Der angeschlagene ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender erhält Unterstützung von Springer-Chef Döpfner. Der kritisierte in einem Kommentar das Vorgehen der Politik.
In die Diskussion um die Zukunft von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender hat sich nun auch Mathias Döpfner, Chef der Axel Springer AG, eingemischt. In einem in der "Bild am Sonntag" erschienen Kommentar kritisierte er vor allem die Politik.
"Ob Nikolaus Brender ein guter ZDF-Chefredakteur ist, das wissen wir nicht. Fest steht nur, er ist kein Parteigänger, sondern journalistisch unabhängig, was sowohl Gerhard Schröder als auch Angela Merkel schmerzlich in Erinnerung haben", so Döpfner in seinem Kommentar.
Deshalb sei es "unklug und inakzeptabel, wie jetzt einige CDU-Politiker versuchen, Brender loszuwerden." Döpfner: "Wenn die CDU-Granden bei ihrer anmaßenden Haltung bleiben und den Intendanten Schächter daran hindern, den Chefredakteur seiner Wahl zu halten, riskieren sie viel." Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Roland Koch, der sich in der Vergangenheit mehrfach gegen eine Vertragsverlängerung Brenders ausgesprochen hatte.
"Die einzige Lösung, um in der verfahrenen Situation den Totalschaden zu vermeiden: Koch und seine Kämpfer beweisen Weisheit und Souveränität", schreibt der Springer-Chef. "Und Schächter kann Brender einfach verlängern."