Bisher flimmerten 44 Ausgaben des Lifestylemagazins «red! – Stars, Lifestyle & More» über die Fernsehbildschirme. Trotz Quotenhängern kann ProSieben mit der Sendung zufrieden sein.
Im November letzten Jahres debütierte bei ProSieben das wöchentliche Lifestylemagazin «red! – Stars, Lifestyle & More», das am späten Donnerstagabend nicht nur mit üblichen Boulevardthemen aufwartet, sondern mit schöner Regelmäßigkeit auch Hintergrundberichte zu den hauseigenen Castingshows liefert. Die Sendung wird von Annemarie Warnkross moderiert, die auch im täglichen Magazin «taff» zu sehen ist. Doch konnte das Konzept während der fast einjährigen Laufzeit überzeugen?
Die erste Folge von «red!» feierte am 13. November 2008 ihr Debüt und fiel damit bewusst in die Ausstrahlungszeit der siebten «Popstars»-Staffel. Mit durchschnittlich 1,32 Millionen Zuschauern und 13 Prozent Zielgruppenmarktanteil verlief der Auftakt gut, wenngleich die Verantwortlichen die Messlatte sicher höher angesetzt hatten. Die folgenden vier Ausgaben des Magazins konnten das Niveau der Anfangsquoten mit durchschnittlich 1,49 Millionen Zuschauern und 13,65 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten indes bereits leicht verbessern. Den ersten Spitzenwert fuhr «red!» mit einem Special zum Finale von «Popstars» am 18. Dezember 2008 ein, das 1,65 Millionen Deutsche und 20,5 Prozent der jungen Zielgruppe verfolgten.
Nach einer Feiertagspause ging die siebte Folge erst im neuen Jahr auf Sendung und musste sich erstmals ohne Lead-In einer Castingshow beweisen. Stattdessen war die quotenschwache Abnehmshow «The Biggest Loser» im Vorprogramm zu sehen, die auch für «red!» schwerwiegende Konsequenzen hatte: Erstmals sackten die Quoten mit 1,55 Millionen Zuschauern und 10,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen unter den Senderschnitt. In den kommenden zwei Wochen verschlechterten sich die Werte sogar noch; mit 6,6 und 6,9 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe erzielte man schon früh die schlechtesten Quoten der gesamten Laufzeit. Trotz sinkender Zuschauerzahlen im Vorprogramm fing sich das Magazin in den folgenden Wochen wieder, war aber mit 1,31 Millionen Zuschauern und 9,4 Prozent Marktanteil bei den Jungen alles andere als erfolgreich.
Am 12. Februar dieses Jahres kehrten mit dem Start der vierten Staffel «Germany’s Next Topmodel» auch die Erfolge für «red!» zurück. Die zwölfte Folge erreichte im Schnitt 1,79 Millionen Zuschauer und lag mit 15,8 Prozent Marktanteil bei den Jungen wieder über dem Senderschnitt. Die kommenden Wochen bestätigten die positive Tendenz; Folge 13 bis 24 sahen durchschnittlich 1,83 Millionen Zuschauer, die sehr gute 16,32 Prozent Marktanteil generierten. Eine Woche vor Ende der «Topmodel»-Suche stiegen die Quoten schrittweise an: Die 25. Folge erreichte 1,96 Millionen Deutsche und starke 19,5 Prozent Marktanteil; die 26. Folge wurde außerplanmäßig nach der letzten «Topmodel»-Sendung am Dienstagabend gesendet und interessierte 2,43 Millionen Zuschauer sowie bis dato unerreichte 20,1 Prozent der jungen Bevölkerung. Zwei Tage darauf holte «red!» nach dem live ausgestrahlten Finale von «Germany’s Next Topmodel» am 21. Mai 2009 Bestwerte. Im Schnitt schalteten 2,57 Millionen Zuschauer ein, in der werberelevanten Zielgruppe waren fantastische 24,3 Prozent Marktanteil möglich. Die 27. Sendung ist damit sowohl bei der Gesamtzuschauerzahl als auch beim Zielgruppenmarktanteil Spitzenreiter.
Nach dem regulären Ende von «Germany’s Next Topmodel» strahlte ProSieben ein Woche später ein wenig erfolgreiches Best Of aus, das die Quoten von «red!» mit 1,19 Millionen Zuschauern und 11,7 Prozent Marktanteil bei den Jungen mäßig ausfallen ließ. In den folgenden Wochen prägte zuerst die Castingshow «Germany’s Next Showstars» den Donnerstagabend, danach fanden die Partnersuche «Giulia in Love?!» und die Clipshow «Simply the Best» ihren Weg ins Programm. Doch weder die Suche nach einem Pausenclown für DJ BoBo noch die Partnersuche für Giulia Siegel waren konsequent quotenstark, sodass die «red!»-Ausgaben 29 bis 38 im Schnitt nur 1,28 Millionen Zuschauer und mäßige 11,42 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe erreichten. Interessanterweise erstreckt sich die Spannweite des Zielgruppenmarktanteils in den Wochen vom 04. Juni 2009 bis zum 06. August 2009 von sehr schwachen 8,7 Prozent bis zu überaus guten 15,6 Prozent.
Am 13. August 2009 strahlte ProSieben einen «Popstars»-Rückblick aus, bevor man sich ab dem 20. August 2009 mit der achten Staffel «Popstars» erneut auf Talentsuche begab. Die Quoten für «red!» sind in diesem Fall allerdings nicht durchgehend positiv: Die Werte der 40., 42. und 44. Ausgabe lagen mit durchschnittlich 1,40 Millionen Zuschauern und 14,10 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe deutlich im grünen Bereich; die 39., 41. und 43. Folge erreichten hingegen nur 1,22 Millionen Deutsche und sanken mit 11,5 Prozent Marktanteil bei den Jungen unter den Senderschnitt.
Insgesamt darf ProSieben mit seinem Lifestylemagazin dennoch zufrieden sein, denn die bisher gesendeten 44 Ausgaben waren mit durchschnittlich 1,54 Millionen Zuschauern und 13,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ein deutlicher Erfolg. Besonders während der Ausstrahlung der Castingshows «Popstars» und «Germany’s Next Topmodel» hat sich «red!» als zusätzliche Informationsquelle im Anschluss der Sendung etabliert. Interessant wird es erst nach dem Ende der beliebten Shows, denn dann beschreiben die Quoten je nach Vorprogramm eine wahre Berg- und Talfahrt. Doch solange Heidi Klum und Detlef D! Soost regelmäßig Anfang und Mitte des Jahres mit ihren Sendungen zurückkehren, kann «red!» gelegentliche Quotenhänger ohne Probleme ausgleichen.