Eine Reihe von Politikern hat sich zu Wort gemeldet – ein Wegfallen von Nachrichten bei N24 will man nicht einfach hinnehmen.
Gedanken hat man sich bei der Chefetage von ProSiebenSat.1 im Zusammenhang mit Kürzungsplänen beim Nachrichtensender N24 vor allem über die öffentliche Wut gemacht. Die ist inzwischen entstanden – Politiker regten sich am Wochenende massiv über die Pläne des Kanals auf, die Nachrichten entweder einzuschränken oder den Kanal gar komplett zu verkaufen (wir berichteten exklusiv). Laut „Spiegel“ denkt Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Bundeslands NRW, sogar über eine Änderung des Rundfunkstaatsvertrags nach. Mitte Dezember soll darüber beratschlagt werden.
Die Konzernchefs des Fernsehunternehmens wollen eine Entscheidung bezüglich N24 erst im Februar treffen: Sollte man sich für einen Erhalt der unprofitablen Nachrichten entscheiden, könnte der ein oder andere Vorteil winken. Andreas Krautscheid, Medienminister in Nordrhein-Westfalen, könnte sich beispielsweise vorstellen, Vergünstigungen bei Sendeplätzen für Drittanbietern zu ermöglichen.
Es sei „erheblich intelligenter, der Politik zu sagen: Wir machen gern Nachrichten, möchten dafür aber einen Bonus, etwa bei Chancen im digitalen Fernsehen.“ Klaus Wowereit, regierender Bürgermeister von Berlin – und somit schon einmal mit dem Konzern zusammengeprallt, als man Sat.1 aus Berlin abzog, fand ebenfalls deutliche Worte: „Ich glaube nicht, dass die wirtschaftlichen Probleme von ProSiebenSat.1 in erster Linie daher kommen, dass die Sendergruppe Nachrichten produziert", sagte er.