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Quo Vadis, Late Night?

Miese Quoten für Schmidt und Pocher – und auch in den USA wanken Late Night-Größen in diesen Tagen.

Ist Late Night wirklich nur noch ein Genre für die Nische? Fans der allabendlichen Unterhaltung wollen das nicht glauben – die Quoten sprechen aber eigentlich dafür: Late Night-Fans sind inzwischen nicht mehr als eine Randgruppe. Nur etwas mehr als sieben Prozent holte Harald Schmidt in der vergangenen Woche, Pocher holte am Freitag erstmals Werte oberhalb des Senderschnitts. Eine genaue Tendenz ist nicht erkennbar - alle drei Sendungen zusammen liegen bislang aber noch im roten Bereich. Einzig Stefan Raab hält die Fahne in Deutschland noch hoch, wenngleich auch hier die Quoten nicht der Oberhammer sind.

Beängstigend ist aber, dass nun auch die Late Night-Talker in den USA kräftigen Gegenwind bekommen – und zwar aus unterschiedlichen Gründen. Jay Leno, werktags schon um 22.00 Uhr bei NBC zu sehen, muss gegen negative Schlagzeilen ankommen, weil das eintrat, was vorher schon vermutet wurde. Die Reichweiten sind nicht so hoch wie in der Saison 08/09, als um 22.00 Uhr noch fiktionale Programme liefen. Das wirkt sich negativ auf die lokalen Nachrichten um 23.00 Uhr und die weiteren Late-Nights im Anschluss aus.


Die Aufregung in den USA ist groß – dass Leno mit seiner 22.00 Uhr-Show aber ein sehr kostengünstiges Progamm liefert, wird von vermeintlichen Experten vergessen. Andere Schlagzeilen machte in den vergangenen Wochen CBS-Mann Letterman, der Affären mit Mitarbeiterinnen zugeben musste. Dies – und wohl nur dies – spülte ihm einige Zuschauer zu. Verrückte Welt? Hat Clinton nach seiner Affäre mit Frau Lewinski etwa auch Wählerstimmen gewonnen?

Es ist schon verrückt, was weltweit mit den Moderatoren der Abendshows passiert. Der vielleicht beste von ihnen allen muss sich für eigentlich zu erwartende Quoten rechtfertigen, ein anderer überzeugt nicht mehr durch Qualität, sondern holt sich sein Publikum über’s Boulevard und die deutschen Vertreter… Über die sollte man vielleicht gar nicht mehr reden.
18.10.2009 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37872
Manuel Weis

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Tags

Schmidt

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