Mit Eduard Zimmermann verstarb in der vergangenen Woche eine Fernsehlegende.
In der vergangenen Woche verstarb mit dem Moderatoren und Journalisten Eduard Zimmermann eine Fernsehlegende im Alter von 80 Jahren. Einem breiten Publikum wurde Zimmermann 1967 bekannt, als er mit der von ihm erdachten Aufklärungsserie «Aktenzeichen XY ... ungelöst» den ersten Vorläufer heutiger Realityshows schuf.
Bereits drei Jahre zuvor hatte er mit «Vorsicht Falle! – Nepper, Schlepper, Bauernfänger» eine Aufklärungssendung über Kleinkriminalität und Betrügereien an der Haustür in der deutschen Fernsehlandschaft etabliert. Während «Vorsicht Falle!» nach seinem Rückzug im Jahre 1997 noch vier Jahre von seiner Tochter Sabine Zimmermann moderiert wurde, ist «Aktenzeichen XY ... ungelöst» noch heute mit Modertor Rudi Cerne auf Sendung.
Zimmermann startete seine Journalistenkarriere in den Nachkriegsjahren und wurde auf einer Recherchereise 1949 in der Sowjetzone verhaftet und zu 25 Jahren Haft verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Jahre 1954 arbeitete Zimmermann freiberuflich für verschiedene Zeitungen und als Redakteur beim NDR und ZDF. Die Anfangsjahre seiner Moderationskarriere verliefen jedoch alles andere als rosig: Wegen Anstiftung zum Denunziantentum wurde er von der 68-Bewegung geächtet und stand laut eigener Aussage auf der Todesliste der RAF. Zimmermann engagierte sich neben seinen Sendungen zur Aufklärung von Verbrechen als einer der ersten auch für Verbrecheropfer und war Mitgründer der Hilfsorganisation Weißer Ring e. V., die heute europaweit für die Interessen von Opfern einer Straftat eintritt.