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Die Kritiker: «Terra X: Tauchfahrten: Das Ende der Admiral Graf Spee»

Story
Als die "Admiral Graf Spee" am 21. August 1939 in Wilhelmshaven die Anker lichtet, ahnt niemand, dass der deutsche Panzerkreuzer nicht mehr zurückkehrt.

Zehn Tage vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges macht sich das Paradeschiff der Deutschen Flotte auf den Weg zu einer geheimen Mission. Das Ziel kennt allein Kapitän Hans Langsdorff, der seinen brisanten Auftrag erst auf hoher See enthüllt: Die "Graf Spee" soll sich im Südatlantik auf die Lauer legen und den englischen Handelsverkehr beobachten. Eine "getarnte Mobilmachung", wie es im Logbuch heißt, um im Kriegsfall die Versorgung des Königreichs mit Gütern aus den Kolonien zu kappen. Am 26. September erhält der Kommandant Order, so viele britische Schiffe zu versenken wie möglich. Die Jagd ist eröffnet…

Kritik
Er gilt als einer der umstrittensten Kapitäne zur See. Die Rede ist von Kapitän Hans Langsdorff – seinerzeit oberster Befehlshaber an Bord der legendären Admiral Graf Spee – und zugleich auch Zentrum der hier vorliegenden Dokumentation «Das Ende der Admiral Graf Spee» aus der Reihe «Terra X – Tauchfahrten».

Das man sich gleich zum Auftakt der Reihe für die Geschichte der Graf Spee entschied, kommt sicherlich nicht von ungefähr. Ist es doch eine sehr ungewöhnliche und zugleich spektakuläre und mysteriöse Geschichte, die sich damals vor der Küste Montevideos abspielte und letztlich auch das Ende der Admiral Graf Spee bedeutete.

Um der Geschichte, die schon Gegenstand unzähliger Spiel- und Dokumentationsfilme war, jedoch etwas Neues zu verleihen und für jeden Zuschauer auch zugänglich zu machen, haben es sich Regisseur Martin Papirowski und Autorin Heike Nelsen-Minkenberg es sich nicht nehmen lassen, das Schiffslogbuch der Graf Spee und die bisher nicht ausgewerteten Archivmaterialien zu durchforsten und einen neuen Blick auf die Geschehnisse zu werfen. Dieses Archivmaterial ist es dann auch, das den Unterschied zu vorigen Werken und Einschätzungen ausmacht. Die beeindruckenden Originalfilm-Ausschnitte ermöglichen dem Zuschauer einen direkten Blick in die damaligen Begebenheiten und lassen ihn förmlich daran teilhaben. Zudem werden in kurzen Einspielern einige wichtige Szenen mit Darstellern nachgestellt. Um die Authentizität zusätzlich zu erhöhen, greifen die Filmemacher noch auch Gespräche und Schilderungen damaliger Zeitzeugen – unter anderem auch die Tochter von Kapitän Hans Langsdorff – zurück.

Und so wird der Weg der Admiral Graf Spee bis hin zum tragischen Tag im Dezember 1939 detailliert mit allen wichtigen Ereignissen nachgezeichnet. Es wird auch hinter die Fassade des Kapitän Hans Langsdorff geschaut und versucht, ein emotionales Bild des kühnen Strategen zu kreieren. Dies gelingt über die gesamte Sendedauer von knapp über 40 Minuten auch sehr gut. Dem Zuschauer werden viele interessante Fakten an die Hand gegeben, wodurch sich die dramatischen Erfahrungen von damals auch sehr gut nachvollziehen lassen.

Einziges Manko der Produktion sind allerdings die computeranimierten Szenen. Diese sind zu einfallslos – ja geradezu billig – geraten. Für eine solch aufwendige Produktion hätte man in diesem Zusammenhang auch auf diesen Punkt deutlich mehr Wert legen müssen.

Insgesamt kann dieser Fakt die Gesamtbeurteilung der «Terra X»-Produktion aber nur minimal verkleinern. Denn alles in allem gelang es den Verantwortlichen, trotz der Kürze des Films, eine ansprechende, informative und spannende Dokumentation über die Fahrt der Admiral Graf Spee und dessen Kapitän Hans Langsdorff auf die Beine zu stellen. Das Einschalten lohnt sich auf alle Fälle.

Das ZDF zeigt «Terra X - Tauchfahrten: Das Ende der Admiral Graf Spee» am Sonntag, den 13. September 2009, um 19:30 Uhr. Fortgesetzt wird die Reihe am 20. September um 19:30 Uhr mit «Der Untergang der Szent Istvan».
11.09.2009 09:14 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37189
Torben Gebhardt

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Tags

Terra X

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