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Quotenmeter.de-Redakteur Christian Richter sprach am Set der Sat.1-Serie mit den Machern über die Rolle der Figuren, Internetpläne sowie die Arbeit mit Kindern und Hunden.
Am Dienstagmorgen wird es in Berlin-Tempelhof spannend, wenn die Einschaltquoten der Premierenfolge der neuen Sat.1-Daily Soap «Eine wie keine» vom Vorabend bekannt gegeben werden. Dann wird sich zeigen, ob das neue Projekt von Phoenix Film und Grundy Ufa die Zuschauer zum Einschalten bewegen konnte.
Mehr als zwei Jahre wurde an dem Format schon gearbeitet. Zunächst war die Serie als Telenovela geplant. Als sich Sat.1 jedoch für das Konkurrenzangebot «Anna und die Liebe» entschied, rückte eine Realisierung in weite Ferne. Die Produzenten entwickelten den Stoff zu einer Daily Soap und konnten den Sender letztlich doch noch überzeugen. Im Gegensatz zur ursprünglichen Telenovela sind die Hauptdarsteller nun unbefleckter und nicht von vornherein auf eine Handlungsrichtung festgelegt. Es ist jetzt auch einfacher Personen und Geschichten je nach Resonanz der Zuschauer im Laufe der Zeit weiter zu entwickeln.
Da es laut Phoenix Film-Pressesprecherin Tina Ziegler und Set-PR Susan Bäthge offiziell vom Sender keine Quotenvorgaben gäbe, sei sich das Team der Rückendeckung des Senders gewiss. Man wisse, dass die Etablierung einer neuen Soap schwierig sei, wie man bei «Anna und die Liebe» gesehen habe. Aber wie auch dort gehe man von einem längerfristigen Erfolg aus. Dazu würde laut den Pressesprechern einfach alles zu gut passen. Die Bücher, die Besetzung und auch der Sender. Damit die Zuschauer ab sofort täglich um 18.00 Uhr einschalten, haben die Macher der Daily Soap einige Trümpfe ausgespielt.
Im Zentrum steht dabei die Identifikationsmöglichkeit mit den Hauptfiguren. Diese seien demnach so angelegt, dass das vornehmlich weibliche Publikum ab 14 Jahren aufwärts mit ihnen mitempfinden kann. Hauptfigur Manu Berlett, die sich als einfaches Mädchen aus dem Berliner Arbeiterbezirk Neukölln in der vornehmen Welt eines Luxushotels behaupten muss, ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Ihren Konflikt, so glauben die Macher, könnten die meisten Menschen nachvollziehen. Das Hotel stünde hierbei als Platzhalter für alle denkbaren höhergestellten Klassen und ist Parabel für das Berufsleben. Aber auch der Sorgerechtsstreit zwischen ihr und ihrem Ex-Mann soll für Empathie unter den weiblichen Zuschauern sorgen. Schließlich ist das Thema mittlerweile in vielen Familien präsent. Fraglich ist nur, ob scheidungsgeplagte Paare ihre Dramen zusätzlich noch einmal im Fernsehen durchleben wollen.
Um der Figur der Manu eine größtmögliche Glaubwürdigkeit zu geben, die bei der Identifikation absolut unerlässlich ist, haben die Produzenten sehr viel Wert auf das Casting gelegt und sind in Marie Zielke fündig geworden. Sie würde die Rolle perfekt ausfüllen. Weil es so schwierig war, jemanden zu finden, der die Figur verkörpern kann und zudem für den stressigen Dreh einer täglichen Serie verfügbar ist, nahm das Casting eine lange Zeit in Anspruch. Die endgültige Wahl wurde daher im Juli 2009 und damit erst rund zwei Monate vor dem Beginn der Dreharbeiten gefällt.
Dass die neue Serie im Hotelgewerbe angesiedelt ist, ist ebenfalls nicht zufällig gewählt. Zum einen seien in diesem Umfeld mannigfaltige Geschichten möglich und zum anderen verlege man die Handlungen in eine Erlebniswelt, die jedermann kennt. Außerdem sei die Branche auch deshalb so spannend, weil hier wie beim Film zwei Seiten existieren würden. Nach außen müsse der perfekte Schein gewahrt werden, während hinter den Kulissen der Glanz oft bröckelt. Dass man mit der Fokussierung auf ein Luxushotel, in dem vor allem Reiche logieren, in eine ähnliche Kerbe schlägt, wie die zeitgleich gesendete Konkurrenzserie «Verbotene Liebe», sieht Tina Ziegler nicht als problematisch. Bei «Eine wie keine» seien die Figuren sehr bodenständig und „down-to-earth“ und eben nicht unberührbar wie Banker oder Adelige.
Vor allem die männlichen Darsteller sollen dafür sorgen, dass das Format nicht nur von Frauen geliebt wird, die in der Regel soapaffiner sind. Auch für Männer sollen Identifikationsansätze geboten werden. Große Hoffnung setzt man hier auf Christian Kahrmann als Manus Ex-Mann, der im Kampf um das Sorgereicht seines Sohnes zwischen zwei Frauen steht, und sich damit in einer Lage befände, die zahlreiche Männer kennen würden. Dass der Look der gesamten Serie von einem Lila-Ton dominiert wird, stünde dem Willen auch Männer zu begeistern nicht entgegen.
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