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«Kreis runde Sache»: Camp-Nattern und Kakerlaken

Unser Kolumnist Alexander Krei ist nach seinem Urlaub hoch-motiviert: Ab sofort schreibt er wieder an drei Tagen der Woche über den Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Promi-Singles.

Manchmal fällt es einfach schwer, nicht schadenfroh zu sein. Nach der Ankündigung von Sat.1, seine Dokusoap über drei Promi-Singles aus dem Programm nehmen zu wollen, kann sich sicherlich so mancher eine gewisse Portion Zufriedenheit einfach nicht verkneifen – schließlich war es beinahe schon ein Flop mit Ansage. Ein Flop, bei dem man sich schon im Vorfeld fragen konnte, ob diejenigen, die für die Produktion verantwortlich sind, diesen Mumpitz auch selbst einschalten würden.

Fehler wurden gleich mehrere gemacht: Schon bei ProSieben konnten sich zuvor nur wenige Menschen für die peinlichen Paarungsversuche von Dschungel-Assel Giulia Siegel begeistern – warum sollte es also im Falle von Sabrina Seltur mehr Interessenten geben? Doch damit nicht genug: Als wäre Boris Beckers Lilly-Vor-Vor-Vor-Vorgängerin schon alleine nicht unerträglich genug gewesen, stellte Sat.1 ihr auch noch Maja von Hohenzollern und Désirée Nick zur Seite.



Dank Nick schloss sich dann auch wieder der Dschungel-Kreis zu Guilia Siegel, sodass man Sat.1 fast dankbar sein kann, dass sich mit Lorielle London nicht noch eine weitere Camp-Natter an Bord befand. Kurz gesagt: Es war schon schlimm, doch es hätte noch viel schlimmer kommen können. Dennoch: Den RTL-Kakerlaken aus Australien bei der Suche nach einem geeigneten Partner zusehen zu können, wäre sicherlich spannender gewesen als jenen ausgewählten Parasiten der deutschen Boulevardgazetten.

Ein Gutes hat die Sendung am Ende allerdings doch ans Tageslicht gebracht: Ganz so blöd, wie man oft denken mag, ist der gemeine Zuschauer offensichtlich nicht. Nicht eingeschaltet zu haben, zeugt von großer Sachkenntnis des Publikums, das in der Vergangenheit schon so manchen Mist mit hohen Quoten goutierte – man denke nur an die konstant hohen Quoten des Richter-Quatschs am Nachmittag, angesichts dessen die gute alte Justitia sich wahrscheinlich selbst im Iran wohler fühlen würde. Die Gefahr, dort an einer Promi-Single-Show teilnehmen zu müssen, dürfte sich jedenfalls in argen Grenzen halten.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

14.09.2009 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37228
Alexander Krei

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runde Sache

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