Manchen ist er vielleicht als Koch im «Fast Food Duell» von kabel eins bekannt: Nun bekommt Frank Rosin, der mit 23 Jahren bereits sein erstes eigenes Restaurant hatte, eine eigene Show bei kabel eins - dienstags um 22.15 Uhr.
Herr Rosin, wie nervös sind Sie wenige Tage vor dem Start Ihrer neuen Sendung? Spürten Sie auch bei den Dreharbeiten schon ein besonderes Kribbeln?
Nein, ich bin da nicht nervös. Diese Tätigkeit übe ich schon seit 20 Jahren in meinem Restaurant aus. Es war immer mein Ziel, junge Menschen und junge Mitarbeiter von mir aufzubauen. Ich möchte die Erfahrung, die ich sammeln durfte, an andere weitergeben.
Was konnten Sie denn bislang vor allem mitnehmen aus Ihrem Leben?
Als ich 23 Jahre war, habe ich mich selbstständig gemacht. Ich war ein Selfmademan ohne Geld – habe einen Kredit aufgenommen und so mein erstes Restaurant eröffnet. Ich kam gerade aus Kalifornien und habe dann hier in Deutschland in meinem kleinen Ort eine Gaststätte eröffnet. Das Restaurant habe ich von der Pieke auf aufgebaut. Durch so eine Erfahrung sammelt man eine Unmenge an Kraft und Wissen. Mittlerweile mache ich das seit 20 Jahren – und ich weiß, dass es sehr wenige TV-Sterneköche gibt, die nebenbei auch noch ein eigenes Restaurant leiten.
Konnten Sie das denn auch während der Dreharbeiten zu «Rosins Restaurants»?
Wir hatten sehr gute Produktionsbedingungen. Es bedarf natürlich einer engen und konsequenten Planung, aber es hat funktioniert. Wir haben so gedreht, dass ich weiterhin vier bis fünf Abende in meinem Restaurant sein konnte. Mein Restaurant hat an fünf Tagen geöffnet, sodass ich fast immer anwesend sein konnte. Nur Freizeit habe ich zurzeit nicht wirklich.
Werden Sie jetzt als TV-Koch anders wahrgenommen?
Eine Fachzeitung hat einmal über mich geschrieben: „Frank Rosin ist jetzt zwar im TV zu sehen, er führt sein Restaurant aber so gut, dass wir ihm das verzeihen“ – das ist ein schönes Lob.
Was unterscheidet Ihre Sendung eigentlich von «Rach, der Restauranttester»?
Gut, dass Sie das fragen. In unserem Konzept ist einiges anders. Ich versuche zum Beispiel noch mehr in die Tiefe der Betriebe zu gehen. Ich analysiere Kalkulation und unternehmerische Struktur. Und ich glaube, dass wir einen ganz anderen Schwung haben. Ich versuche, auf einem schmalen Grat zwischen Kumpel und einem, der auch mal klare und barsche Ansagen macht, etwas zu bewegen. Ein entscheidender Unterschied ist auch der, dass unabhängige Testesser über den Erfolg meines Einsatzes urteilen. Wir laden immer 20 bis 30 Personen ein, die noch nie zuvor in dem Restaurant waren, und bitten sie um ihre Bewertung.
Ganz ehrlich: Ich glaube Sendungen wie «Rach» und Co. nicht. Anfangs ist die gesamte Küche versifft und binnen weniger Tage soll alles gut sein? Da übertreibt das Fernsehen doch sicherlich.
Das habe ich mir am Anfang auch gedacht. Und ich war wirklich überrascht, dass es diese völlig verdreckten Küchen tatsächlich gibt! Es ist unfassbar, wie hier in Deutschland teilweise Gastronomie betrieben wird. Das ist eine Folge daraus, dass hier jeder, der möchte, auch ein Restaurant eröffnen kann – ohne Ausbildung. Und in dieser kurzen Zeit vor Ort kann man wirklich relativ viel bewegen, was daran liegt, dass die Menschen sich ja bei uns melden und etwas verändern möchten. Sie wollen meine Hilfe.
Kochsendungen sind ja nicht mehr ganz im Trend: «Das perfekte Promi Dinner» läuft allenfalls noch ordentlich, «Das Fast Food Duell» wird beendet und auch über Lanz’ Kochstunde spricht man nicht mehr wirklich. Ist es ein Risiko, jetzt ein neues Format zu starten?
Ich glaube, dass Kochen auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Fernsehens sein wird. Sich gesund und gut zu ernähren und immer wieder etwas Neues auszuprobieren ist mehr als ein Trend. Es ist ein Lebensgefühl.
Haben Sie eigentlich einen Lieblingsfernsehkoch?
Gordon Ramsey. Die Art und Weise von ihm gefällt mir persönlich sehr. In seiner Sendung wird Tacheles geredet – so muss das sein. Es ist doch langweilig, wenn ich irgendwo hingehe und dort dann vier Tage lang nur Frieden herrscht. Man muss die Leute dort wachrütteln.
Zehn Folgen sind geplant für die erste Staffel – Sie drehen derzeit an Episode 7...
...richtig. Es macht übrigens auch im siebten Einsatz noch richtig viel Spaß.
Könnten Sie sich demnach eine zweite Staffel vorstellen?
Menschen auf den richtigen Weg zu bringen, das liegt mir. Es macht mir Spaß und es ist vielleicht eine Art Lebensaufgabe. Leute ausbilden, fordern und fördern und an ihrer Entwicklung teilzuhaben: Deshalb würde ich zu einer zweiten Staffel auch sofort “Ja” sagen.
Vielen Dank und alles Gute für den Start am Dienstag um 22.15 Uhr.