Von Atze bis Zwegat: An drei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Musikantenstadl.
Die Volksmusikanten unseres Landes haben sich darüber empört, dass die ARD dem «Musikantenstadl» fünf Minuten früher den Saft abgedreht hat. Die Maß sei voll gewesen, ist aus ARD-Kreisen zu hören. Hinter den Kulissen ist man offensichtlich schon während der Show unruhig gewesen, als man zusehen musste, dass Moderator Andy Borg die Sendung immer weiter in die Länge zog. Zwischenzeitlich soll es sogar schon Überlegungen gegeben haben, das Playback der Interpreten einfach etwas schneller abspielen zu lassen, um mehr Zeit zu gewinnen.
Dass Ex-Stadl-Ober Moik in die Abspann-Affäre verwickelt war, konnte inzwischen ausgeschlossen werden. Moik soll sich zu besagtem Zeitpunkt in einem italienischen Restaurant über zu viele im Raum anwesende „Spaghetti-Fresser“ beschwert haben. Wer genau die Entscheidung traf, den «Musikantenstadl» verfrüht zu beenden, ist daher nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Angesprochen auf den Vorfall, gab sich selbst der Fernseh-Wastl bedeckt.
Wie auch immer: Letztlich hatte man wohl keine andere Wahl, als einfach mitten in der Sendung aufzuhören. Ein späteres Ende der Schunkelshow wäre nämlich den Lotto-Fans sauer aufgestoßen – eine Ziehung nach 23 Uhr wäre zudem auch daran gescheitert, weil zu diesem Zeitpunkt in den Maintower-Studios per Rundfunkstaatsvertrag sämtliche Lichter ausgeschaltet und das Ziehungsgerät auf Standby geschaltet wird. Alles eine Folge der kürzlich bekanntgewordenen Sparmaßnahmen des Hessischen Rundfunks.
Ob die Diskussion damit nun vom Tisch ist, muss sich erst noch zeigen. Die Verärgerung unter den Stadl-Freunden ist jedenfalls hoch, wie ein auffallend hoher Anteil weißen Pulvers im Toilettenbereich deutlich macht. Nun werden sogar erste Forderungen laut, die ARD solle doch künftig einfach fünf Minuten früher mit dem «Musikantenstadl» beginnen und im Gegenzug lieber an der «Tagesschau» sparen, weil die ja ohnehin täglich laufe. Frei nach dem Motto: Lieber schöne heile Welt als graue Nachrichten.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.