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Schnee, Spaß & eine Leiche: «Whistler»

Die kanadische Serie ist seit Samstag auch in Deutschland zu sehen. Fabian Riedner sah sich die Pilotepisode an.

Am Samstagnachmittag startete RTL II die Ausstrahlung der kanadischen Fernsehserie «Whistler», welche zwischen 25. Juni 2006 und 15. Dezember 2007 bei CTV gesendet wurde. Nur zwei Staffeln mit jeweils 13 Episoden hielt die Serie durch – vielleicht weil die Qualität zu schlecht war?

Diese Frage kann mit einem eindeutigen „Nein“ beantwortet werden. «Whistler» gehört zu den vielschichtigen Formaten, die in den vergangenen Jahren produziert wurden. Im Vordergrund steht ein Olympia-Goldmedaillen Gewinner namens Beck McKaye, der auf einem gefährlichen und ungesicherten Hang tot aufgefunden wird. Sofort ist klar: Hier stimmt etwas nicht, denn der junge Mann war ein lebensfroher Mensch – der allerdings Probleme hatte. Diese hat nicht nur er, sondern der gesamte kleine Ort birgt Geheimnisse und deshalb auch interessante Geschichten.

Doch «Whistler» nimmt sich zunächst zu viel vor: Innerhalb von wenigen Minuten werden dutzende Personen eingeführt, als Zuschauer verliert man so schnell die Übersicht. Da sich die Kanadier in dicken Pullis und Winterjacken auch noch ziemlich ähnlich sehen, ist ein richtiger Überblick erst in der zweiten Hälfte der Episode gewährleistet.

Die Serie spielt zum Teil in der Welt der Schönen und Reichen, auf der anderen Seite werden die nicht so gut Verdienenden in den Vordergrund gestellt. Der Mittelpunkt ist hierbei die Familie McKaye, denn der Vater betreibt eine Bar, der große Ruhm kommt allerdings erst mit dem Sporterfolg des Sohnes. Als dieser jedoch dann verunglückt, sind neue Probleme vorhanden. Wie dem auch sei: Becks Freundin hat noch eine Schwester, Adrien Varland, und die hat finanzielle Probleme. Sie arbeitet zwar schon sehr engagiert in einem Nobelhotel des Skirestorts, jedoch reicht das nicht. Die Bank will ihr das Haus wegnehmen, weshalb sie sich kurzerhand mit einem reichen und skrupellosen Typ namens Steve einlässt.

«Whistler» ist eine Familienserie, die die Medaillen- und die Kehrseite beleuchtet. Die sozialen Themen werden eindrucksvoll in den Vordergrund gestellt, dies bekommen selbst die kanadischen Autoren weitaus besser hin als die deutschen Fernseh- und Filmemacher. Einen besonderes Lob bekommen auch die Verantwortlichen für die Spezialeffekte und Stunts: Wie der Olympia-Sieger Beck McKaye die Berge hinunter rast, ist wirklich toll inszeniert. Dazu noch die eindrucksvollen Schnee-Bilder – ein Augenschmaus.

Richtig deprimierend wird es nur im dritten Drittel der Pilotepisode als die Beerdigung von Beck ansteht. Im Übrigen hat der Zuschauer vorher erfahren, dass auch der Star in dieser Kleinstadt seine Probleme hat. Die Bestattung wurde mit dem beliebten Blau-Farbfilter abgedreht, wie er beispielsweise bei «CSI: New York» oder einigen Spielfilmen benutzt wird. Alles in allem kann man aber mit «Whistler» durchaus einen netten Nachmittag verbringen – das Zuschauen lohnt sich also.
23.11.2009 12:39 Uhr Kurz-URL: qmde.de/38620
Fabian Riedner

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Whistler

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