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Die Kritiker: «Schatten der Gerechtigkeit»

Story


Ein Bulle wie im Märchen: Die bildschöne und ehrgeizige Polizistin Maria Teiss ist vor allem eines: loyal und kompromisslos. Dabei macht sie auch vor den eigenen Reihen nicht Halt. Nachdem sie ihren eigenen Partner Kohler wegen Korruption überführt hat, wird sie versetzt: Zur ihrer eigenen Überraschung soll sie nun nicht nur gemeinsam mit der eigenwilligen Polizeilegende Edgar Feindt einen Kinderschänder überführen, sondern vor allem auch ihren neuen Partner Edgar selbst ausspionieren.

Ein Spezialauftrag, der die sonst so kühne Maria an ihre Grenzen treibt: Denn sie entwickelt erneut Gefühle für Edgar, der nicht nur ihr Ausbilder, sondern auch ihr Geliebter war. Hin und her gerissen zwischen dienstlicher Pflicht und privaten Emotionen drohen Marias Mission und ihr persönlicher Kampf um Gerechtigkeit zu scheitern.

Darsteller


Yvonne Catterfeld («Sophie – Braut wider Willen») ist Maria
Richy Müller («Tatort: Stuttgart») ist Edgar
Oliver Korittke («Wilsberg») ist Kohler
Stephan Kampwirth («Der Mann auf der Brücke») ist Chris
Katja Mitchell («Genug ist nicht genug») ist Edgars Chefin

Kritik


Der Plot von «Schatten der Gerechtigkeit» ist durchaus packend und einen hohen Grad an Spannung kann man dem Film nicht absprechen. Dabei wird der Stoff allerdings häufig arg melodramatisch und die Storyline um Marias Affäre mit Edgar ist schrecklich vorhersehbar und furchtbar weichgespült geschrieben. Hier wirft der Autor Dr. Stefan Kolditz mit Klischees nur so um sich, und dass die beiden Hauptfiguren wieder miteinander im Bett landen, war dramaturgisch gesehen wegen der grundsätzlichen Ausrichtung des Konzepts wohl leider unvermeidlich. Hätte man sich mehr auf die Thriller-Elemente des Films konzentriert, wäre ein deutlich besseres Ergebnis zu erreichen gewesen.

Nicht geglückt ist leider auch die Aussage des Films hinsichtlich der Arbeitsmethoden der Polizei. Der Film bezieht unweigerlich die Position, dass Dienstvorschriften und Gesetze zumindest in Extremsituationen nicht so ernst zu nehmen sind. Wer die Bösen auch mit illegalen Mitteln bekämpft, wie es etwa der chauvinistische Edgar tut, wird als die Personifikation des Tugendhaften mit allenfalls geringfügigen Schwächen dargestellt. Dies, an sich eigentlich schon abscheulich genug, führt dann leider auch zu starken Glaubwürdigkeitsmängeln im dramaturgischen Aufbau. «Schatten der Gerechtigkeit» schafft es überhaupt nicht, zu differenzieren und teilt die Welt radikal in Gut und Böse ein. Doch das wird sehr schnell langweilig.

Überraschend ist allerdings die Arbeit von Yvonne Catterfeld. Sie ist in diesem Film zwar wohl noch lange nicht als eine gute Schauspielerin anzusehen, doch eine deutliche Steigerung im Vergleich zu ihren Soap-Zeiten und grotesken und trivialen Projekten wie «Wenn Liebe doch so einfach wär» ist unverkennbar. Äußerst authentisch spielt dagegen Richy Müller die Rolle von Marias neuem Partner, der gleichzeitig ihr Ex-Liebhaber ist.

Ganzheitlich betrachtet kann «Schatten der Gerechtigkeit» von Regisseur Hans-Günther Bücking die genrespezifischen Ansprüche an einen Thriller durchaus erfüllen. Zu platte Figuren und teilweise außerordentlich klischeehafte Handlungsstränge verhindern jedoch, dass aus dem Projekt ein wirklich guter Film wurde.

Sat.1 strahlt «Schatten der Gerechtigkeit» am Dienstag, den 06. Oktober 2009 um 20.15 Uhr aus.
05.10.2009 08:43 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37636
Julian Miller

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Tags

Schatten der Gerechtigkeit Yvonne Catterfeld

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