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Die Kritiker: «Merlin – Die neuen Abenteuer»

Der Legende nach war Merlin der mächtigste Zauberer der Welt. Er war der Lehrer von König Artus und vermutlich die Erfindung von Geoffrey von Monmouth, der ihn in seinem Werk "Historia Regum Britanniae" ("Geschichte der britischen Könige") im Jahre 1136 erstmals auftreten lässt - die Artus-Sage.

Story


Merlin ist ein junger, tapferer Mann, der von seiner Mutter Hunith zum weisen Leibarzt und Apotheker Gaius ins Königreich Camelot geschickt wird. Bei ihm, so hofft sie, werde er mehr über seine Gabe erfahren und die Kraft gewinnen, sie besser zu kontrollieren. Denn anders als bei anderen Zauberern scheinen Merlins magische Kräfte angeboren zu sein und nicht in erlernten Zaubersprüchen zu liegen. Doch Merlins Aufenthalt in Camelot ist nicht ungefährlich, denn niemand außer Gaius darf von seinen Fähigkeiten erfahren, da König Uther Pendragon jegliche Magie unter Todesstrafe gestellt hat, weil in seinen Augen in der Vergangenheit der Missbrauch von Zauberkräften zu Chaos und Zerstörung führte.

Gleich bei seiner Ankunft in Camelot wird Merlin Zeuge, wie ein junger Mann wegen des Verdachts auf Zauberei hingerichtet wird. Kurz darauf macht er zudem die eher unangenehme Bekanntschaft mit Uthers Sohn Arthur, der an Großspurigkeit und Eitelkeit kaum zu übertreffen ist. Und als Merlin bei dem großen Drachen - den König Uther als den letzten seiner Art in einer Höhle unter dem Schloss gefangen hält - mehr über seine Gabe in Erfahrung bringen möchte, teilt das Fabelwesen ihm mit, dass es seine Bestimmung sei, ausgerechnet der Beschützer des selbstverliebten Königssohns zu werden. Und Schutz hat dieser dringend nötig. Denn Mary Collins, die Mutter des hingerichteten Zauberers, hat dem König Rache geschworen.

Darsteller


John Hurt («V wie Vendetta») ist der Drache
Colin Morgan («Island») ist Merlin
Bradley James («Portobello 196») ist Arthur
Anthony Head («Sweeney Todd») ist Uther Pendragon
Katie McGrath («The Tudors») ist Morgana
Richard Wilson («Born and Bred») ist Gaius
Angel Coulby («Eine Hochzeit zu dritt») ist Gwen

Kritik


Allmählich haben die deutschen Fernsehstationen Gefallen an britischen Serien gefunden. Zunächst strahlte nur das ZDF vereinzelt Thriller aus, danach schnappte sich ProSieben «Doctor Who». Obwohl die Quoten schlecht waren, sicherte sich RTL II den Ableger «Torchwood» und geht Woche für Woche auf Quotenfang. Nun soll «Merlin – Die neuen Abenteuer» den verkorksten Samstagnachmittag von RTL zusammen mit «My Name is Earl» und «Knight Rider» auf Vorderbrann bringen.

Bei der jungen BBC-Produktion handelt es sich nicht um den erwachsenen Merlin, sondern um einen Teenager. Dieser kann zaubern, weiß allerdings nicht, woher das kommt. Von der Thematik gleicht «Merlin» der US-Serie «Smallville», denn es gibt jeweils einen Helden, der seine Kräfte nicht einsetzen darf. Clark Kent muss seine Kräfte für sich behalten, erst viel später kann er als „Superman“ seine Fähigkeiten auch anwenden. Bei Merlin ist dies nicht anders, denn ihm blüht die Todessprache. König Uther Pendragon bekämpft seit zwanzig Jahren die Hexerei und lässt alle Leute hinrichten, die damit experimentieren. Schlechte Karten für Merlin, der mit den Kräften doch eigentlich Gutes bewirken will.

Die Spezialeffekte können sich bei «Merlin – Die neuen Abenteuer» durchaus sehen lassen. Es ist allerdings erkennbar, dass der Großteil vergleichsweise kostengünstig produziert wurde – weitaus weitaus teurere Bildmischungen gibt es bei «Without a Trace» und «Cold Case» zu sehen. Dennoch: Der Drache ist akzeptabel animiert, hier haben die Verantwortlichen saubere Arbeit geleistet. Schon das eine oder andere Mal hat die BBC Serien in Auftrag gegeben, deren Spezialeffekte nicht zumutbar waren, hier kann zumindest die Pilotepisode überzeugen.

In der knapp 45-minütigen ersten Folge ist fast alles drin, was man als Autor schreiben sollte. Die Serie beginnt mit Merlin, der in eine neue Umgebung zieht, die einzelnen Figuren (Freunde und Widersacher) werden plausibel eingeführt. Es gibt keine Verwirrung wie bei einigen TV-Formaten, bei denen sich der Zuschauer mit knapp einem Dutzend gleich aussehender Schauspieler konfrontiert sieht. Letztendlich muss Merlin gegen eine böse Hexe kämpfen, die den zukünftigen König Arthur bedroht. Bleibt abzuwarten, ob die Geschichten auf dem Boden der Tatsachen bleiben oder ob wöchentlich das Monster der Woche bekämpft werden muss. So gesehen ist die britische Produktion aus dem Jahr 2008 recht ordentlich, auch wenn der Funke zu Beginn (noch) nicht so recht überspringen möchte.

RTL zeigt «Merlin –Die neuen Abenteuer» ab Samstag, 17. Oktober 2009, um 14.55 Uhr, danach immer 15.45 Uhr.
16.10.2009 10:09 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37869
Fabian Riedner

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Tags

Merlin

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