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Der Fernsehfriedhof: Superhelden gesucht

Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 63: Der inoffizielle Vorgänger der «100.000 Mark Show».

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir einer Sendung, die dem Hüttenwerk in Duisburg-Nord zu neuem Glanz verholfen hat.

Die deutsche Version der Show «Krypton Faktor» wurde am 04. April 1991 in Sat.1 geboren und entstand zu einer Zeit, als das englische Original bereits fast 20 Jahre lang auf der Insel lief. Wie bei der Vorlage hatte die Show auch in Deutschland die Suche nach einem neuen „Superman“ bzw. „Superfrau“ als Konzept. Damit ist auch der sperrige Titel der Sendung zu erklären, der auf den Heimatplaneten der Comicfigur verweist. Um einen würdigen Nachfolgen für den „Mann aus Stahl“ zu finden, traten in jeder Ausgabe vier Kandidaten gegeneinander an, um sich in Denk-, Logik und Sportaufgaben zu duellieren. Die Show forderte nämlich sowohl Fitness als auch Köpfchen. So mussten die potentiellen Superhelden dreidimensionale Puzzle knacken, einen Hindernisparcours in einem stillgelegten Hüttenwerk absolvieren oder eine Boing 737 bzw. ein SpaceShuttle in einem Flugsimulator sicher landen. Nach neun Vorrunden, drei Halbfinals und einem Finale stand der Gewinner des Titels und des Preisgeldes von 100.000 DM fest.

Aufgrund des für damalige Verhältnisse hohen Preisgeldes, der Mischung aus aufwendigen Actionspielen und kniffeligen Denkaufgaben sowie des futuristischen Designs kann die Sendung rückwirkend als Vorbild für die wenig später entstandene, sehr erfolgreiche «100.000 Mark Show» angesehen werden.

Der ehemalige Nachrichtensprecher Jörg Draeger übernahm die Moderation des Formates und präsentierte mit ihm seine erste Show. Gezeigt wurde die selbst bezeichnete „Show der Superlative“ am Donnerstagabend zu besten Sendezeit. Während in Großbritannien die Sendung ein Publikumsmagnet war, blieb dies der deutschen Adaption verwehrt. Nach der ersten Staffel folgten keine weiteren Episoden,

«Krypton Faktor» wurde am 27. Juni 1991 beerdigt und erreichte ein Alter von 13 Folgen. Die Show hinterließ den Moderator Jörg Draeger, der später mit der Gameshow «Geh aufs Ganze» zum Zocker der Nation wurde. Nach seinem gefloppten Magazin «Mysteries» bei RTL war er das letzte Mal bei 9Live mit einer eigenen Sendung zu sehen.

Möge die Show in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs erscheint am kommenden Donnerstag und widmet sich dann einem großen, dicken, peinlichen Verlobten.
26.11.2009 09:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/38681
Christian Richter

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Tags

100.000 Mark Show Fernsehfriedhof Geh aufs Ganze Krypton Faktor Mysteries

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