträubt, nutzt der Advokat die Chance. Einerseits gedenkt er das unmenschlich hohe Gehalt für wohltätige Zwecke zu nutzen, auf der anderen Seite verfolgt er das Ziel, den Mörder seines Vaters, den er in den Reihen der Darlings vermutetet, ausfindig zu machen.