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Die größten TV-Ereignisse aller Zeiten: Dallas 1980

Im Jahre 1980 bewegte die amerikanische Fernsehnation nur eine Frage: Wer erschoss J.R.? Quotenmeter.de blickt auf das große Ereignis in der TV-Serie zurück, die eine Generation geprägt hat und weltweit zum Massenphänomen wurde.

Who shot J.R.?


Beim Serienfinale der dritten «Dallas»-Staffel wurde Ölmogul und Bösewicht J. R. Ewing, verkörpert vom Schauspieler Larry Hagman, angeschossen und schwer verwundet. Die 54. Folge der Serie endete mit der Ungewissheit: Wer hatte J. R. bloß angeschossen und war er tot? Die Serie «Dallas» ist noch heute das Paradebeispiel für die klassische Familien-Saga. Intrigen, Macht und Geld beschäftigen die reiche Familie Ewing; Aufhänger für die zahlreichen Konflikte ist die Familienfirma Ewing Oil, die einer der Global Player der Öl-Industrie ist.

In den 1970er und 1980er Jahren ist das Thema Öl für die Gesellschaft, im Gegensatz zu heute, omnipräsent: 1973 wird es durch die erste globale Ölkrise ins Licht der Medien gerückt, 1979/1980 folgt eine weitere. Dies ist zweifellos einer der Erfolgsgründe für die Serie «Dallas». J. R. Ewing verkörpert als Firmenchef von Ewing Oil einen skrupel- und rücksichtslosen Öl-Magnaten, der zur Erhaltung seiner Macht, zur Vernichtung von Geschäftskonkurrenten und zum wirtschaftlichen Profit alles tun würde. Doch bald wird er selbst Opfer seiner eigenen Politik: Ein Anschlag setzt ihn außer Gefecht. Und die Frage, welche die Fernsehnation sich von nun an bei diesem Cliffhanger stellt, ist die des Täters.

Weltweite Rekordquoten


Acht Monate sollte es dauern, bis der produzierende US-Sender CBS die Auflösung des Geheimnisses in der vierten Folge der vierten Staffel mit dem Namen „Who Done It“ ausstrahlte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Werbetrommel gerührt und eine der erfolgreichsten und am meisten ausgeklügelten Marketing-Kampagnen aller Zeiten auf die Zuschauer losgelassen: Die zum Alltagsphänomen gewordene Phrase „Who shot J.R.?“ war kein Titel einer Episode, sondern lediglich der Werbeslogan für die vierte Staffel der Serie. Die Folge, in der Ewing angeschossen wurde, nannte sich schlicht „A House Divided“. Im Sommer 1980 wurden T-Shirts mit den Aufschriften „Who shot J.R.?“ und „I Shot J.R.“ verkauft; Wettanbieter boten sogar Wetten an, wer den Protagonisten angeschossen haben könnte. Und dank der zahlreichen Feinde, die sich Ewing in drei Staffeln der Serie gemacht hatte, gab es zehn Verdächtige. Zu Promotionzwecken wurde mit jedem der Verdächtigen die Schuss-Szene gedreht. «Die Simpsons» griffen das TV-Ereignis später in einer Doppelfolge auf und parodierten es: In „Wer erschoss Mr. Burns?“ wird der Boss des Springfielder Atomkraftwerkes angeschossen, die Auflösung des Täters folgt in der nächsten Episode.

Die 58. Folge („Who Done It“), welche den Täter entlarvte, erzielte seinerzeit eine Rekord-Einschaltquote in den Vereinigten Staaten. Geschätzte 83 Millionen Amerikaner verfolgten die Episode. 41,47 Millionen Haushalte, das waren über 53 Prozent aller US-Haushalte überhaupt, waren dabei und bescherten dem Sender CBS einen Marktanteil von 76 Prozent. Jemals mehr Haushalte erreichte lediglich das Finale der Serie «M.A.S.H.» im Jahre 1983, mit über 50 Millionen Haushalten. Eine entscheidende langfristige Auswirkung hatte die Story um J.R. für die Fernsehgeschichte ebenfalls: Der sogenannte Cliffhanger, also ein offen gelassener schockierender Handlungsstrang, wurde bis heute zur gängigen Praxis bei Finalfolgen von Serienstaffeln.
30.11.2009 09:50 Uhr Kurz-URL: qmde.de/38749
Jan Schlüter

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Dallas

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