Glaubt man der neuen Nielsen Studie aus den USA, ist das Medium „TV“ besonders gefährdet. Die zielgruppenrelevanten Männer im Alter von 18 bis 34 leben mit der Flimmerkiste in Zölibat, so das Ergebnis. Da stellt sich für mich natürlich die Frage, ob Männer grundlegend andere, vielleicht höhere, Maßstäbe an das Fernsehen stellen? Fakt ist, dass Männer rund 2 1/2 Stunden täglich vor dem TV verbringen. Bei Frauen liegt der Wert bei mindestens 3 Stunden nach neuesten Marktforschungsanalysen aus Deutschland. Sie sehen, ein durchaus relevantes Verhältnis zu den USA. Dort konsumieren die Frauen inzwischen 3 Mal so viel „TV“ wie die Männer.
Woran liegt das? Schauen die Geschlechter so verschieden fern? Blicken wir doch mal aufs Programm: In den USA liegen
«CSI»,
«Friends» und
«Survivor» als die besten Drei ganz vorn. Auch wenn’s keine direkten Zahlen für Deutschland im Vergleich gibt, denke ich, müssten
«Wetten dass..?»,
«Wer wird Millionär?» und
«DSDS» die Quotenrenner sein. Wenn ich mir jetzt so die Top 3 angucke, schalte ich persönlich eigentlich nur ab und an
«Wer wird Millionär ?» ein. Selbst
«CSI» und
«Friends» können mich nicht wirklich vom Hocker hauen. Von
«DSDS» ganz zu schweigen. Ähnlich müssten es wohl auch die US-Männer sehen, wenn sie zur Prime Time einfach die Glotze auslassen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass niemand mehr nachvollziehen will, dass es für eine einzigste Friends Episode 1,25 Mio. US-Dollar für jeden Darsteller gibt. Mann versteht die Relevanz nicht mehr.
Frauen scheint das hingegen wenig zu interessieren. Fleißig wird eingeschaltet und das auch noch um jeden Preis! Denn unfreiwillig wird der Werbepreis damit in die Höhe getrieben. Selbst NBC Entertainment Chef Jeff Zucker gesteht:
Our shows 'sucked' was man frei mit „Unsere Shows taugen nichts“ übersetzen kann. Wohlgemerkt, meint er damit auch die teuerste TV-Produktion aller Zeiten:
«Friends». Das Durchschnittsalter der Friends Zuschauer liegt bei 37 Jahren und hat damit die Werberelevanz klar verfehlt. Zufall ? Sicher nicht, doch was soll man machen, wenn die Männer genug vom Fernsehen haben ? Aber solange die Frauen noch schauen… Friends soll natürlich nur ein Beispiel für die fragwürdige TV-Entwicklung sein. Es gibt noch genügend andere Shows, die ein ähnlich prägnantes Beispiel angeben würden.
Am Ende bleibt nun die Frage nach dem „Medienkonsum“? Wenn Sie mich fragen, allein das Wort müsste man schon zum „Unwort des Jahres“ gewählt werden. Das klingt gerade so, als ob Medien wie das Fernsehen, ein lebenswichtiger Bestandteil wären. Denn wirklichen Problemen wie Krieg und Hunger in der ganzen Welt wird hingegen nichts soviel Aufmerksamkeit geschenkt. Wo gibt’s denn so was ? Na bei den Erbsenzählern! Die haben den ganzen Tag nichts Besseres zu tun, als unseren „Konsum an Unterhaltung“ in statistischen Zahlen auszuwerten. Das ist crazy. Ich weiß, zapsTV.de beschäftigt sich auch mit TV, doch sollte man doch bitteschön auch nicht den Bezug zur Realität verlieren.
Fernsehen ist und bleibt Entertainment. Für den Einen mehr, für den Anderen weniger. Auch das Interesse am TV als Informationsquelle kann und sollte nicht so groß sein, dass wir vergessen, um was es eigentlich „nur“ geht: Medienkonsum. Wenn wir schon konsumieren, sollten wir auch Spass und Entspannung beim Fernsehen haben. Nicht aber auch noch eine akribische Statistik über das TV-Verhalten von Weib- und Männlein führen… Deshalb von mir völlig zu recht nachgefragt
Medienkonsum, wie meinen? Ich bin gespannt, was Sie dazu meinen und freue mich über Ihre konstruktiven Zuschriften (crimetv@arcor.de).
Sebastian Alex (ale)
TVnewz.de