Vor dem Start war von einem langen Atem die Rede – inzwischen hört man aus Köln, dass man „ein wenig“ Geduld brauche.
Dass es nicht leicht werden würde für VOX am Nachmittag neue Formate zu etablieren, dürfte von vornherein klar gewesen sein. Mit den aktuellen Werten hat aber wohl niemand gerechnet. Am Mittwoch kam die tägliche Talkshow
«Frauenzimmer» auf 2,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, am Donnerstag gar auf nur noch 1,9 Prozent – sie setzte ihre rasante Talfahrt damit fort. Gestartet war das Programm am Montag noch mit exakt fünf Prozent.
Um mehr als die Hälfte brachen die Quoten also binnen 48 Stunden ein – für VOX dürfte dies ein Grund zur Sorge sein. Auch «Prominent!» und «Das Promi-Kochduell» liegen in der 15.00 Uhr-Stunde weit unterhalb des Senderschnitts. Vor dem Start kündigte VOX-Chefredakteur Kai Sturm noch einen langen Atem mit den neuen Formaten an. Am Donnerstag hörte sich dies auf Quotenmeter.de-Anfrage schon etwas anders an.
„Nichtsdestotrotz sehen wir natürlich die Schwachstelle am Nachmittag. Wir wissen, dass die Stunden zwischen 15 und 17 Uhr für uns schwierig sind, ganz anders als zum Beispiel die Access Prime Time, die Prime Time oder die Late Prime Time. Deshalb werden wir noch ein wenig Geduld haben, aber dabei nicht aus den Augen verlieren, wie wir die Formate strategisch wie inhaltlich besser positionieren können,“ antwortete Sendersprecherin Teuner. „Ein wenig Geduld“ ist aber sicherlich etwas anderes als ein „langer Atem“.
Teuner erklärte aber auch, dass die Schwachstelle am Nachmittag noch kein allzu großes Problem für den Sender ist. „Bei aller Ernüchterung angesichts der Performance des Nachmittags darf man nicht vergessen, dass VOX gestern mit einem Tagesmarktanteil von 8,4 Prozent deutlich über dem Senderschnitt lag“, sagte die Sendersprecherin. Sollten die Werte der Nachmittagsprogramme in der kommenden Woche nicht deutlich steigen, so kann wohl davon ausgegangen werden, dass sie den ersten Advent nicht mehr erleben.