Story
Die drei Freundinnen Wendy, Nico und Victory gehören zu den 50 einflussreichsten Frauen New Yorks. Wendy leitet eine Film-Produktionsfirma, ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Sie versucht alles, um Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. Ehemann Shane kümmert sich um die Kinder und den Haushalt. Doch schon bald kommt es zur Ehekrise, denn Wendy entwickelt sich zum Workaholic und muss sich ständig mit den Vorwürfen auseinandersetzen, eine schlechte Mutter zu sein.
Die ehrgeizige Nico ist Chefredakteurin des erfolgreichen „Bonfire Magazine“und kämpft für Frauen in Manager-Positionen. Sie ist verheiratet mit einem Literaturprofessor, doch ihr Mann scheint weder an ihrer Arbeit noch an ihr Interesse zu haben. Sie fängt eine Affäre mit dem jungen Fotographen Kirby an, die nicht nur ihr Privatleben durcheinander bringt, sondern auch ihre berufliche Position zu schwächen droht.
Die Dritte und Jüngste in der Frauenclique ist Modedesignerin Victory. Bei der New Yorker Fashion Week kommt es für sie zum Eklat: Ihre neue Kollektion fällt bei der Presse komplett durch - und mit einem Schlag steht ihre Firma vor dem finanziellen Ruin.
Dafür tritt der Billionär Joe Benett in ihr Leben. Sie scheint ihren Mister Right gefunden zu haben. Mit Stärke und Humor unterstützen sich die drei Freundinnen in allen Krisen und Lebenslagen – und nach ein paar Martinis sieht jedes Mal die Welt schon wieder besser aus.
Darsteller
Brooke Shields («Susan») ist Wendy Healy
Kim Raver («24») ist Nico Reilly
Lindsay Price («Coupling») ist Victory Ford
Paul Blackthorne («Big Shots») ist Shane Healy
Andrew McCarthy («E-Ring») ist Joe Bennett
David Norona («Six Feet Under») ist Salvador Rosa
Julian Sands («24») ist Hector Matrick
David Alan Basche («The Starter Wife») ist Mike Harness
Christopher Cousins («Breaking Bad») ist Charles Reilly (as Chris Cousins)
Robert Buckley («One Tree Hill») ist Kirby Atwood
Marcia DeBonis («30 über Nacht») ist Ellen
Seth Kirschner («Duplicity») ist Josh
Quisha Saunders («Order of Redemption») ist Zoe
Seth Barrish («Margot at the Wedding») ist Bruno Garr
Leia Thompson («Law & Order - In Vino Veritas») ist Rebecca
Kritik
HBO hatte mit der Frauen-affinen Serie «Sex and the City» aus der Feder der Autorin Candace Bushnell seinerzeit einen weltweiten Hit kreiert, welcher sich mittlerweile auch im Kinoformat sehr gut verkauft. Auf diesen Zug wollte NBC im Jahre 2008 aufspringen und adaptierte mit «Lipstick Jungle» ebenfalls einen Roman der Erfolgsautorin. Geändert hat sich mit der vermeintlichen Neuauflage auch nicht wirklich viel. Die Stadt blieb die selbe, statt der vier befreundeten Mode- und Stiljunkies sind es nun derer drei und auch ansonsten dreht sich alles irgendwie immer noch nur um die Themen Männer, Affären, Sex, Lügen, Mode und Martinis. Dem Vergleich mit dem „Original“ hält die neue Serie «Lipstick Jungle» trotzdem nicht Stand.
Die Charaktere sind absolut unsympathisch, die Verwicklungen, in die sie auf der Mattscheibe geraten, zum Teil sogar völlig absurd. Im besten Fall wurden ihre Rollen nur zweit- oder drittklassig ausgearbeitet. Da hilft es dann auch nicht viel, dass die Rollen der drei Damen allesamt mit namhaften und gestandenen Schauspielerinnen besetzt wurden, von denen Brooke Shields letztlich sicher das größte Renommee besitzt. So kämpft Shields Charakter Wendy Healy ebenso vehement wie albern um die Verpflichtung von Leonardo DiCaprio für ihr nächstes Filmprojekt, Kim Ravers alias Nico Reilly hingegen flüchtet vor ihrem liebesmüden Gatten in eine nicht vollends nachzuvollziehende Affäre und Lindsay Price fürchtet gar um ihren guten Ruf als Modeschöpferin. Doch als wenn es bei letzterer mit dem Debakel bei der Modenschau nicht reichen würde, ruft am nächsten Tag – Wunder, oh Wunder - ihr Traumprinz in Form eines bisher unbekannten Multimilliardärs an und bittet sie um ein Date…absurd? Mit Sicherheit. Umso verstörender, dass diese Liebesgeschichte dann auch noch im Piloten wahr wird. Wirkliche Sympathien kann man mit den Protagonistinnen dann auch nicht wirklich entwickeln. Vieles ist schwerpunktartig auf die Karriere und ihren Status in der New Yorker Gesellschaft fokussiert, weniger auf die privat-freundschaftlichen Bande der drei oder die familiären oder romantischen Verwicklungen. So wirkt vieles einfach nur steril, blutleer, langweilig.
Wenn es denn nun storytechnisch schon arg hapert, gibt es zumindest noch die Hoffnung, dass die Geschichten wenigstens in ansprechender Art und Weise inszeniert wurden. Doch auch hier ist leider nicht alles Gold, was glänzt. Natürlich wird von Regisseur Gary Winick viel Wert auf eine ansprechende und auf Hochglanz polierte Optik und ausgewählte Accessoires gelegt. Doch das ist ja bekanntlich nicht alles. Die einzelnen Handlungsfäden der Hauptfiguren werden so schnell aneinander geschnitten, dass man das Gefühl hat, kaum folgen zu können. Nach der Hälfte der Zeit ist es dann sogar nur noch nervig und ärgerlich, die willkürlich aneinandergereihten Abschnitte der Handlung im Auge zu behalten.
Erschwerend ist außerdem die Tatsache, dass die Serie mit ihrem Business-«Sex and the City»-Abklatsch weder bei Presse noch Publikum wirklich erfolgreich punkten konnte und letztlich nach nur zwei Staffeln und insgesamt nur 20 Episoden eingestellt wurde. Selbst wenn also irgendwo da draußen ein paar Damen sitzen, die ihren neuen Heldinnen auf Schritt und Tritt folgen wollen – eine Trennung nach nur wenigen Wochen ist unumgänglich. Der Tipp lautet also, sich nicht allzu sehr auf die Geschichten der drei New Yorkerinnen einzulassen. Umso leichter fällt der Abschied. Ob nun nach dem schon maßlos enttäuschenden Auftakt oder erst am Ende…
ProSieben zeigt «Lipstick Jungle» ab Mittwoch, dem 16. September 2009, immer um 21.15 Uhr.